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Die Kölner Jodel-Crowd warnt vor Aktion mit versteckter Kamera – und RTL muss abbrechen

Ein Nutzer warnte über den Messenger-Dienst, dass Tinder-Date Kathrin im Hochzeitskleid Teil einer Aktion mit versteckter Kamera ist. Einige Jodler fuhren sogar zum Drehort—einer im Anzug. Die ganze Jodel-Konversation gibt es hier.

Katwarn warnt dich übers Handy vor Großbränden, Bombenfunden oder Wirbelstürmen, der Messengerdienst Jodel könnte das neue Frühwarnsystem für Aktionen mit versteckter Kamera werden. So passiert ist das jedenfalls am Sonntag in Köln. Statt Tinder-Dates kamen am Ende laut RTL rund 15 Menschen, die laut gegen das Format protestierten. Aber von Anfang an.

Ein junger Mann hatte sich den Tag freigehalten—für sein Tinder-Date mit Kathrin in der All Bar One in Köln. Die saß dort allerdings im Hochzeitskleid und stellte sich als Teil einer Aktion mit versteckter Kamera für das RTL-Magazin Explosiv heraus. Der junge Mann war sauer und jodelte: "Falls jemand heute ein Tinder-Date mit Kathrin in Köln in der all bar one hat nicht hingehen." Die Nachricht trat eine Lawine los: Über 500 Mal wurde der Jodel hochgevotet und mehr als 1.400 Mal kommentiert. Zuerst schrieb über die Unterhaltung, die wir euch jetzt zeigen, der Kölner Stadt-Anzeiger.

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Zuerst einmal kommt die Frage auf, worum es überhaupt geht. Die RTL-Sprecherin erklärte uns das Format etwa so: Nach dem Vorbild amerikanischer Sendungen soll das "Spaß-Format" zeigen, wie Tinder funktioniert. "Anlass war, dass viele Frauen recht enttäuscht von diesen Dates sind, da angeblich viele junge Männer kein echtes Interesse an einer Beziehung haben. Das war auch Auslöser für unsere 'Braut' diesen Spaß so mitzumachen", schreibt sie uns. Und weiter: "Bei den Protagonisten handelte es sich um eine junge Frau im Brautkleid und auch einen jungen Mann im Hochzeitsanzug. Beide haben bereits über Tinda (sic!) gedated, sind Singles und real auf der Suche." Bis auf den Jodler—der wie alle Jodler-Nutzer anonym schreibt—hätten alle den Spaß hinter der Aktion verstanden.

Der Jodler selbst schildert die Aussagen des RTL-Teams vor Ort so:

Man einigt sich bald, gemeinsam hinzugehen: "einfach hin", "Zeit für Randale"

Die Crowd formiert sich und warnt weitere Dates. RTL findet das gar nicht lustig: "Unser Team hatte den Eindruck, dass es sich vielmehr um junge Menschen handelte, die Spaß daran hatten, für Anti-Stimmung an einem Sonntagnachmittag zu sorgen. Die Gruppe behauptete beispielsweise einfach lautstark vor Ort, dass das Team keine Drehgenehmigung hätte und ähnliches. Diese lag selbstverständlich vor."

Ein bisschen müssen sich die Jodler gefühlt haben wie lauter kleine Böhmermänner, die den Machenschaften des Privatfernsehens etwas entgegensetzen.