Vergangenen Monat brachten wir einen Artikel über Frankreichs Einkaufszentrum der Religionen, einen Schmelztiegel aus über 30 Gemeinden die sich in einem verlassenen Schlachthaus treffen. Wir mochten die Fotos so sehr, dass wir Monsieur Guillaume Belvèze baten, uns noch mehr Bilder zu schicken. Doch er überrascht uns, indem er sogar noch ein paar Zeilen über seine Erfahrungen beisteuerte.„Das war das amüsanteste Fotoshooting, das ich jemals gemacht habe. Es war auch das erste Mal, dass jemand versuchte, mir die Kamera aus der Hand zu reißen. Während ich Bilder machte, dachte einer der Typen, ich sei ein bailiff [frz. Slang für Bulle]. Er war überzeugt davon, dass ich Beweismittel sammeln würde, um seine Familie auszuweisen. Er hat so fest an meiner Kamera gezerrt, dass wohl der Blitz abgebrochen wäre, hätte ich nicht losgelassen. Dann forderte er mich auf, die Bilder zu löschen, was jedoch natürlich nicht ging, da ich auf Film fotografierte. Der Typ war so wütend, dass ich schon dachte, er würde meine F3 mit seinen bloßen Fingern aufreißen. Glücklicherweise schaffte es Valeria, die Autorin des Artikels mit ihrem Verhandlungsgeschick, einen Deal auszuhandeln. Nachdem er also die Filme selber entwickeln durfte, um sich davon zu überzeugen, dass ich kein Polizist war, sondern Journalist, brachte die Schwester des Mannes die Fotos zu uns zurück und hatte noch Limonade als Friedensangebot dabei."
Gott sei Dank kamen die Fotos also zurück, das hat uns echt den Arsch gerettet.
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