Wir haben angebliche Alien-Entführungsopfer darum gebeten, ihre Erfahrungen zu zeichnen

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Interviews

Wir haben angebliche Alien-Entführungsopfer darum gebeten, ihre Erfahrungen zu zeichnen

Wer zum Teufel hat eigentlich beschlossen, dass Außerirdische wie humanoide Frösche auszusehen haben?
Paul Douard
Paris, FR

Hast du dich jemals gefragt, wieso Aliens in Filmen mit ihren großen Köpfen, verrückten Augen und schleimigen Körpern immer ein wenig menschlich aussehen? Mir ist diese Frage schon des Öfteren in den Sinn gekommen und mich nervt das Ganze doch ziemlich. Ich meine, wenn man sich schon die Mühe macht und die Vorstellung von außerirdischem Leben irgendwie umsetzt, warum ist man dann in Bezug auf das Aussehen so unkreativ und faul? Das verstehe ich einfach nicht.

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Ich habe versucht, mir meine Frage von Google beantworten zu lassen, aber meine Suche lieferte keine zufriedenstellenden Ergebnisse. Deshalb entschloss ich mich dazu, selbst einige Menschen ausfindig zu machen, die behaupten, schon einmal mit Aliens in Kontakt gekommen zu sein. Ich habe sie dann darum gebeten, genau diesen Kontakt künstlerisch auf Papier zu bringen, und gehofft, dass dabei zumindest ein Außerirdischer rumkommt, der nicht auch als Frosch durchgehen könnte. Meine Hoffnung war vergebens. Ob das die Storys glaubwürdiger macht und das Konzept von menschlichen Aliens dadurch nicht mehr so dumm erscheint, kannst du jetzt selbst entscheiden.

Es folgen nun einige der besagten Zeichnungen in Verbindung mit den Fragen, die ich den Opfern der Alien-Entführungen gestellt habe.

Louises Erfahrung in künstlerischer Form

Louise, 56

VICE: Erzähl uns doch bitte, wie genau deine Entführung ablief.
Louise: Die Entführung ereignete sich im Jahr 1997, ich war damals 37 Jahre alt. Ich wachte mitten in der Nacht auf und konnte mich nicht bewegen. Rechts von mir standen zwei kleine Aliens. Ich weiß nicht genau wieso, aber ich hatte absolut keine Angst. Dann schwebte ich über meinem Bett und glitt in Richtung des geschlossenen Fensters. Plötzlich lag ich jedoch auf einem kalten Tisch. Mit mir im Raum befand sich neben den beiden Aliens noch eine dritte, viel größere Kreatur, die bei meinen Füßen stand. Ich konnte besagte Kreatur zwar kaum ausmachen, aber mir fiel trotzdem wieder ein, dass sie mir 20 Jahre vorher schon einmal erschienen war. Damals hatte ich das Ganze jedoch nur für einen Albtraum gehalten.

Mithilfe einer Regressionstherapie wurde mir klar, dass mich die Aliens schon des Öfteren besucht hatten. Ich war jedoch immer davon ausgegangen, dass es sich dabei um Geister eines ständig wiederkehrenden Traums handelt.

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Was haben die Außerirdischen dann gemacht?
Sie befruchteten mich künstlich und als ich wieder in meinem Bett lag, wusste ich sofort, dass ich schwanger war. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, weil ich damals eine Spirale als Verhütungsmittel benutzte und dazu noch eine Scheidung durchmachte. Bei einem Notfalltermin mit meinem Frauenarzt stellte sich jedoch heraus, dass ich tatsächlich schwanger war. Am Abend vor der angesetzten Abtreibung betete ich dann zu Gott und bat ihn um Hilfe. Am darauffolgenden Tag war ich wieder richtig glücklich und sagte die Abtreibung ab.

Wie bist du deiner Meinung nach schwanger geworden?
Ich glaube, die Aliens haben das Sperma meines Ex-Mannes genommen und dann die DNA verändert. Ich habe drei Söhne und zwei von ihnen sind auf diese Art und Weise entstanden. Sie sind beide sehr frühreif. Während der Entführungen musste ich nie irgendwie leiden. Wenn diese Lebewesen uns wirklich angreifen wollen, dann hätten sie das schon längst getan.

Stéphanes Zeichnung seiner Erfahrung

Stéphane, 41

VICE: Was kannst du mir über deine Begegnung mit Aliens berichten?
Stéphane: Das Ganze geschah am 24. März 2010. Nach meiner Nachtschicht im Krankenhaus wollte ich um 04:00 Uhr durch die Security-Schranke fahren, um endlich nach Hause zu kommen, als mich plötzlich ein Blitz blendete. Innerhalb eines Sekundenbruchteils war ich an einem anderen Ort, nämlich auf einem Berg, an dessen Fuße sich ein See befand. Auf einmal erschien ein riesiges Raumschiff am Himmel und vom Boden her kam ein noch grelleres Licht. An mehr kann ich mich nicht erinnern.

Ich weiß nur noch, wie ich schlagartig wieder hinterm Steuer meines Autos saß und durch das Security-Tor des Krankenhauses fuhr. Als ich ausstieg, kamen Polizisten auf mich zu und meinten, dass sie nach mir gesucht hätten. Wie sich herausstellen sollte, war ich drei Tage lang verschwunden gewesen. Ich habe keine Ahnung, was in diesem Zeitraum passiert ist.

