Dennis Skley | Flickr | CC BY-ND 2.0
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Ermittler: Zunächst vergewisserst du dich, ob derjenige tatsächlich tot ist oder ob man ihm durch lebensrettende Sofortmaßnahmen noch helfen kann. Ist der Tod festgestellt, prüfst du im Sinne deiner Eigensicherung, ob du allein bist oder ob sich ein eventueller Täter noch in der unmittelbaren Umgebung aufhält und eine Gefahr für dich darstellen könnte. Du begibst dich dazu aus dem „Spotlight" bei der Leiche an eine Stelle, von der aus du möglichst viel überblicken kannst, ohne selbst gesehen zu werden: vielleicht der Türabsatz eines gegenüberliegenden Nachbarhauses. Wenn du dir sicher bist, dass der Täter nicht mehr da ist, gehst du zurück zur Leiche und – da du ja weder polizeiliche noch medizinische Fremdhilfe in Anspruch nehmen kannst – untersuchst den Toten.
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Auf was für Hinweise sollte ich achten?Umgekehrt funktioniert es auf jeden Fall: Jeder Mensch ist zu einem Mord fähig.
Du hast ja bereits Anzeichen für einen Kampf festgestellt. Das können in diesem Szenario zum Beispiel umgestürzte Gartenzwerge, ein aufgewühlter Boden, beschädigte Kleidung und natürlich physische Verletzungen sein. Bei der Untersuchung der Leiche fällt dir schnell ein Stück Stoff auf, das der Tote krampfhaft in der Hand hält. Es könnte sich um einen Teil einer Jacke handeln.Wie einfach wäre es für mich, den Todeszeitpunkt zu bestimmen? Und wie könnte ich das anstellen?
Es ist davon auszugehen, dass wir in einem Vorgarten nicht mit einer langen Leichenliegezeit rechnen müssen und daher Komponenten wie Larvenbefall ausblenden können. Ein wichtiger Indikator für dich ist die Leichenstarre. Gehen wir von einem Junimorgen bei vielleicht 15 °C aus (die Temperatur beeinflusst die Geschwindigkeit des Eintretens der Leichenstarre erheblich), so dürfte die Leichenstarre bei einem „normalen Toten" ca. 7 bis 13 Stunden nach dem Tod vollständig ausgeprägt sein. Da dies ein recht weit gefasster Zeitraum ist, schaust du dir einzelne Körperpartien an, bei denen die Leichenstarre für gewöhnlich schneller einsetzt und beginnst dabei am Kopf (Augenlider, Gesichtsmuskeln, Hals), denn normalerweise erfolgt die Leichenstarre von oben nach unten. In unserem Szenario könnte das zwar anders sein, da Füße und Beine womöglich während der eventuellen Kampfhandlung unmittelbar vor dem Tod stark genutzt wurden, doch halten wir uns trotzdem erst einmal an diese Faustregel.
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Im vorliegenden Fall würdest du dein Smartphone zücken und die Leiche fotografieren, insbesondere das Aussehen der Leichenflecke dokumentieren. Außerdem könntest du mit einem Video den Erstarrungs- bzw. Erschlaffungszustand der Leiche festhalten, indem du einzelne Körperteile bewegst. Das kannst du allerdings nur machen, weil laut diesem fiktiven Szenario keine polizeiliche Hilfe zu erwarten ist, denn auf diese Weise würdest du die gerichtsmedizinische Untersuchung stark verfälschen, da durch das Bewegen der Muskeln und Glieder die Leichenstarre lokal aufgebrochen werden kann.
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Ohne Fremdhilfe sind die Ressourcen recht eingeschränkt. Womit die Kurtz Detektei Berlin gern arbeitet, wenn es darum geht, Personen aufzufinden, über deren Aufenthaltsort oder gar deren Identität wenig bis nichts bekannt ist, sind sogenannte Mantrailer-Hunde. Hierbei handelt es sich um hochspezialisierte Personenspürhunde, die in der Lage sind, anhand eines Geruchsträgers (bspw. das Stück Stoff in der Hand des Toten) die Spur desjenigen zu verfolgen, der dem Geruchsträger die menschlichen Bestandteile des Geruchs gegeben hat.Hast du irgendwelche Tipps, wenn es darum geht, Infos zu potentiellen Verdächtigen zu recherchieren? Tricks um Trugschlüsse oder eine komplett falsche Richtung zu vermeiden?
