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Was sagt eigentlich Twitter dazu?

Was sagt das Internet zu Elke Lichtenegger?

Muss Elke Lichtenegger jetzt Trekkingsandalen anziehen? Sind alle ihre Kritiker Sautrottel? War Ö3 vor Elkegate wirklich besser? Wir haben für euch ein bisschen im Kaffeesud des sozialen Netzes gelesen.

Foto via Facebook

Man könnte an dieser Stelle natürlich einen Witz darüber machen, dass die Qualität österreichischer Shitstorms der von österreichischen Bands laut Elke Lichtenegger in nichts nachsteht—aber das wäre wohl ein ziemlich billiger Kniff, um die Qualität ersterer direkt auf unserer eigenen Facebook-Seite zu verbessern. Außerdem ist Elke Lichtenegger seit dem „Leaken“ des Videointerviews auch noch kollabiert, was die Sache insgesamt zu einem Minenfeld macht, aus dem man sich fast nicht herausschreiben kann, ohne den einen oder anderen Finger zu verlieren (falls nur der Mittelfinger übrigbleibt, ist das also nicht unsere Schuld).

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Worauf sich aber vermutlich alle einigen können und was gewissermaßen der eigentliche Skandal an der Sache ist: Seit „Elkegate“ wissen wir, dass man selbst auf Okto TV aufpassen muss, was man sagt. Fast noch ironischer als der Umstand, dass man investigativen Journalismus heute auch unabsichtlich betreiben kann, ist aber, welchen Einfluss der Lichtenegger-Shitstorm auf die TV-Nachrichten hatte: Wie die österreichische Band M185 auf Facebook verkündete, hätte am Tag des Shitstorms im Rahmen der ZIB24 über sie berichtet werden sollen. Stattdessen lief—genau—ein Beitrag über Elke Lichtenegger.

Mehr muss man dazu auch gar nicht sagen. Dass Elke Lichtenegger natürlich nicht das wahre Problem von Ö3—oder der österreichischen Musikrezeption—ist, haben wir außerdem schon gestern geklärt. Deshalb lassen wir jetzt mal die anderen zu Wort kommen und haben dafür ein bisschen im Kaffeesud des sozialen Netzes gelesen. Zum Beginn gleich ein großer, fetter, unverdaulicher Klumpen Wahrheit:

Bevor Elke Lichtenegger alles kaputt gemacht hat, war Ö3 ein ziemlich superfantastischer Sender.

— Daniel Steinlechner (@steinlechnerdan) April 22, 2014

Das oder Crocs.

elke #lichtenegger sollte zwei sendungen in den von ihr so verhassten #trekkingsandalen moderieren und dann lassen wir es gut sein.

— claudia b. (@pubicgirl) April 23, 2014

Der alte Kampf bei allen hausgemachten Skandalen: Das, was ist vs. das, was sein soll.

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Verstehe die Aufregung um #elkelichtenegger nicht. Als ob Musik nicht schlecht sein kann, bloß weil die Band aus Österreich ist …

— thomas langpaul (@tomlangpaul) April 22, 2014

Manche sehen im Sager auch einen unfreiwilligen Dienst am Volke:

In Wirklichkeit hat Elke #Lichtenegger mit dieser Aussage mehr für die österreichische Musik getan als Ambros in den letzten 20 Jahren #ö3

— Georg Schröck (@GeorgSchroeck) April 22, 2014

Lichteneggern könnte das neue Wutbürgern werden:

Ich bin heute so respektlos, ich könnte glatt mit #Elke #Lichtenegger von #Ö3 über die österreichische Musik lästern

— Sascha Tirol (@SaschaTirol) April 22, 2014

Investigativjournalismus

Wollen wir den letzten öffentlich relevanten Beitrag von #Lichtenegger nicht vergessen. pic.twitter.com/zB0fOIVcwd

— Marcin Kotlowski (@mKotlowski) April 22, 2014

Wir wittern übrigens schon eine „Inland-Musi statt Ausands-Gspusi“-Kampagne auf Straches Agenda.

Bald reguliert uns die EU noch

Elke Lichtenegger macht in meiner Timeline gerade Platz für krumme Gurken.

— Martin Hammerl (@mahammerl) April 22, 2014

Wie immer, wenn es shitstormt, trauen sich auch die Trolle raus, um öffentlich zu eskalieren.

Haben sich eigentlich schon die 100en Sautrotteln, die die Moderatorin Elke Lichtenegger angegriffen & verletzt haben, bei ihr entschuldigt?

— Franz Joseph Moped (@franzjoseph) April 22, 2014

Da wir von den Illuminati kontrolliert werden, können wir diese Verschwörungstheorie leider nicht kommentieren.

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Kann es sein dass sich Lauda Rudas nach ihrem Rückzug aus der Politik jetzt Elke Lichtenegger nennt und ihren Antipathie Amoklauf fortsetzt?

— Florian Kamp (@OhneZukunft) April 22, 2014

Public Shaming hin oder her, am Ende steht das Ö in Ö3 immer noch für Österreich, in dem gemeinhin eher nichts geschieht, bevor am Ende noch was passiert.

@SebastianHbr Naja, aber solange Lichtenegger keinen Alaba beleidigt, sitzt sie weiterhin fest im Sattel.

— Dominik Leitner (@dmnkltnr) April 22, 2014

Zum Schluss lassen wir der Fairness halber noch den geshameten Sender selbst eine Spitze austeilen.

Darf man mit Musik aus Österreich so umgehen? #oe24 pic.twitter.com/vOQw0NLY1L

— Marcus Wadsak (@MarcusWadsak) April 23, 2014

Und so viel also dazu. Generell gilt für Musik in unserem Land vermutlich dasselbe wie für Film; die große Frage ist, ob das, was wir gut finden, jemals wirklich Material für den Mainstream war oder das beidseitig ignorante Nebeneinander nicht die ehrlichste Variante des Zusammenlebens ist. Ich stelle mir das Ganze wie eine WG aus einer 90er-Sitcom vor, bei der Schnösel und Slacker Tür an Tür wohnen und das unsichtbare Publikum sich über Sätze zerkugelt wie: „Wer zur Hölle will bitte überhaupt auf Ö3 gespielt werden???“ Ich würde mir die Serie jedenfalls anschauen.

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