Der VICE Girls Guide to Summer
Foto: eyesogreen | Flickr | CC BY-ND 2.0

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Der VICE Girls Guide to Summer

In unserem nützlichen Ratgeber erfährst du, wie du dich in diesem Sommer als Mädchen nicht zum Deppen machst.

Er ist heiß, immer ein bisschen zu kurz und die einzige Zeit des Jahres, in der sich Arbeitslosigkeit mal so richtig lohnt: Sommer. Deutschland befindet sich—zumindest immer mal wieder temporär—in strahlendem Sonnenwetter, und plötzlich ist alle nationale Bräsigkeit, Korrektheit und was man uns sonst noch so nachsagt, vergessen. Kramt die Batik-Shorts raus (Casper würde sie schließlich auch tragen), knipst Hot Dog-Leg-Selfies, bis auch Instagram-Filter den Sonnenbrand nicht mehr verhehlen können, und macht ganz im Allgemeinen einfach nur noch das, worauf ihr crazy BoHo-Girls Lust habt! Ein paar Sachen gibt es allerdings, an die ihr euch halten solltet, damit ihr vom wütenden Mob nicht im nächstbesten Badesee ertränkt werdet:

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Meidet Social-Media-Portale

Die letzten Sommer sind an mir wie im Flug vorbeigezogen, weil ich sie zu 90 Prozent in stickigen Büroräumen verbracht habe. Glücklicherweise gibt es aber immer Menschen, die ihren Lebensunterhalt anscheinend mit Eis essen und Sonnenbaden verdienen und ihr Glück nur all zu gerne mit der Welt teilen möchten. Dafür sind Twitter, Facebook, Instagram und Co. schließlich da, oder? An dieser Stelle ein wohlgemeinter Ratschlag von mir: Steckt euch eure Festival-Bilderstrecken, Faulenzer-Fotos und Nahaufnahmen von selbstgemachtem Beeren-Joghurt in den Arsch. Es wird euch zwar überraschen, aber andere Menschen sind auch ohne eure Tweets zur aktuellen Wetterlage absolut informiert darüber, welche Jahreszeit wir gerade haben. Wie viel Spaß kann dieses „Sommer" überhaupt machen, wenn ihr die ganze Zeit nur Dinge fotografiert? (Sage ich laut zu mir, während ich weinend mein Gesicht in den Kühlschrank halte.)

Zieht euch verdammt nochmal was an

Hitze gut und schön, aber habt ihr euch schon mal gefragt, warum selbst Beduinen in aller Regel voll bekleidet sind? Richtig: Weil sie keinen Bock darauf haben, sich für ihre Zellulitis schämen zu müssen, wenn sie inmitten eines Rudels aus 15-Jährigen Modebloggerinnen mit makellosen, perfekten Beinen gefangen sind (was in Saudi Arabien womöglich ständig passiert). Jeder sollte das Recht haben, stolz auf seinen Körper zu sein, aber wenn ich bei Netto vor der Gemüsetheke stehe, will ich mich auf die Avocado meiner Wahl und nicht auf den Rückenspeck der Mutti von Nebenan konzentrieren müssen. Egal ob ihr dünn, dick, wohlgeformt oder Rainer Calmund seid: Wenn ihr euch nicht gerade in der unmittelbaren Nähe von Wasser aufhaltet, bedeckt bitte mindestens 50 Prozent eures Körpers mit Stoff!

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Fahrt nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Klar: Nicht jeder hat ein Auto, Fahrrad, Privatflugzeug oder eine Ponykutsche. Trotzdem sollte insbesondere bei Temperaturen jenseits der 30 Grad abgewogen werden, ob ihr diese eine Station wirklich mit der Bahn fahren müsst. Da insbesondere die BVG mit hohen Temperaturen (oder niedrigen. Oder leichtem Wind.) nur sehr schlecht umgehen kann und sich nach wie vor weigert, Klimaanlagen in Betrieb zu nehmen, gerät jeder Meter inmitten schwitzender und stinkender Menschenmassen zur ganz individuellen Dschungelprüfung. Auch ohne Personen, die fünf Minuten brauchen, um sich samt aufgeblasener Luftmatratze zwischen zwei krebsrote Angestellte im Anzug zu quetschen, und ganze zwei Minuten später wieder aussteigen.

