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Sex

Wir haben Leute nach ihren schrecklichsten Sexgeschichten gefragt

Gelber Schleim, brennende Geschlechtsteile und eine ungarische Salami.

Sex ist schrecklich schön. Und manchmal schön schrecklich. Ich meine: Das Leben an sich ist ein reichhaltiges Fettnäpfchen-Büffet. Besonders hoch ist das Potential, darein zu treten, wenn man dabei nackt ist und versucht, acht Extremitäten und zwei Genitalien zu koordinieren. Und egal, wie oft Dr. Sommer und Sexperten in aufklärerischen Medien uns erklären, dass im Bett alles natürlich, und nichts peinlich ist: Manche Geschichten lassen uns auch Jahre später noch erschaudern. Wir haben die Leute danach gefragt.

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Tanja, 29

VICE: Erzähl uns von deinem schrecklichsten Sexerlebnis.
Tanja: Da war ich 17. Ich steckte mit meinem damaligen Freund beim Geburtstag seiner Mutter fest. Wir langweilten uns so sehr, dass wir angefangen haben, Schere, Stein, Papier zu spielen. Der Verlierer musste jedes Mal ein winziges Stück Chili abbeißen. Das war ein Geburtstagsgeschenk seines Onkels, dessen ganzer Stolz es war, besonders scharfe Exemplare zu züchten. Das Zeug brannte tatsächlich so höllisch, dass es uns jedes Mal Tränen in die Augen trieb. Aber mit ordentlich Schnaps war das Ganze ziemlich lustig.

Gegen Mitternacht waren wir schon sehr betrunken und schlichen uns vom Geburtstag davon. Aber als wir die Hände in den Unterhosen des jeweils anderen hatten, durchfuhr uns ein schrecklicher Schmerz. Wir waren beide zu besoffen und naiv, um darauf zu kommen, woran es lag: nämlich daran, dass es eine Kackidee war, zuerst eine extrem scharfe Chili anzufassen und dann unsere Geschlechtsteile.

Was habt ihr dann gemacht?
Wir schoben richtig Panik. Weil es auch nach fünf Minuten nicht aufhörte und echt weh tat, fiel meinem Freund nichts Besseres ein, als seine Mutter ins Kinderzimmer zu rufen, die ebenfalls gut einen sitzen hatte. Wir erklärten ihr, dass wir unendlich leiden. Es hat ungefähr eine halbe Stunde gedauert, zusammen die Ereignisse der Nacht so weit zurückzuverfolgen, bis wir darauf kamen, woran es lag. Und auch danach wusste sie nicht, was helfen soll, außer das Ganze mit Wasser auszuwaschen—was falsch war. Heute hätten wir wahrscheinlich einfach nach einer Lösung gegoogelt, aber damals hatte noch kein Mensch Smartphones. Also mussten wir den Schmerz und die Scham einfach aussitzen. Mittlerweile weiß ich: Yoghurt hätte geholfen.

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Noah, Student, 22

VICE: Welchen Sex würdest du am liebsten für immer vergessen?
Noah: Den Sex, den ich letztes Jahr mit einem Mädchen aus Schweden hatte. Wir haben uns über Tinder kennengelernt. Sie hat in Berlin ihre Verwandten besucht und wir haben ziemlich schnell ein erstes Treffen ausgemacht. Ich habe mich erstmal betrunken, weil ich das Gefühl hatte, dass es komisch werden könnte. Aber es war ganz cool mit ihr. Wir haben Nummern ausgetauscht und manchmal auch per Skype telefoniert. Da hat sie mich dann gefragt, ob ich nach Schweden kommen will. Ich hatte sowieso ein paar Tage frei und Bock auf einen spontanen Kurztrip nach Schweden.

Bei ihr hatten wir dann zum ersten Mal Sex. Ich lag auf dem Rücken und sie saß auf mir. Als sie aufgestanden ist und sich dabei über mich beugte, kam ein großer Klecks gelber Schleim aus ihr, der dann auf meinem Bauch landete. Keine Ahnung was es war, aber es hat mich echt verunsichert. Aber ich habe in dem Moment nichts gesagt. Wir haben das also ignoriert, aber die Stimmung war in der restlichen Zeit merkwürdig. Ich musste noch drei Tage lang bei ihr pennen. Ich kannte sonst auch niemanden in Schweden. Aber die Stadt war wenigstens schön.

Valeria, Einzelhandelskauffrau, 18

VICE: Für welche Sexgeschichte schämst du dich?
Valeria: Meine Mama hat ein Fitnessstudio in Bayern, da habe ich eine Zeit lang ausgeholfen. Sie hat mir natürlich verboten, etwas mit einem Angestellten anzufangen, aber das habe ich ignoriert. An einem Abend habe ich zusammen mit einem Azubi das Studio abgeschlossen. Wir haben die Musik laut aufgedreht, Bier aus dem Kühlschrank geklaut und auf der Trainingsfläche miteinander geschlafen. Auf einmal sehe ich, dass meine Mutter im Auto vorfährt. Wir sind dann nackt in ein kleines Klo gerannt und haben uns da mindestens eine halbe Stunde lang versteckt. Ich stand auch kurz vor einer Panikattacke, weil ich Angst hatte, dass meine Mutter ihn feuert. Im Endeffekt ist zwar alles gut gegangen, aber mir ist das immer noch peinlich.

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Konstantin, Projektmanger in einer Werbeagentur, 33

VICE: Gibt es eine peinliche Sexgeschichte, die du uns erzählen willst?
Konstantin: In einem Club habe ich ein Pärchen kennengelernt, mit dem ich auf der Herrentoilette meinen Spaß hatte. Aber es gab nur zwei Kabinen, die man beide nicht abschließen konnte. Wir hatten trotzdem Sex und dabei ist immer wieder die Tür aufgegangen. Vor unserer Kabine war auch noch direkt die Pissrinne. Also standen immer irgendwelche Leute vor der Tür und haben uns pissend angeglotzt, während wir einen Dreier geschoben haben. Ich war schon besoffen, also hat mich das in dem Moment auch gar nicht gekümmert. Im nüchternen Zustand fand ich es eine Zeit lang aber sehr peinlich. Heute kann ich darüber lachen.

Toni, Einzelhandelskaufmann, 24

VICE: Welcher Sex ist dir bis heute noch peinlich?
Toni: Das wäre wohl ein Erlebnis, das ich mit meiner ersten Freundin hatte. Wir waren bei mir zu Hause. Meine Eltern waren noch im Urlaub—das dachten wir zumindest. Wir waren mitten im Akt, total vertieft und haben alles andere ignoriert. Bis zu dem Zeitpunkt, als meine Mutter ins Zimmer reinplatzte. Die Stimmung war danach komplett zerstört. Im Laufe des Tages haben wir es dann nochmal versucht. Aber es sollte einfach nicht sein. Meine Mutter kam wieder unangekündigt ins Zimmer rein. Diesmal mit den Worten: "Wollt ihr ein Stück von der ungarischen Salami?" Es war so schrecklich. Mir war die Situation so unangenehm, aber meine Mutter setzte mit ihrem Spruch noch einen drauf: "Ich gehe. Du steckst ihr gerade schon selbst deine Salami rein".