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Popkultur

Was 2013 eure Ärsche ins Kino locken wird!

Das (vielleicht) Beste aus dem aktuellen Filmjahr mit: Great Gatsby, Star Trek, Jobs, Evil Dead, World War Z und ein paar weiteren Krachern.

Dass die ganze Welt tatsächlich süßes Popcorn lieber mag, werden wir wohl nie verstehen, aber dafür wissen wir bereits was die Leute dann beim Popcorn-Essen im Kino schauen werden. Auf welche Filme darf man sich denn überhaupt noch freuen und muss nicht sofort in den ersten Sekunden des Trailers das Keyboard vollkotzen? Wir haben die ultimative Cinevorschau 2013, ihr Säcke und Säckinnen.

The Canyons

Ich liebe Bret Easton Ellis, ganz einfach, weil er ein fuckin Genie ist, mit Imperial Bedrooms das beste Sequel der Welt geschrieben hat und wenn ich auf eine einsame Insel nur einen Twitter-Account mitnehmen dürfte, wär das seiner. Deshalb kam es zu einer massiven Regung in meiner Leistengegend, als ich zum ersten Mal von The Canyons, seinem neuen Filmprojekt gehört habe.

Ellis hat das Buch dazu geschrieben und Paul Schrader, der die Traumfabrik genauso hasst und gleichzeitig liebt wie Ellis (meine Interpretation), führt Regie. Dazu kommen Lindsay Lohan, Gus Van Sant und James Deen, ein Mann, der selbst mit nur einem Hoden die Erde wiederbevölkern könnte, sofern ihm dazu genügend gebärfreudige Becken zur Verfügung stehen.

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Dazu kommt: der Film wurde fernab des Studiosystems mit 160.000 Dollar von Kickstarter und ein bisschen Eigenkapital und vor allem direkt für deinen Computer produziert. Das fühlt sich alles so "jetzt" und post-empire und 2013 an, dass gerade in diesem Moment, als ich diese Zeilen geschrieben habe, zur Erregung ein erstes Lusttröpfchen gekommen ist (dasselbe, was auch schon bei den beiden Trailern passiert ist).

Jobs

Hey, mit Bart schaut der Typ von Punk'd und Dude, where's my car ein bisschen aus wie der junge Steve Jobs. Das war wohl der einzellige Casting-Gedankengang von Regisseur Joshua Michael Stern für seinen Bioflick über den Rollkragen-Touchscreen-Guru. Keiner wollte glauben, dass Ashton Kutcher echt mitspielt, denn man muss doch auch etwas Talent besitzen um den Hippsten der Nerds zu miemen. Vielleicht tun wir ihm ja unrecht.

Wir werden den Aufstieg des Apple-Hitlers miterleben, von den bescheidenen, Bill Gates den Stinkefinger zeigenden Anfängen 1971 bis zu den mystischen iPod-Hysterien in den 2000ern. Das wirklich Schräge ist aber, dass Aaron Sorkin (The West WIng, The Newsroom, Moneyball, The Social Network …) auch gerade an einem Steve Jobs Film arbeitet, der drei lange Sequenzen beinhaltet, jeweils vor einer fetten Mac-Präsentation mit Jahrzehnten dazwischen. Whatever, hoffentlich wird er in keinem der beiden nur als Medien-Messias dargestellt, sondern auch mit ein paar Ecken und Macken. War ja auch bisschen ein Arsch, wie man so hört.

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Evil Dead

Und wieder wird ein essentieller Klassiker auf dem Friedhof der namenreitenden Leichen ausgegraben. Fede Alvarez, von dem ich ehrlicherweise noch nie etwas gehört habe, nimmt sich den 80er Kultstreifen Evil Dead zur Brust, stützt das Ganze aufs Drehbuch der Ex-Stripperin Cody Diablo (oder auch "El Diablo Juno", wie ich sie liebevoll nenne - Vorsicht, Jennifer's Body!) und ersetzt das Kernstück Ash schnell mal mit einer weiblichen Hauptrolle.

Über die nicht endenwollende Liste an verpatzten Horror-Remakes wisst ihr Bescheid und auch Alvarez' Neufassung klingt auf die Schnelle nach dem klassischen Lose/Lose-Szenario, doch da Raimi und Campbell mit Renaissance-Pictures zumindest für die Produktion verantwortlich zeichnen, der Film laut Presse gänzlich ohne CGI-Effekte auskommt (was wohl leider nicht automatisch bedeutet, dass wieder Stoptrick-Plastilin und gefärbter Haferbrei zum Einsatz kommen) und obwohl mich die Zungenspalter-Szene aus dem Trailer an meinen Lieblings-Rocco Siffredi-Film erinnert, blicke ich voller Zuversicht gen Kinorelease und finde mich einfach damit ab, dass sich ED2013 nicht des unvergleichlichen (und zum Großteil unfreiwilligen) Humors des Originals bedient, diesem aber zumindest in Punkto Blut und Gekreische das Wasser reichen wird.

