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Drogen

Der Tierarzt, der fordert, Marihuana für Hunde zu medizinischen Zwecken zu legalisieren

Habt ihr jemals versucht, eurem Köter ’ne Tüte zwischen die Kiefer zu drücken? Tierarzt Doug Kramer nämlich glaubt, dass THC helfen könnte, die Beschwerden von Hunden mit schmerzhaften und chronischen Erkrankungen zu lindern.

Foto mit freundlicher Genehmigung von Doug Kramer

Habt ihr jemals versucht, eurem Wuffi einen Joint zwischen die Kiefer zu drücken? Falls ja, war das echt fies von euch, und ihr solltet es nie wieder tun. Das heißt aber nicht, dass euer Hündchen nicht auch gerne mal high wäre, vor allem, wenn es krank ist. Tierarzt Doug Kramer gehört zu einer kleinen Gruppe von Experten, die glauben, dass THC helfen könnte, die Beschwerden von Hunden mit schmerzhaften und chronischen Erkrankungen zu lindern, ganz genauso, wie es Menschen helfen kann. Ich rief Dr. Kramer an und fragte ihn, ob sein Kreuzzug inzwischen Erfolge zeigt. VICE: Wie sind Sie darauf gekommen, kranke Hunde mit Gras zu behandeln?
Dr. Kramer: Eine Kundin hat mich darauf gebracht. Sie war zwar ein wenig exzentrisch, aber sehr intelligent. Sie hatte ein Haustier, das weder auf die Schmerzmittel noch auf die Steroide ansprach, und sie fragte, ob wir nicht Marihuana für medizinische Zwecke besorgen könnten. Ich habe irgendwo gelesen, dass bei Ihrem Hund Nikita Krebs festgestellt worden war. Sie hatten sonst alles Mögliche versucht, oder?
Ich hatte ihr alle möglichen Schmerzmittel gegeben, sogar Steroide. Als klar war, dass sie nicht mehr lange zu leben hätte, fand ich, dass sie nichts mehr zu verlieren hatte, solange es ihr nicht zusätzliche Schmerzen bereiten würde. Schon nach der ersten Dosis war sie wieder auf den Beinen und lief herum. Natürlich konnte ich sie nicht heilen. Aber ich habe ihre Lebensqualität verbessert und das hat den Zeitpunkt hinausgezögert, an dem ich sie einschläfern musste. Was ist Ihre bevorzugte Methode, Hunden THC zu verabreichen?
Ich halte eine Glyzerintinktur für optimal. Sie hat einen süßen Geschmack, und man kann sie mit Butter oder Öl vermischen und dann Hundekuchen daraus backen. Würden Sie Nebenprodukte von medizinischem Marihuana auch bei anderen Haustieren empfehlen, z. B. bei Katzen?
Wir geben es Katzen mindestens genauso häufig wie Hunden, vielleicht sogar noch öfter, und zwar als Appetitanreger. Katzen sind sehr wählerisch, vor allem wenn sie sehr krank sind. Jedes Tier, das Rezeptoren für Cannabinoide besitzt, wird [auf THC] genauso reagieren wie wir. Es gibt Studien, die besagen, dass Schweine, Hühner, Affen und Ratten alle diese Rezeptoren besitzen. Ich habe von Leuten gehört, die ihren Hunden Rauch ins Gesicht geblasen haben, damit sie high werden, aber das ist nicht cool, oder?
Für mich ist das, ehrlich gesagt, Tierquälerei, und ich finde es schlimm, wenn Menschen das tun, denn das würdigt meine Arbeit herab.