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Popkultur

Der wichtigste Livestream des Jahres 2016 ist schon wieder vorbei

UPDATE: Das Ganze ist jetzt Mainstream und damit irgendwie anders geworden.

Ein Mann radelt durch die #Drummondpuddle

Das Leben wirft uns viele Hindernisse in den Weg und man kann ruhigen Gewissens sagen, dass es uns als Menschen definiert, wie wir mit diesen Hindernissen umgehen—und wie wir über die Schwierigkeiten und das Unglück anderer Leute lachen. Deshalb war es auch nur eine Frage der Zeit, bis diese beiden Elemente in einem wichtigen Stück Technologie zusammengekommen sind, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Wir präsentieren: #Drummondpuddlewatch, ein Livestream bei Periscope.

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Ein Mitarbeiter eines in Newcastle ansässigen Marketing-Unternehmens hatte eine Kamera vor einer Lacke aufgestellt, die augenscheinlich die größte, quasi nicht vermeidbare und kaum zu überwindende Regenwasseransammlung im Drummond Park darstellt. Jeder Passant, der sich mit besagter Pfütze konfrontiert sah, hat auf seine eigene Art und Weise versucht, sich irgendwie an ihr vorbeizuschleichen, um keine andere Route einschlagen zu müssen. Manche sprangen einfach mit Anlauf darüber, andere haben wiederum das umliegende Geäst dazu genutzt, um über die Pfütze zu klettern, und der Plan einer misstrauisch anmutenden, älteren Frau bestand wohl darin, die Wasserlache einfach nur anzustarren, sich danach umzudrehen und sie anschließend wieder fünf Minuten lang anzuschauen.

Natürlich klingt es jetzt vielleicht nicht wirklich superaufregend, stundenlang eine Lacke zu beobachten, aber das Ganze ist dann doch ein überraschend verlockender Blick in die menschliche Seele. Man nehme nur mal den Typen als Beispiel, der durch das Wasser rannte und dabei total durchnässt wurde, nur um seiner Freundin dabei helfen zu können, das kühle Nass zu umgehen.

Wie zu erwarten war, waren in der Kommentarspalte des Livestreams alle möglichen Arten an Anmerkungen zu finden: von aggressiv („Verpisst euch, ihr Selbstdarsteller") über böswillig („Wäre toll, wenn jemand ausrutschen und mit dem Gesicht in der Pfütze landen würde") bis hin zu clever-satirisch („Ich werde für Puddle2016 stimmen").

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Nachdem sich der Hashtag #Drummondpuddlewatch wie ein Lauffeuer verbreitet hatte, verlor die ganze Sache schnell an Reiz. Der Livestream zeigte nicht mehr nur nichtsahnende Büroarbeiter, die trockenen Fußes an ihrem Ziel ankommen wollten, sondern auch Nachrichtenteams, Polizisten und Studenten mit verrückten Luftmatratzen. Die Pfütze wurde Mainstream. Und jetzt ist sie tot.

Falls dein 2016 aus irgendeinem Grund ziemlich beschissen angefangen haben sollte, dann klick doch einfach mal auf diesen Link und erfreue dich nachträglich an der einfachen Glückseligkeit, die in einem aufsteigt, wenn man anderen Leuten dabei zusieht, wie sie fast in eine massive Wasserlacke fallen.