Star Trek Into Darkness

Und weiter geht es dementsprechend mit der 2009 reanimierten Enterprise Franchise, wobei ich da den ersten Film (ganz ehrlich) so besonders fand wie Schamhaare auf der Klobrille. JJ Abrahams als Gott und Spielberg der heutigen Zeit hinzustellen ist mir einfach zu gefährlich. Super 8, Lost und Cloverfield weisen zwar auf eine Messerspitze filmemacherisches Können hin, aber die Regel scheint es zu sein, dass er 20% seiner Produktionen irgendwie total verhaut.

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Ich bin gespannt und hoffe auf Uhura/Spock full-on penetration. Der neue Ausflug mit dem ganz GANZ schlau gebauten Titel führt nach Qo'noS, dem klingonischen Heimatplaneten, London im Sternenjahr 2259.55 und überhaupt munkelt man von Khaaaaaaaan. Auch das ORIGINAL originale Musikthema wird anscheinend sein Plätzchen finden. Und jetzt noch der japanische Trailer, der nämlich um ein paar Sekunden länger ist, SERIOUSLY! Ihr könnt euch jedenfalls darauf verlassen, dass die Röcke kurz bleiben, Raumschiffe rumfliegen und die Ohren spitz bleiben.

The Great Gatsby

Ich sag nur Baz Luhrmann. Ok, es gab auch Australia, aber nachdem ich einer der wenigen Menschen bin, die Nicole Kidmans eiserne Miene gut finden, war sogar das irgendwie erträglich. Der Trailer schaut wieder genau wie Romeo + Julia aus, aber mit viel mehr absurden Special Effects. Das heißt, ich erwarte mir einen Soundtrack wie in Marie Antoinette nur irgendwie mainstreamiger, ganz viel Bombast, Gefühle, Drama, beste 90er Jahre MTV Videoclip Ästhetik und Leonardo DiCaprio außer Rand und Band. Also alles komplett übertrieben und vermutlich das komplette Gegenteil von The Canyons, kann aber auch nur genauso gut werden. Und nicht vergessen, immer Sonnencreme verwenden.

Movie 43

Ich hab noch nie das Konzept eines Films so wenig verstanden wie das von Movie 43. Trashy Filme von trashy Leuten für trashy Leute, macht Sinn. Arty Filme von arty Leuten für arty Leute, auch. Aber was zum Teufel ist Movie 43. Macht sich Hollywood über Hollywood lustig? Hatten ein Haufen berühmter Leute einen lustigen Abend mit einer Filmkamera? Ist das "Springtime for Hitler" in echt? Gibt es so viele Leute, deren Lieblingsfilme Valentines Day und/oder New Years Eve und Nicht noch ein Teeniefilm sind, also 13 jährige Jungs, die gleichzeitig 50 jährige Frauen sind? Oder ist ein Studioboss einfach durchgedreht und hat "fuck it, ich mach was ich will und was ich will ist [Furzgeräusch]" gesagt?

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Ich will es rausfinden und deshalb werde ich mir Movie 43 anschauen, möglicherweise sogar im Kino. Vielleicht ist genau das auch der Plan. Leute, die Stars und Adam Sandler Filme mögen schauen sich den Film sowieso an und alle anderen werden sich denken, so dumm kann der doch gar nicht sein, Richard Gere spielt mit, da gibt's sicher eine Metaebene, das schau ich mir an.

Pacific Rim

Mein erster Gedanke war - so wie es wahrscheinlich so oft der gleiche bei uns präpubertär gebliebenen Freaks ist: Hihihi, Pacific Rimjob. Nein, aber nix mit Zunge im Arschloch. Dimensionslochmonster gegen fett geile Gigantenrobos! Ich muss dem wohl nicht mehr hinzufügen und der sich wirklich gar nichts vormachende Trailer sagt so ziemlich alles. Lautes Geräusch PLUS Riesen-Kampfanzugfaust haut Nashorn-Godzilla aufs Maul MINUS unnötige Seriösität IST GLEICH infantiles Freudenfeuerwerk.

