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Popkultur

Dieses Video zeigt, wie Tarantino mit Neonazi-Kommentaren umgehen würde

Spoiler Alert: mit roher Gewalt.

Wir glauben im Allgemeinen eher an den gemäßigten, aber bestimmten Dialog, wenn es darum geht, sich mit rechten „Asylgegnern" und über alle Maße „besorgten" Bürgern auseinanderzusetzen—sei es im Internet oder bei Mahnwachen.

Gerade in sozialen Netzwerken fällt einem diese Grundhaltung aber zunehmend schwer, mittlerweile scheinen Facebook, Twitter und Co. nämlich ein regelrechter Brutherd für rassistische und verschwörungstheoretische Hetze der übelsten Sorte geworden zu sein.

Von Gewaltfantasien gegen Flüchtlinge bis hin zur Holocaust-Relativierung und dem Wunsch nach einem neuen Hitler. Da ist es eigentlich kein Wunder, dass viele Nutzer sich nicht anders zu helfen wissen, als die rechtspopulistischen Marktschreier bei ihren Arbeitgebern zu verpetzen.

Die Videomacher hinter Alpha DT haben die Debatte um ausländerfeindliche Kommentare nun aus der digitalen in die filmische Welt gehoben und präsentieren mit Social Media Bastards eine blutige Rachefantasie, die sich nicht nur namentlich, sondern auch in ihrer zunehmenden Albernheit an Quentin Tarantinos Nazi-Splatter Inglorious Basterds anlehnt.

Das kann man polemisch und unnötig gewalttätig finden, beklemmend ist es aber trotzdem irgendwie, wenn der gesammelte Netz-Hass laut ausgesprochen wird. Vielleicht eine etwas ungewöhnliche Erinnerung daran, dass hinter jedem niedergetippten Wutausbruch ein echter Mensch sitzt, der genau das wirklich denkt. Und bei dem der Schritt von der ausformulierten zur ausgeführten Gewalt vielleicht näher liegt, als man glauben mag.