30 Sätze, die ich erst nach meinem 30. Geburtstag gesagt habe

Mit Anfang 20 wird einem ständig geraten, keine Zeit mit Menschen zu verschwenden, die man nicht mag. Ich treffe mich kaum mehr mit irgendjemandem. Ich sollte wohl mehr Zeit mit Leuten in meinem Alter verbringen. Ich glaube, ich schaue zu viele Cartoons. Es ist komisch, wie viele Tote ich kenne.

Bars mit DJs sind alle zu laut. Die ruhigeren Läden sind voller Yuppies. Die coolen Bars sind voller Kinder. Weißt du noch, als du selbst so jung warst, gesoffen hast, als ob es keinen Morgen gäbe, und anschließend mit deinen Mitbewohnern darüber diskutiert hast, wer am betrunkensten ist—inklusive Vergleichstabellen und Sätzen wie "Ich spür schon was" oder "Eigentlich sollten wir schon tot sein"?

Wenn ich mir heutzutage mehr als zwei Drinks genehmige, dann wache ich am nächsten Morgen mit einem Kater auf. Ich muss früh raus, sonst stecke ich später im Stau. Ich muss wegen eines Meetings früh los. Ich muss früh aufstehen, weil wir übers Wochenende wegfahren.

Manchmal wünsche ich mir, mehr trinken zu können.

Ich mag meinen Job. Ich dachte, ich würde meinen Job mehr mögen, als ich es tatsächlich tue. Ich bin immer davon ausgegangen, jetzt in einer perfekten und ordentlichen kleinen Oase nach meinem Design zu leben, aber meine Wohnung sieht immer noch so aus, als würde dort ein junger Mensch wohnen. Ich dachte, ich würde weniger in Erinnerungen schwelgen. Ich dachte, ich würde mich erwachsener fühlen. Ich dachte, dass ich inzwischen netter sein würde.

Irgendwie vermisse ich Indie-Rock. Weißt du noch, wie du damals Alben runtergeladen hast, dich erst reinhören musstest, das Ganze auf deinen MP3-Player gezogen hast, mit dieser Musik im Ohr durch die Stadt gelaufen bist und beim opiat-ähnlichen Einsetzen des Refrains gedacht hast, dass du jetzt die ganze Welt erobern kannst? Ich wünschte, ich würde mehr neue Musik hören.

Ich hätte niemals gedacht, dass ich immer noch hier wohne. Ich hätte niemals gedacht, dass meine Beziehung in die Brüche geht. Und ich hätte niemals gedacht, dass ich einen Typen dabei beobachte, wie er im Naturkundemuseum die Fragen seiner vierjährigen Tochter zu Planeten und dem Urknall beantwortet, den beiden dann eine Minute lang mit gespitzten Ohren hinterherlaufe und in meinem Kopf anschließend gedanklich zwischen "Mann, der Typ hat mit seiner klugen Tochter echt die Kinderlotterie gewonnen" und "Nein, alle Kinder begeistern sich so für das Universum und auch ich werde auf jeden Fall mal Vater sein" hin- und herspringe.

Wenn ich genügend Geld hätte, dann wäre ich jetzt vielleicht schon Vater. Erwachsen zu sein, bedeutet im Grunde nur, genügend Geld zu haben, um Erwachsenendinge zu tun. Es ist in Ordnung, 40 zu werden. Zumindest glaube ich das.