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Sex

Deutsche holen sich am liebsten auf sich selbst einen runter

Pornhub hat seine Statistiken für Deutschland veröffentlicht. Die Ergebnisse sind teilweise überraschend, und sie verraten uns eine Menge darüber, warum Norddeutsche und Bayern sich so selten verstehen.

Pornhub hat seine Statistiken für Deutschland veröffentlicht. Das überraschende Ergebnis: Deutsche schauen am liebsten Deutschen beim Sex zu (das bei uns um Längen beliebteste Suchwort ist „german"), und sie sind auch sonst eher langweilig, was ihre Vorlieben angeht.

Aber erstmal zu den nackten Zahlen: im Durchschnitt verbringen Deutsche 8 Minuten auf der Seite und schauen sich dabei 7,3 Seiten an. Interessant: Wessis verbringen mehr Zeit mit Pornos schauen als Ossis, und schauen sich dabei auch mehr Seiten an. Die größten Wichser (nach Zeit) sind die Hamburger, die anspruchsvollsten (nach Seitenzahl) die Bayern.

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Tja, und die Vorlieben? Tatsächlich beinhalten über 50% aller Suchanfragen aus Deutschland das Wort „german", so im Sinne von „german teen", „german milf" oder „german dirty talk". Warum sich Deutsche auch noch in ihrer Freizeit so wahnsinnig gerne andere Deutsche anschauen, ist mir ein Rätsel, aber hey. Auch interessant: dass in allen Bundesländern, die an die Tschechische Republik grenzen, das Suchwort „Czech" extrem beliebt ist. Bedeutet das, dass die Brandenburger, die Sachsen und die Bayern alle den ganzen Tag lang lustvoll über die Grenze schielen? Ob die Tschechinnen sich geschmeichelt fühlen? Und die wichtigste Frage: Suchen Tschechen an der Grenze zu Deutschland auch nach Pornos mit deutschen Darstellern? Lieben sie uns zurück? Wir werden es nicht erfahren, bis Pornhub die Statistiken für unser Nachbarland herausgibt.

Aber zurück zu den Deutschen und ihren Vorlieben. Was kommt heraus, wenn man den Deutschen ihre schmutzigsten Geheimnisse aus der Nase zieht? Überraschend braves Zeug. Das Schlimmste ist eigentlich Analsex, ansonsten gehören so unartige Dinge wie „massage", „teen" und „casting" genauso dazu wie „mum" und „public". Auf Platz 20 ist übrigens das rätselhafte Schlagwort „smoking". Was bedeutet das? Suchen so viele Deutsche nach Videos von rauchenden Frauen? Das ist doch ungesund!

Es gibt auch bei den Vorlieben interessante, aber rätselhafte regionale Unterschiede: Je weiter man in den Süden Deutschlands kommt, desto mehr stehen die Leute auf Analsex. Norddeutsche sind dafür anscheinend zu steif (oder nicht steif genug?). Dafür schauen sie sich überraschend gerne Hentai an, also japanische Sex-Zeichentrickfilme. Was sagt uns das über Norddeutsche? Vielleicht nichts, aber wahrscheinlich wird es mir trotzdem nicht aus dem Kopf gehen. Und wenn ich dann das nächste Mal in Schwerin oder Stralsund bin, werde ich mich bei jedem Busfahrer fragen müssen, ob er auch darauf steht, Mädchen mit riesigen Augen, lila Haaren und anatomisch völlig unrealistischen Monsterbusen beim Sex mit Tentakelmonstern zuzusehen. Aber was soll's, so oft komme ich nicht nach Schwerin.

Was fällt noch auf? Samstags schauen Deutsche am wenigsten Pornos, im August auch. Den größten Traffic-Einbruch aus Deutschland hatte Pornhub am 25. Mai 2013—dem Tag des UEFA Champions League-Finales zwischen Borussia Dortmund und Bayern München. Auch an Weihnachten und Silvester haben viel mehr Leute plötzlich Besseres zu tun, was für 30-32 Prozent weniger Zulauf sorgt. Am Tag der Deutschen Einheit sind es zum Beispiel nur 3,5 Prozent weniger, am 1. Mai immerhin 3,7. Der Tag der Arbeit ist Ruhetag, auch für die Faust.

Und das war's. Sehr viel mehr habe ich aus Pornhubs Statistiken nicht gelernt (außer dass es eine deutsche Pornodarstellerin namens Lexy Roxx gibt). Im Prinzip liegen die Deutschen überall nah am weltweiten Durchschnitt. Aber wie Vincent Vega sagen würde: „Wichser sind eigentlich alle gleich—aber es sind die kleinen Unterschiede, die die Menschen interessant machen."