Die Pariser Dirty Riderz

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Die Pariser Dirty Riderz

Der französische Underground-Motocross gewinnt an Beliebtheit, doch die Polizei hasst ihn immer noch.

Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung des Autors

An einem sonnigen Maimorgen traf ich mich mit Pack, einem der Mitglieder der Pariser Motocross-Crew Dirty Riderz. Ich saß hinten auf seinem Moped, als wir zum Hauptquartier der Crew fuhren, einem kleinen Haus, wo sie ihre Dutzenden Dirtbikes und Quads parken. Wir aßen in der Auffahrt Kebab, beluden den Truck und machten uns auf den Weg zur Location. Sie haben mich gebeten, den genauen Ort nicht zu verraten, weil sie nicht eines Tages dort ankommen und plötzlich einen Haufen Polizisten vor sich haben wollen.

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Die Mitglieder der Crew sind zwischen 14 und 35 und größtenteils aus der Gegend—die Pariser Vororte Choisy-le-Roi, Vitry-sure-Seine und Villeneuve-Saint-Georges—doch das Interesse an ihnen verbreitet sich. Vor Kurzem sind Typen aus dem vergleichsweise weit entfernten Val d'Oise, nordöstlich von Paris, zur Crew gestoßen.

Die größere Biker-Bewegung, zu der die Dirty Riderz gehören, #CrossPavement, ist im Grunde die französische Version des britischen BikeLife. Sie nahm vor ein paar Jahren richtig Form an und seitdem steigt die Beliebtheit von Bike-Crews.

Der Grund, warum die Dirty Riderz sich genau an diesem Ort versammeln, ist, dass sie überall sonst bereits von der Polizei vertrieben wurden. Auf dieser Landstraße können sie sich entspannen und an ihren Skills arbeiten. Wenn sie sich hier treffen, dann ist es ein ganztägiges Ereignis—ein „normaler" Tag beginnt gegen Mittag und endet gegen 22 Uhr.

Die Atmosphäre ist fast schon familiär. Leute tauchen mit Freunden auf und alle sind willkommen. Die Crew-Mitglieder bieten Züge von ihren Wasserpfeifen und Bissen von den Merguez-Würsten, die sie braten an.

Als ich dort war, hatte eine der Riderz einen ziemlich bösen Unfall. Er fiel von seinem Bike und schlitterte zehn Meter über den heißen Gehweg. Er hatte sich im Grunde die Haut vom ganzen Arm gebrannt, also steckten die anderen ihn in den Kofferraum eines Kombis und eilten mit ihm ins Krankenhaus.

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Ein Typ sagte mir, es gebe manchmal bis zu fünf Unfälle am Tag, doch meist sei es kein einziger. Diese Kerle fahren extrem schnell und tragen keinerlei Schutzkleidung, was bedeutet, dass es kaum so etwas wie eine „leichte Verletzung" gibt.

VICE Sports: Die Dirty Riderz mögen hart im Nehmen sein, aber das war der erste schwarze NHL-Spieler noch viel mehr.

Etwas an der ganzen Sache erinnerte mich an die Anfangszeit der französischen Skate-Szene—die Polizei ist hinter ihnen her und sie werden überall vertrieben, aber sie machen trotzdem weiter. Es wird sich in Zukunft zeigen, ob der Mainstream sie nach und nach akzeptieren wird, oder ob sie für immer eine Randgruppe bleiben werden.

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