Das VICE-Trinkspiel zum WM-Finale

Foto: Gergana Petrova

Grundlegend: Alkohol ist böse, kann süchtig machen und zerstört eure Gehirne. Solltet ihr rein gesetzlich gesehen noch nicht in einem Alter sein, in dem ihr über eure Filmrisse und Leberschäden selbst entscheiden könnt, raten wir euch entschieden davon ab, das WM-Finale mit irgendetwas anderem als ungesüßtem Fencheltee zu feiern.

Aber wenn du (zumindest juristisch) volle Kontrolle über deinen Körper und was du damit anstellen willst hast: Stell das Bierfass bereit, positioniere den Sektkühler und befülle den Kinder-Plastikpool mit Schnaps. Vergiss fade Trinkspiele wie „Such dir einen Spieler aus und leere dein Glas immer dann, wenn sein Name fällt.“ Hier kommt der ultimative Guide zu maximalem Alkoholgenuss während des Finalspiels zwischen Deutschland und Argentinien.

Und weil wir an ersterem näher dran sind und Wien zur WM-Zeit auch aus unseren Redakteuren die Deutschen macht, die sie nie sein wollten, orientieren wir uns natürlich mehr an Schland (wofür ihr übrigens auch schon mal einen Shot exen dürft).

1. Wenn du das große Glück hast, das Finale in Österreich oder in einem ähnlich entspannten Land im Hinblick auf Rassismus gegenüber Deutschen zu schauen: Bei jeder Nazi-Metapher bezüglich des deutschen Spiels sollte Hochprozentiges fließen.

Foto: Harald Bischoff | Wikimedia | CC BY-SA 3.0

2. Ersticke dein hysterisches Kichern mit einem Doppelten, wenn der Größenunterschied zwischen Philipp Lahm und seinem WM-Einlaufkind verschwindend gering ist.

3. Spendier eine Runde Shots für alle Anwesenden, wenn einer deiner Facebookfreunde ein Bild von sich in Schland-Kluft postet. Zwei Runden, wenn er im Post das Wort „Schland“ verwendet.

4. Nimm einen Schluck, wenn vom Kommentator der Ausruf „Messiiii!“ ertönt. Nimm zwei, wenn seine Stimme dabei ängstlich klingt.

Foto: Robert Agthe | Flickr | CC BY 2.0

5. Leere dein Glas, wenn sich jemand in deiner Timeline über Fußball-Tweets aufregt.

6. Solltest du unseren Ratschlag vom Anfang mit dem Schnaps-Pool beherzigt haben: Nutz ihn für eine kurze Erfrischung deines Gesichts (zumindest bis zu den Ohren!), wenn über die unmenschliche Hitze in Brasilien gesprochen wird.

7. Wechsle für ein Glas zu alkoholfreiem Bier/irgendeinem fragwürdigen Bier-Mischgetränk, wenn der Begriff „Sommermärchen” fällt.

8. Sollte vom Kommentator oder im Rahmen der allgemeinen Berichterstattung auf die Säuberung der Favelas oder andere fragwürdige Praktiken bei der WM-Ausrichtung eingegangen werden: Zolle diesem Moment der plötzlichen Ernüchterung Tribut und trinke ein großes Glas Wasser.

Foto: Filipe Castilhos | Flickr | CC BY-ND 2.0

9. Leere dein aktuelles Getränk sofort auf Ex, wenn die Deutschen eine sorgsam durchchoreographierte Freistoß-Variante versemmeln. Kipp noch einen Schnaps hinterher, wenn einer dabei über den Ball und/oder seine eigenen Füße stolpert.

10. Fünf tiefe Schlucke, wenn weinende Fans gezeigt werden. Drei Spritzer davon auf den Boden, wenn es Anhänger deiner Mannschaft sind (gemäß dem alten Gangster-Sinnspruch: „Puttin’ out some liquor for the dead homies.“)

11. Kippe einen Kurzen, wenn die Schweißflecken auf Jogis dunkelblauem Hemd groß und gut sichtbar im Bild sind.

My nigga Klose

— Rihanna (@rihanna) 21. Juni 2014

12. Öffne ein neues Bier (oder eine andere Flasche deiner Wahl), wenn Rihanna auf Twitter ihre Verbundenheit zum deutschen Nationalteam zum Ausdruck bringt. Trinke es in einem Zug, wenn dabei das Wort „Nigga“ Verwendung findet. Retweete sie, wenn du danach schon ein bisschen angetrunken bist.

13. Ein gedankenverlorerener, ganz tiefer Schluck, wenn irgendjemand aus deinem Social-Media-Umfeld sich dazu gezwungen sieht, „Tooooor!“ zu schreiben—obwohl das jeder, der das Spiel gerade kuckt, gesehen haben dürfte. Ein Belohnungsschnaps, wenn du den Post nicht likest.

Foto: Steindy | Wikimedia | CC BY-SA 3.0

14. Mische irgendetwas Alkoholisches mit Energy/Mate/Kaffee/Aufputschmitteln und leere das Glas zur Hälfte, wenn Mezut Özil bildschirmfüllend dabei gezeigt wird, wie er gerade sehr traurig und sehr müde ist.

15. Weil wir gute Menschen sind, lassen wir dich natürlich auch nach dem Abpfiff nicht mit deinen Emotionen alleine. Wenn dein Team verliert: Setz eine Flasche guten, alten Slivovitz an die Lippen und nimm einen tiefen Schluck. Wiederhole das so lange, bis du nichts mehr spürst.

Man hört meistens nur von den Nachteilen einer Alkoholvergiftung—tatsächlich hilft einem aber nichts besser, die Erinnerung an schlimme Momente seines Lebens für immer abzutöten, als Schnaps. Sollte dein Suff-Vorat bereits erschöpft sein: Für das finale Vergessen reicht auch Spülmittel oder Rasendünger.

Da German bae #Klose pic.twitter.com/221ov8IRyx

— Rihanna (@rihanna) 21. Juni 2014