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Drogen

Dauerkiffen ruiniert dein Zahnfleisch, aber sonst nicht viel

Experten sagen, dass selbst deine Lunge recht unbeschadet dabei wegkommt.

Foto: Miranda Nelson | Flickr | CC BY 2.0

Solange du nichts dagegen hast, in deinen 30ern beschissene Zähne und dauerblutenden Zahnfleisch zu bekommen, kannst du dich, wenn es nach einigen Wissenschaftlern geht, gerne weiter regelmäßig in die Besinnungslosigkeit kiffen. Also, in gewisser Weise jedenfalls.

Laut einer neuen Studie hast du bei langjährigem Cannabis-Gebrauch bis ins frühe mittlere Alter verhältnismäßig wenige echte Gesundheitsprobleme zu befürchten, wenn du das Cannabis nicht mit Tabak mischst. Forscher fanden heraus, dass sich regelmäßiges Kiffen nicht negativ auf eine ganze Reihe von Körperfunktionen auswirkt, allerdings litten langjährige Cannabis-Nutzer unter schlechtem Zahnfleisch. Die Studie, die von JAMA Psychiatry veröffentlicht wurde, begleitete mehr als 1.000 Neuseeländer von ihrem 18. bis zum 38. Geburtstag und erfasste deren Cannabisgebrauch anhand ihrer Eigenangaben.

Die Studie verglich die Gesundheit von Kiffern mit der von normalen Rauchern und kam zu dem Ergebnis, dass Tabak im Vergleich viel mehr Probleme verursacht—darunter auch eine schlechtere Lungenfunktion und einen schlechteren Stoffwechsel.

Aber wie schlimm genau steht es denn jetzt um das Zahnfleisch? Laut der Studie hatten 55,61 Prozent der Menschen, die seit mehr als 15 Jahre regelmäßig Cannabis konsumieren, Parodontose—also Zahnfleischschwund an den Zahnhälsen—verglichen mit nur 13,53 Prozent der Menschen, die noch nie in ihrem Leben gekifft haben. Parodontose kann dazu führen, dass sich Zähne lösen und letztendlich ausfallen.

"Eine Sache, die mich überrascht hat, war, dass wir keinen Zusammenhang zwischen Cannabis-Konsum und einer schlechteren Lungenfunktion gesehen haben", sagt Madeline Meier, Psychologieprofessorin an der Arizona State University und eine Autorin der Studie. Allerdings verwies sie darauf, dass eine frühere Studie mit der gleichen neuseeländischen Versuchsgruppe gezeigt hatte, dass ein hoher Cannabis-Konsum mit einem erhöhten Risiko für psychotische Erkrankungen, eine IQ-Minderung und einen sozioökonomischen Abstieg in Verbindung steht. Klingt jetzt irgendwie nicht so positiv.

Meier sagt, dass noch weitere Untersuchungen nötig seien, um herauszufinden, wie sich langjähriger Cannabis-Konsum auf ältere Menschen auswirkt. Dazu gibt es momentan noch keine Zahlen.