Hört auf, mit eurem Urlaub anzugeben

Ihr mögt absolut überwältigt von dem elfenbeinfarbenen Sand, dem unfassbar blauen Meer und diesen superbilligen Designer-Sonnenbrillen sein, die euch direkt am Strand verkauft werden, aber müsst ihr all euer Glück trotzdem im Minutentakt an all eure Freunde verbreiten? Freunde, für die das familiäre Gartenfest in Castrop-Rauxel das absolute Highlight ihres diesjährigen Sommers darstellt? Ihr wollt wirklich nicht die Person sein, die nach ihrer Rückkehr aus der Dominikanischen Republik niemand mehr leiden kann – egal wie viele „süße Muschelketten" sie mitgebracht hat.

Belästigt Einheimische nicht mit eurem Touri-Scheiß

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Die Welt ist ein großes Abenteuer und ihr seid mittendrin. Ein bisschen wie Lara Croft oder Explorer-Barbie. Die Orte, die ihr als Touristen erkunden wollt, sind aber der ganz normale Alltag für alle Anwohner. Während ihr noch kleine Scherze über die „typischen" Bahnverspätungen macht, sitzt am anderen Ende des Bahnsteigs jemand, der gerade zu spät zu einem Meeting kommt, mit seiner Miete im Rückstand ist oder vergessen hat, Klopapier einzukaufen. Nie werde ich den Moment vergessen, als mich knapp 20 japanische Schulmädchen genötigt haben, mit ihnen ein Foto zu machen, weil mein genervtes Gesicht um 8 Uhr morgens für sie wohl der Inbegriff ihres Deutschland-Trips war. Niemand außer euch selbst ist dafür verantwortlich, diese total unglaubliche Bar, über die ihr was auf heftig.co gelesen habt, auch wirklich zu finden. Und ja Mädels, wenn auf der Bahn „Pankow" steht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie da auch wirklich hinfährt, vergleichsweise groß!

Habt euren Alkoholkonsum im Griff

Sommertemperaturen verleiten einen leicht mal zu der Annahme, dass starke alkoholische Getränke auch schon zur frühen Mittagszeit gesellschaftlich unbedenklich sind, so lange sie nur einen Strohhalm und mindestens einen Eiswürfel enthalten. Mit nichts macht ihr euch unter der hart arbeitenden Bevölkerung schneller Feinde, als wenn ihr mitten am Tag kichernd Caipis schlürft. Wenn ihr nicht gerade Urlaub am Ballermann macht (und damit sowieso schon jegliche Hoffnung für euch und eure Leber verloren ist), denkt also immer daran: Vor 16 Uhr wird nur getrunken, wenn ihr Teil des Mad-Men-Cast oder auf dem Sex and the City-Film hängengeblieben seid. Ausnahmen davon: Es gibt Sekt-Frühstück oder ihr habt einen Business-Mittagessen, zu dem Fisch gereicht wird. Dann ist Weißwein ok.

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Spielt nicht Frisbee/Ball in Parks

Wie wahrscheinlich ist es, dass jemand Unbeteiligtes das Wurfobjekt mit seinem Gesicht fängt, weil eure wild schlackernden Arme nach dem fünften Sektchen am frühen Vormittag in der prallen Sonne zu nichts mehr zu gebrauchen sind? Na seht ihr.

Benutzt Deo !!!

Man sollte meinen, dass dieser Ratschlag eher an den männlichen Teil der Bevölkerung zu richten ist, meiner ganz persönlichen Geruchs-Recherche in und um Berlin zufolge, scheinen viele von euch mehr Wert auf die perfekte Flechtfrisur als auch nur ansatzweise erträgliche Achselhygiene zu legen. Wenn ihr unbedingt an euren Achselhaaren festhalten wollt, bitte. Aber ist es dann zu viel verlangt, dass ihr zumindest einmal am Tag ein Deo verwendet?

Ansonsten: Genießt das Wetter, so lange es anhält und lasst euch nicht mit Jungs ein, die Flip-Flops und Bermuda-Shorts tragen!