Trugschlüsse ergeben sich immer mal wieder. Diesbezüglich hilft meist nur entweder eine Datenbankrecherche über unsere Partner bzw. Kontaktpersonen bei diversen Behörden und anderen Unternehmen, die personenbezogene Daten speichern, oder – wenn danach immer noch Unklarheit herrscht – die physische Überprüfung vor Ort. Habe ich beispielsweise zu einer Person zwei Adressen, wird es sich mit einhundertprozentiger Gewissheit kaum vermeiden lassen, diese Adressen vor Ort zu prüfen.Okay, wenn du dann schon mal vor Ort bist: Was gibt es für Möglichkeiten herauszufinden, dass die Person, die du gerade befragst, lügt?
Bei der Befragung können, genauso wie bei der Vernehmung, situationsabhängig unterschiedliche Taktiken zum Einsatz kommen. Um den Wahrheitsgehalt von Aussagen zu prüfen, sollte man sich zunächst darüber Gedanken machen, aus welchem Motiv heraus unwahre Angaben gemacht werden könnten. Ferner, wer davon einen Nutzen bezieht. Im besten Fall durchdenke ich meine Legende so, dass der Befragte nicht auf die Idee kommen kann, mir Informationen vorzuenthalten, die einem anderen (beispielsweise dem gesuchten Täter) schaden könnten. Eine Legende ist ein wasserdichter Vorwand, unter dem ich die Befragung vornehme, da ich nur in wenigen Fällen offen als Detektiv auftreten sollte, wenn ich an der Wahrheitsfindung interessiert bin.
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Laut Strafprozessordnung (StPO) gibt es in Deutschland die vorläufige Festnahme (§ 127). Es handelt sich hierbei um ein sogenanntes Jedermannsrecht, welches alle Bürger befugt, Täter, die sie auf frischer Tat ertappen und die der Flucht verdächtig sind, beziehungsweise deren Identität sich nicht einwandfrei feststellen lässt, vorläufig festzunehmen, bis die Vertreter der Staatsmacht eintreffen. In unserer Berufspraxis kommt das zwar nur sehr selten vor, doch es kommt vor.
Zu guter Letzt: Ich habe also meinen Hauptverdächtigen gefunden, halte ihn bestenfalls an einem Ort fest und alarmiere die Polizei: Werden die Polizisten mir dann sagen, dass ich die Person laufen lassen und mit meinen Ermittlungen aufhören soll?
Wenn du ein Laie auf dem Gebiet der Ermittlungen bist, dann wird man dir das mit Sicherheit sagen. Doch auch die Zusammenarbeit von Ermittlungsbehörden und professionellen Privatermittlern funktioniert in Deutschland, anders als beispielsweise in Großbritannien, mitunter sehr schlecht. Grundsätzlich hat man es nicht gern, wenn sich andere in die Ermittlungsbelange einmischen, selbst wenn diese der Qualifikation nach vereinzelt kompetenter sind. So kenne ich einen privaten Mordermittler, der früher eine hohe Stellung bei der Kriminalpolizei innehatte und deutlich qualifizierter ist, als der Durchschnittspolizist und auch als der Durchschnittskriminalpolizist. Er hat in einem medial prominenten Mordfall bahnbrechende Ermittlungsergebnisse erzielt, die seit Jahren von den zuständigen Kriminalpolizisten ignoriert werden. Dass damit vor allem den Angehörigen des Opfers nicht im Geringsten geholfen ist, wird von behördlicher Seite leider ignoriert.Andererseits kann ich die Ressentiments der Behörden gegen Privatdetektive teilweise auch nachvollziehen, da es trotz großer Bemühungen seitens der Detektivverbände bislang keine deutsche Regierung geschafft hat, Zugangsvoraussetzungen wie eine fachgerechte Ausbildung an den Beruf Detektiv zu knüpfen. Diese Bemühungen der Branche gibt es nun schon seit 100 Jahren, ohne dass sich dauerhaft etwas getan hätte. Leider tummeln sich deshalb zahlreiche Laien unter den Gewerbetreibenden, die nicht selten dem Ruf des Detektivgewerbes schaden.