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​Das sind die beiden besten Überfälle der Woche

Der "sanfte Hühnerbauer" aus 'Bauer sucht Frau' hat versucht, eine Tankstelle zu überfallen, und eine Kleingärtnerin hat eine Bank geklatscht.
Foto: RTL

Klar, die Woche ist noch nicht sehr alt, aber kann sich wirklich jemand vorstellen, dass diese beiden Goldstücke noch getoppt werden? Eigentlich unvorstellbar. Aber seht selbst:

Der "sanfte Hühnerbauer" aus 'Bauer sucht Frau' hat eine Tankstelle überfallen

Bei einer Reality-TV-Sendung mitzumachen, kann das ganze Leben verändern. Dass das nicht immer zum Guten sein muss, davon kann zum Beispiel Helena Fürst ein Lied singen (sollte sie aber nicht, weil sie grauenhaft singt). Für Bauer Ralf D. scheint gerade auch nicht alles rundzulaufen: Zuerst hat es mit der Freundin aus der Show nach einer Weile doch nicht geklappt, und jetzt hat derselbe Mann, den RTL damals als den "sanften Hühnerbauern" vorgestellt hatte, mit einer Strickmütze auf dem Kopf eine Tankstelle im Sauerland überfallen. Zumindest hat er es versucht.

"Der Täter nuschelte die Pächterin an. Sie hat ihn zunächst nicht verstanden, dachte an einen schlechten Scherz", berichtete der örtliche Polizeisprecher dem Berliner Kurier. Nach einer Weile verstand die Frau erst, dass der große Mann "Geld raus!" forderte—und speiste ihn mit einem trockenen "Du kriegst nix" ab. Könnte auch daran gelegen haben, dass Ralf D. nur ein Taschenmesser als Waffe dabei hatte und das offenbar auch noch in seiner Hosentasche war. Die offensichtlich wenig beeindruckte Verkäuferin erklärte dem glücklosen Gauner dann, dass sie bereits den Alarmknopf gedrückt habe und die Polizei unterwegs sei, worauf Ralf D. ohne Beute aus der Tankstelle floh, in seinen Audi sprang und davonfuhr.

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Aber selbst die Flucht vermasselte er: Wie der Kurier berichtet, kam der Freund der Verkäuferin in dem Moment dazu, verfolgte Ralf D. in seinem Auto und konnte ihn an einer roten Ampel stellen und aus dem Auto zerren. Ein ziemlich erniedrigendes Ende für die eben erst begonnene kriminelle Karriere. Selbst die Polizei bezeichnete den Überfall als "dilettantisch" und schätzt den sanften Hühnerbauern offenbar als so harmlos ein, dass sie ihn während der Ermittlungen nichtmal in U-Haft nimmt. Die Hühner werden das zu schätzen wissen.

Eine Kleingärtnerin hat eine Bank überfallen, weil sie Schulden bei ihrem Kleingartenverein hatte

Nach drei Tagen Fahndung konnte die Polizei eine Frau festnehmen, die mit einer ungeladen Schreckschusspistole in eine Bank im Kölner Stadtteil Buchheim gestürmt war, 20.000 Euro verlangt hatte und schließlich mit 5.000 geflohen war. Wie sich schnell herausstellte, hatte die 55-Jährige die Bank überfallen, um ein Loch in der Kasse ihres Kleingartenvereins zu stopfen. Als Kassiererin hatte sie nämlich an die 10.500 Euro veruntreut, die der Kreisverband dann per Gerichtsbeschluss zurückgefordert hatte.

"Am Tag des Banküberfalls trafen wir uns dann in ihrer Gartenlaube", erinnert sich der Vereinsvorsitzende im Kölner Express. "Sie wirkte nervös und legte mir 5.000 Euro in 50ern bar auf den Tisch. Und wie ich jetzt ja weiß, war das zwei Stunden nach dem Raub."

Wir wissen zu wenig über den Alltag in deutschen Kleingartenvereinen, um zu beurteilen, wie oft das vorkommt, dass Leute in ihren Lauben größere Mengen Bargeld austauschen. In BKA-Berichten über organisierte Kriminalität tauchen Gartenlauben und Kleingartenvereine fast nie auf, aber vielleicht ist das ja genau der Trick? Wir erinnern uns noch gut an den SPD-Abgeordneten, der sein Meth in einer Berliner Gartenlaube besorgte! Dem Vorsitzenden kam das Ganze jedenfalls offenbar nicht wirklich bemerkenswert vor, jedenfalls brauchte er noch ein paar Tage und die Hilfe seiner Frau, um den plötzlichen Reichtum seiner Kassiererin mit dem Bankraub in Verbindung zu bringen. Genau wie die Polizei—und das, obwohl die Dame mit ihrem eigenen Auto zum Überfall und wieder zurück nach Hause gefahren war. Heute beginnt der Prozess gegen die Frau.

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