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Hast du auf dem Berg auch Aliens gesehen?
Ich glaube nicht. Mir sind aber auf jeden Fall Lebewesen aufgefallen, die menschlich aussahen. Leider konnte ich diese Lebewesen nicht wirklich gut ausmachen. Oder ich kann mich einfach nicht mehr an ihre Gesichter erinnern. Ich gehe allerdings auch davon aus, dass sie unsere Gedanken steuern können.

Hast du irgendwelche körperlichen Spuren davongetragen?
Ungefähr einen Monat lang waren auf meiner rechten Hand drei Punkte zu sehen, die ein Dreieck bildeten. In der ersten Woche tat das auch noch richtig weh—ungefähr so wie eine Verbrennung, die nicht abheilen will. Seit dieser Erfahrung habe ich außerdem immer das Gefühl, dass man mich beobachtet.

Émilies Erfahrung in bildlicher Form

Émilie*, 57

VICE: Woran erinnerst du dich?
Émilie: Ich war 17 und mein Freund übernachtete bei uns zu Hause. Meine Mutter erlaubte uns in dieser Nacht, im Wohnzimmer zu schlafen. Mein Vater hätte das nie getan, aber er hatte Nachtschicht. Wir saßen den Abend über zu dritt im Wohnzimmer und unterhielten uns. Irgendwann fing ich an, ein wiederkehrendes Wummern zu hören. Meine Mutter und mein Freund hörten nichts.

Gegen Mitternacht sind wir alle ins Bett gegangen. Die Geräusche wurden dann zuerst intensiver und klangen schließlich gedämpft. Mein Freund hörte nichts und schlief sofort ein. Ich hatte Angst. Es war, als wäre die Zeit um uns herum stehengeblieben. Ich schloss meine Augen und als sich sie wieder aufmachte, sah ich mehrere kleine Kreaturen mit Kapuzen, die das Bett umkreisten. Ihre Gesichter konnte ich nicht sehen.

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Was war mit deinem Freund?
Ich haben versucht, ihn wachzurütteln, aber er schlief einfach weiter. Ich bin dann aus dem Wohnzimmer in mein eigenes Zimmer geflohen. Ein paar Minuten später hörte ich, wie die Eingangstür aufgeschlossen wurde. Es war plötzlich 07:00 Uhr und mein Vater war von seiner Nachtschicht zurückgekehrt. Ich hatte fast sechs Stunden verloren—ich habe keine Ahnung, was zwischen dem Rütteln an meinem Freund und der Flucht in mein Zimmer passiert war. Das war das Erschreckendste an der ganzen Sache.

Was hast du am nächsten Tag gemacht? Hast du jemandem davon erzählt?
Ich war so sauer auf meinen Freund, dass er nicht aufgewacht war, dass ich mit ihm schlussgemacht habe. Seitdem habe ich ihn nie wieder gesehen. Aber es ist auch sonst niemand von dem Geräusch aufgewacht—meine Großmutter, meine Schwester, meine Mutter und mein Freund waren alle in dem Haus. Es dauerte eine ganze Weile, bevor ich irgendjemandem davon erzählt habe. Seit dieser Erfahrung fühle ich mich wie ein Versuchskaninchen—als wäre ich benutzt und misshandelt worden.

Myriames Zeichnung ihrer Erfahrung

Myriame, 60

VICE: Kannst du deine Erfahrung beschreiben?
Myriame: Es geschah 1987 im Urlaub in einem Chalet in Chamonix in den französischen Alpen. Kurz bevor ich einschlief, hörte ich ein klickendes Geräusch. Als ich aufwachte, sah ich, dass die Dachluke über mir offen stand und dadurch ein Kabel vom Himmel hinuntergekommen war—es war mit meinen Genitalien verbunden. Zwei kleine Lebewesen schwebten um das Kabel herum. Außer meinen Augen konnte ich nichts bewegen. Ich verstand auch nichts von dem, was da vor sich ging.

Ich war dieses Gefühl nicht gewohnt. Ich bin Informatikerin und begeistere mich für Astronomie. Ich bin sogar Mitglied der Commission Astronautique des Aéro-Club de France, einem französischen Luftfahrtverband. Ich bin es gewohnt, Weltraumphänomene zu verstehen—zumindest teilweise. Von dem hier verstand ich nichts.

Hast du irgendeine Ahnung, was sie mit dir gemacht haben?
Ja, nach ein paar Sitzungen Regressionstherapie mit einem Hypnotherapeuten. Ich sah mich auf einem Tisch in einem großen Raum mit einer transparenten Kuppel liegen. Sie hatten mich komplett mit einer gallertartigen Substanz überdeckt. Die kleinen Lebewesen waren wieder da, aber auch größere und das Kabel war immer noch in mir. Es reichte bis zu meiner rechten Niere, was ziemlich wehtat. Eine Zeit lang schwebte ich über dem Tisch, was sich einfach unglaublich anfühlte.

Du hattest auch erwähnt, dass du dich an ein zweites Erlebnis erinnerst.
Ja, das war ein anderes Mal in dem gleichen Chalet. Ich konnte durch die Dachluke ein schwarzes Raumschiff am Himmel sehen. Dann fand ich mich in einer Kuppel mit den kleinen Aliens wieder. Da war aber auch ein größeres Wesen, das ein bisschen aussah wie eine Gottesanbeterin. Es stand am Ende des Tisches und versuchte, mich ein bisschen zu beruhigen. Das funktionierte auch. Ich konnte mich nicht bewegen und wusste nicht, was sie taten, bis ich durch einen Lichttunnel ging und wieder in meinem Bett war. Das war's. Bitteschön.

*Name geändert