Aber wer entscheidet dann darüber? Das wird in einem faszinierenden Buch von 2008 mit dem Namen The Party Decides: Presidential Nominations Before and After Reformerklärt, das von vier Politikprofessoren geschrieben wurde—federführend waren dabei Marty Cohen von der James Madison University und David Karol von der University of Maryland.Das Buch räumt mit der Vorstellung auf, dass das Rennen um die Präsidentschaftsnominierung eine Art Hollywood-Romanze sei, in der ein charmanter, Richard Gere-mäßiger Kandidat die Wähler seiner Partei—diese wären dann wohl die Julia Roberts in dem Szenario—auf magische Weise um den Finger wickelt und für sich gewinnt. In der Realität sind es nämlich die Partei-Eliten, die den offiziellen Präsidentschaftskandidaten auswählen. Sie gestalten alles so, dass die breite Masse am Ende für ihre Auswahl stimmt. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Eliten in Washington und die großen Geldgeber ihren mächtigen Status nur dadurch erlangt haben, dass sie dem gemeinen Volk die wichtigste Entscheidung überlassen, die eine Partei treffen kann, nämlich ihren offiziellen Präsidentschaftskandidaten zu wählen?The Party Decides zufolge wird der Einfluss auf und letztendlich auch die Kontrolle über die Nominierungen durch die Eliten am offensichtlichsten anhand der Endorsements (offiziellen Unterstützungsbekundungen) deutlich. Die Autoren sind der Meinung, dass diese der wahrscheinlich signifikanteste Faktor darüber sind, wer die Vorwahlen zur Präsidentschaftskandidatur gewinnen wird.MOTHERBOARD: In Spanien demonstrieren Tausende Hologramme auf der Straße
Die Eiskunstläufer stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit, während sie über das Eis gleiten, springen und manchmal auch fallen. Wenn man nach den Fernsehbildern geht … wird der Wettkampf von den Läufern ausgetragen. Die Athleten bestimmen aber nicht die Zahl und Art von Sprüngen und Drehungen, die sie abliefern müssen. Genau so wenig legen sie die Standards für die Darbietung fest. Und am allerwenigsten suchen sie die Punktrichter aus. Diese werden von den großen Eiskunstlaufverbänden ausgewählt, um sicherzustellen, dass die ausgemachten Wettkampfregeln und Bewertungskriterien auch angewandt werden. Die Läufer gewinnen nicht, indem sie sich selbst oder ihren Trainern gefallen—oder dem Publikum in der Arena—, sondern den Richtern und der Gruppe von Insidern, die diese vertreten.
Titelfoto: PROGage Skidmore | Flickr | CC BY-SA 2.0