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Die Caravan Gallery

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„Viele Leute stempeln Orte ab, von denen die eigentlich nichts wissen" sagt Jan Williams, "sie denken sich, ‚das ist eine harte Gegend' oder ‚das ist eine edle Gegend' - wir wollen diese einfachen Stereotypen ändern."

Die Abenteuer- und Entdeckerlust von Canon und ihrer Kameras, die solche Dinge aufzunehmen wissen, als auch ihre PIXMA Inkjet Drucker, die Fotos in Profi-Qualität drucken, hat uns dazu bewogen, uns mit Jan und Ihrem Partner Chris Teasdale in Verbindung zu setzen, die zusammen die Caravan Gallery betreiben. Wie der Name verrät, ist diese Galerie ein kleiner gelber Wohnwagen, mit dem sie an Orte fahren, die selten überregionale Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Über 15 Jahre ihre ‚Pride of Place' Projekte haben es ihnen ermöglicht, einen erheblichen Anteil Englands zu erkunden.

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„Eigentlich war es nur für ein Wochenende geplant", sagt sie. „Zum Millennium gab es einen Aufruf für Kunstprojekte im öffentlichen Raum. Zu dem Zeitpunkt habe ich an vielen Projekten über die Briten in ihrer Freizeit gearbeitet. Wir haben uns also einen verrückten 60er Wohnwagen besorgt und die Innenausstattung komplett herausgerissen, damit er wie eine echte Kunstgalerie aussah. Wir sind dann an die Southsea-Promenade gefahren, und die Leute fanden es genial."

Der Wohnwagen wurde zum Mittelpunkt der Arbeit von Jan und Chris.

Sie haben erkannt, dass traditionelle Galerien oft die eine oder andere gesellschaftlichen Schicht nicht ansprechen, und benutzen den Wohnwagen als eine alternative Kunstfläche, die in gewöhnlichen Locations auftaucht - wie mitten in der Haupteinkaufstraße oder auf einem Supermarkt-Parkplatz.

„Es geht darum, Leuten zu signalisieren, dass es auch für sie da ist", sagt Jan. „Und die Fotografie ist sehr gut zugänglich, weil man nicht die Geschichte der Fotos kennen muss; man kann sich das Bild einfach so angucken. Es könnte ja vorkommen, dass sich ein Motz-Verkäufer und ein internationaler Kurator dasselbe Bild anschauen, sich miteinander unterhalten und Ideen austauschen. Es ist ein Verbindungspunkt."

Das Hauptziel der Pride of Place Projekte ist aber, Informationen von Einheimischen zu sammeln. In jeder Stadt eröffnet das Duo die Pop-up-Galerie, oft in einem leerstehenden Laden, und eine konventionelle Galerie-Ausstellung, direkt beim alten Wohnwagen (der neulich erst vorm Untergang von der English Caravan Company gerettet wurde). Menschen werden dazu ermuntert, vorbeizuschauen und mit Fotos, Souvenirs, Zeichnungen etwas beizutragen – alles was Einblicke in ihre Heimstadt geben könnte.

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„In Sunderland brachte ein Mädchen ein Kunstwerk mit, bei dem wir uns nicht ganz sicher waren, was es war", sagt Chris. „Es war ein skulpturartiges Ding, ein 3D-Stück aus vielen verschieden Stoffen. Wir fragten sie: ‚was hat dies eigentlich mit Sunderland zu tun?' Sie sagte: ‚wenn ihr in die Mitte guckt, dann seht ihr die Asche von meiner Oma …'"

„Als wir in St Annes waren, haben viele Leute über einen Ex-Bürgermeister gesprochen, ein Mann der am Anfang ziemlich zurückhaltend wirkte. Er schaute immer wieder rein und gab uns letztendlich ein riesiges eingerahmtes Bild von sich selbst."

Wörter und Erinnerungen zu sammeln, ist genauso wichtig. „Wir hängen eine große Wandkarte und bitten Leute jeglicher Art seltsamer und wundervoller Dinge aufzuhängen. Es könnte Geistersichtungen sein, wo sie den ersten Kuss erlebt haben, oder ein Lieblingsdönerladen", erklärt Jan. „Es geht darum, einen Ort zu beleben, andere Perspektiven anzubieten, damit nicht nur die sanierte Ansicht eines Fremdenverkehrsamtes dargestellt wird."

Jan und Chris stellen auch eine Art lokales Lexikon zusammen, indem sie auch regionale Wörter wie „bizzies" (Bullen) in Merseyside und „ket" (Süßkram) im Nordosten sammeln.

Wenn Leute dazu ermuntert werden, einheimische Kenntnisse mit einem Außenseiter zu teilen, nimmt der Einheimische die Rolle des Experten ein, und dies kann sehr ermutigend sein. „Leute begrüßen die Möglichkeit sich auszudrücken", sagt Jan. „Oft fühlen sie sich frustriert, weil niemand ihnen zuhört – sie fühlen sich ein wenig entrechtet."

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Sie haben festgestellt, dass eine starke regionale Identität oft mit einem starken Gemeinschaftsgefühl zusammenhängt. Auch wenn Leute ihre Gegend mit negativen Aspekten identifizieren, bedeuten diese starken regionalen Vorstellungen ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Ein Beitrag könnte so zusammengefasst werden: „Es mag ein Drecksloch sein, aber es ist unser Drecksloch."

„Leute dürfen über ihren Wohnort lästern, aber wenn Außenseiter das tun, werden sie plötzlich sehr stolz," sagt Jan. „Es gab wirklich sehr viele Leute in Sunderland, die über die Kommune gemeckert haben, aber es herrschte ein allgemeines Gefühl, dass die Leute in der Gesellschaft wirklich gute Sachen tun."

Nach einem Projekt nehmen Jan und Chris alles was sie gesammelt haben, auch eigene Fotos, die sie sehr häufig aufnehmen, und stellen ein Erinnerungsbuch zusammen. „Es ist schön, den Besucher unserer Ausstellungen sagen zu können, dass ihre Kommentare oder Gegenstände es vielleicht in dieses Buch schaffen", sagt Jan.

Aber die Veröffentlichung jedes Buches ist nicht das Ende; Chris und Jan kehren oft in die besuchten Städte zurück, um Änderungen zu dokumentieren.

Und was ist mit dem persönlichen Lokalstolz der Künstler? Jan kommt aus Birkenhead in Merseyside und ist definitiv stolz auf ihre Heimatstadt: „Ich glaube mit einem Ort wie Liverpool und Merseyside ist es wirklich sehr einfach, weil es dort eine sehr starke regionale Identität gibt", sagt sie. „Man sieht beispielsweise Mädels auf der Straße mit Lockenwicklern im Haar in Vorbereitung für eine große Partynacht, das sieht man einfach nicht irgendwo anders. Das ist sehr typisch. Der Humor ist auch sehr trocken – frech, ehrfurchtslos – typisch Scouse."

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Chris kommt ursprünglich aus Cambridge und beschreibt sich als „Europäer" - obwohl die Zeit, die er mit Jan in Merseyside verbringt, Spuren bei ihm hinterlassen hat: „Wir sind sehr oft in Liverpool … ich bin wahrscheinlich mehr adoptierter Scouser als was anderes."

Die Caravan Gallery eröffnet ihr nächstes Pride of Place Projekt am 11. Juni im englischen Bradford. Mehr Infos unter @caravangallery und thecaravangallery.co.uk.

Hier gibt es mehr Infos zu den Canon-Fotodruckern und hier zum Neuesten vom Neuesten von Canon überhaupt.

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