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In Deutschland wurden 80 Kilo Heroin sichergestellt

Von außen sahen die Beutel aus wie Kunststoffrollen—innen verbarg sich Stoff im Wert von drei Millionen Euro.

Alle Fotos: Polizei Berlin

Am Freitag konnte das Berliner LKA einen massiven Erfolg feiern: Die Drogenfahndung ist schon seit Wochen einer Gruppe auf der Spur, die Drogen im großen Stil aus dem Ausland nach Berlin geschmuggelt haben soll. Jetzt entdeckten die Beamten ein Versteck mit nicht weniger als 80 Kilogramm Heroin—die größte Menge, die je in Berlin sichergestellt wurde. Das Heroin versteckten die Schmuggler in Reisetaschen und in riesigen Verpackungen, die von außen wie abgepackte Kunststofffolienrollen aussahen. Diese lagerten sie in einem am Straßenrand parkenden Opel Vectra älteren Baujahrs.

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Zwei Männer aus der Gruppe setzte die Polizei in Neukölln fest: einen 36-jährigen Transporteur, der als Drahtzieher des Schmuggels gilt, sowie einen 23-jährigen Komplizen, der unter Verdacht steht, beim Dealen des Heroins geholfen zu haben. Die Staatsanwaltschaft beantragte für beide bereits einen Haftbefehl. Der dritte mutmaßliche Komplize ist derzeit (Stand Mittwoch, 15. Juni) noch auf der Flucht, sagt ein Sprecher der Berliner Polizei gegenüber VICE. Alle drei sollen libanesischer Herkunft sein.

Von libanesischen Strukturen ausgehende Kriminalität schätzt der Islamwissenschaftler Ralph Ghadban zumindest teilweise als Folge einer restriktiven Asylpolitik gegenüber aus dem Libanon stammenden Kurden ein. Deren Asylanträge seien zum großen Teil abgelehnt worden, ohne Papiere konnten sie aber auch nicht abgeschoben werden. Sie befinden sich rechtlich in der Schwebe und geraten immer weiter an den Rand der Gesellschaft. Allein 2015 ermittelte das LKA gegen 13 libanesische Gruppen.

Die Kriminaltechnik prüft derzeit das Heroin auf seine Reinheit. Weitere Ermittlungen laufen noch, so sind beispielsweise die Herkunftswege des Rauschgifts noch unklar. Den Straßenverkaufswert des Stoffs schätzt die Polizei auf etwa drei Millionen Euro. Große Mengen Heroin fand die Berliner Polizei unter anderem 2014—28,5 Kilogramm, ebenfalls größtenteils in einem Wagen—sowie die damalige Rekordmenge von 56 Kilo, die die Drogenfahndung 2009 in einer Schöneberger Wohnung sicherstellte.