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The Off the Deep End Issue

Das Coming-Out der ersten algerischen LGBT-Zeitschrift

Homosexuelle Beziehungen sind in Algerien illegal und werden mit Haft- Geldstrafen geahndet.

Homosexuelle Beziehungen sind in Algerien illegal. Laut Gesetz „muss jede Person, die sich eines homosexuellen Aktes schuldig macht, mit einer Haftstrafe von zwischen zwei Monaten und zwei Jahren und einer Strafe von zwischen 500 und 2000 algerischen Dinar belegt werden." Es gibt zudem kein Gesetz, das Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung verbietet. Um in Algerien das Bewusstsein für die Rechte der LGBT-Community zu stärken, gründeten drei anonyme Aktivistinnen (mit den Spitznamen O. Harim, Sappho und S.P.) 2011 die Organisation Alouen. Als ihnen klar wurde, dass Algerien eines der wenigen nordafrikanischen Länder ohne ein eigenes LGBT-Magazin ist—vom Lexo-Fanzine abgesehen, das vorwiegend Lesben adressiert—beschlossen sie, einfach eins aus der Taufe zu heben. Das Resultat ist El Shad', ein vierteljährliches Magazin, dessen erste Ausgabe letztes Jahr am 20. November, dem Transgender Day of Remembrance, erschien. In einem Interview mit dem Nachrichtensender France 24 sagte O. Harim, dass er den Namen El Shad' gewählt habe, „weil es auf Arabisch ‚abnormal' heißt. Wir haben beschlossen uns den Begriff anzueignen. Wir sind abnormal—aber das ist auch jeder andere auf der Welt."

Das Magazin wird ausschließlich von algerischen Autoren und Autorinnen verfasst, die auch für die Druckkosten aufkommen. Die erste Ausgabe, die sich damit auseinandersetzte, was es heißt, in Algerien transsexuell zu sein, beinhaltete eine Retrospektive über Transkultur und Interviews mit algerischen Studenten und Journalisten. Laut der Facebookseite von El Shad', wird sich die nächste Ausgabe mit Liebe beschäftigen, um zu zeigen, dass „LGBT-Liebe genauso ist wie jede andere Art der Liebe."