Fotos: Schwerter, die durch Wangen bohren

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Fotos: Schwerter, die durch Wangen bohren

Im thailändischen Phuket feiern Chinesen jedes Jahr ein ungewöhnliches Fest: Gläubige versetzen sich in Trance und durchstoßen ihre Gesichter.

Das Fest der neun Kaisergötter heißt im thailändischen Phuket "das vegetarische Fest". Es basiert auf einer Legende: Eine Gruppe von Chinesen, die dort lebte, fiel im 19. Jahrhundert einer tödlichen Epidemie zum Opfer. Als sie jedoch anfingen, sich vegetarisch zu ernähren und zu den neun Kaisergöttern zu beten, wurden sie geheilt. Im Gedenken daran essen die Gläubigen vegetarisch und richten sich nach den 10 Prinzipien des Fests. Dazu gehört, auf Sex und Alkohol zu verzichten und nur Weiß zu tragen. Und: Sie spießen sich auf.

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Die Fotografin Giselle Nastassia ist letzten September nach Phuket gereist, um das Fest zu dokumentieren. Ihre Bilder zeigen die Masong, die sich ihre Wangen, Zungen und Körper von Messern, Schwertern und Ästen durchbohren lassen. Die Geister der neun Kaisergötter sollen dabei von ihnen Besitz ergreifen, weswegen die Rituale so wenig Blut und Narben verursachen. Dem verbreiteten Glauben nach soll das Durchbohren inneren Frieden und eine gute Gesundheit bringen. Einheimische erzählten Giselle, dass man die Sünden der Gemeinde auf sich nehme, wenn man sich Schmerz zufüge.

Das Fest feiern viele chinesischstämmige Menschen in Thailand, Singapur und Malaysia an den ersten neun Tagen des neunten Monats des chinesischen Mondkalenders. Es ist daoistischen Ursprungs, Daoismus ist eine Philosophie und Weltanschauung, die in China als eigene Religion gilt.