Before Midnight

Before Sunrise hatte ich mir damals angeschaut, weil ich unbedingt den Film mit den berühmten Schauspielern, der in Wien spielt sehen wollte. Und dann sind Julie Delpy und Ethan Hawk aus dem Zug gestiegen und ich war verliebt. Die Tex Rubinowitz und Erni Mangold Cameos waren perfekt und der restliche Film drumherum auch. Und dann hat Linklater das Unglaubliche geschafft und einen guten 2. Teil gemacht. Aber nicht nur James Cameron gut, sondern wirklich wirklich gut. Before Sunset hat als Fortsetzung und Reevaluierung absolut Sinn gemacht. Jetzt, wieder 9 Jahre später treffen Celine und Jesse nochmal aufeinander, diesmal auf einer Insel in Griechenland und es wird ziemlich sicher wieder wunderschön und voller Gespräche, bei denen man am liebsten danebensitzen und die ganze Zeit nur nicken möchte.

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Radio Free Albemuth

Okay, ich lehne mich jetzt einfach mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass Radio Free Albemuth der beste Philip K. Dick-Film wird, den ihr jemals gesehen habt. Oder … habt ihr? Wer ist das überhaupt … ihr? Und seid ihr euch wirklich sicher, dass die Zeit nicht im Römischen Reich stehengeblieben und Nixon die Matrix-Version des neuen Cäsars ist? Die richtige Antwort ist natürlich Acid, Speed und Mescalin (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge) und der Rest steht seit knapp 30 Jahren in den gefühlten 500 Büchern, die der Großmeister des postmodernen Identitätsdurcheinanders uns netterweise in Form von Science-Fiction-Gleichnissen hinterlassen hat, damit wir uns auch heute noch mit Colin Farrell fragen, was eigentlich echt ist an der Welt und an uns selber, obwohl der erste Teil von Matrix schon 1999 mit der Frage aufräumen wollte. Wobei, Colin Farrell braucht ihr euch wirklich nicht geben (nicht mal, um es Matrix zu zeigen), es gibt ja immerhin neun weitere Dick-Verfilmungen, die bis auf Paycheck allesamt schaubar sind. Oder eben, naja, nicht schaubar, weil nicht verfügbar, wie im Fall von Radio Free Albemuth.

Die Sache ist nämlich die, dass RFA eigentlich nicht erst 2013 kommt, sondern schon seit 2010 da ist, aber seither im Limbus vor sich hin döst, wie ein Fötus im Fruchtwasser, der nur Licht bekommt, wenn die große Mama alle paar Monate die Beine auf irgendeinem Filmfestival breitmacht. Es gibt ihn nicht im Kino, nicht als Download und auch nicht als Bluray-Release; und bis auf meinen endlosen Enthusiasmus gibt es auch keine Anzeichen dafür, dass sich daran was ändert. Aber am Ende wird genau wie bei The Rum Diary dann doch ein Happy End stehen, und es wird weitaus weniger enttäuschend und näher am Geist seiner Vorlage sein. Vor allem aber wird RFA endlich A Scanner Darkly vom Podest des besten Dick-Films stoßen. Und das muss bitte, bitte einfach noch passieren, bevor Ridley Scott mit der Neuverfilmung von Blade Runner ein weiteres Stück Franchise-verachtendes Kaputtkino raushaut (und damit eine weitere Dick-Perle zu Sausülze zerstampft). Diese Empfehlung ist also ein frommer Wunsch. Vielleicht mag ja irgendwer von euch eine Petition starten oder sowas. Ich bin auf jeden Fall dabei, falls es mich gibt.

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World War Z

Ganz ehrlich: Mir reicht alleine schon die Literaturvorlage und der Umstand, dass Brad Pitt während der Dreharbeiten einer ertrinkenden Frau das Leben gerettet hat. Und da sind wir noch nicht mal bei den Zombies angekommen. Solange der Film also bewegte Bilder zum Buch bietet und meinetwegen sonst nur das Making-of dieser Pitt'schen Lebensrettungsstory ist, bin ich schon angefixt genug, um meine nervösen Knie ins Kino zu schleppen und mich mit den Weltuntergangsszenarien, die so sind, wie 2012 hätte werden sollen, davon abzulenken, dass dieses Jahr auch so grausliche Filme wie Jurassic Park 3D, Iron Man 3, RED 2, 300: Rise of An Empire und Kick-Ass 2 erscheinen.

Eure Filmbestenlisten sind alle falsch!

Wie soll man eine Topliste fabrizieren, wenn so ein beschissenes Kinojahr hinter uns liegt? Aber seht selbst.

Die TOP Nackten von 2012 !!!

Das Filmbusiness macht doch immer erst richtig Spaß wenn der Nippel slipped oder das Zipfi winkt! Von

Dicke Mädchen

bis

zu

On the Road

machen sich die Leute nackig und wir freuen uns wie die Creeps, die wir sind.

Erzählungen der SEALS SIX

Der heilige Zweck und die verdammten Mittel. Die Review zum US-Epos des Jahrzehnts

Zero Dark Thirty zeigt,

wie es zu bin Ladens Liquidierung kam … und noch ein paar andere Dinge.