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Dr. Kobus Jonker: Gottes Detektiv

Am südlichsten Punkt des Schwarzen Kontinents waren Wunderheiler schon immer ein Teil der Afrikanischen Kultur. In diesem Artikel geht es um spezielle Wunderheiler, Sangomas. Zum größten Teil basieren Sangomas Behandlungsmethoden auf Muti, einer Mischung aus Heilkräutern, Ästen und toten Tieren. Unter den Sangomas gibt es eine große Anzahl von Balaoyi, die so etwas wie schwarze Magier sind. Die Baloyi´s Muti fordern mehr, nämlich menschliches Fleisch. Also hacken die Baloyis den Menschen Hände und Penisse ab, so ähnlich wie Ed Gein auf Speed. Es gibt eine große Anzahl an Teufelsanbetungen, für die immer nach Jungfrauen-, Katzen,- oder Babyopfern Ausschau gehalten wird. In Anbetracht solcher Tatsachen lässt sich sagen, dass Afrika dringend einen Helden braucht, der Körperteile vor der Umwandlung in Gesundhitsshakes bewahrt und die Tiere vor grausamen Misshandlungen rettet.

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Doktor Kobus Jonker ist ein relativ kleiner Mann mit einem 70er Jahre Bart und einem freundlichen Auftreten. Sein Büro ist vollgestopft mit Büchern und ausgestopften Tieren und erinnert an das von Dr. Mureau. Dr. Jonker war bis 2001 der Kopf  der „Occult-Related Crime-Unit“ der Polizei Dann erlitt er einen Herzinfarkt. Wahrscheinlich forderte das Hochnehmen von Teufelskerlen seinen Tribut. Nach seinem Ausscheiden wurde die Abteilung aufgelöst. Dr. Jonker ist davon überzeugt, dass diese Arbeit wieder aufgenommen werden soll um der täglichen okkulten Kriminalität in Südafrika ein Ende zu bereiten. Heute widmet er sich der Homöopathie und dient als Berater bei der Polizei in Fragen zum Thema Dämonen. Ich habe mit Dr. Jonker über Fälle gesprochen, die er während seines Kampfes gegen die Dunklen Mächte des Teufels geführt hat.

VICE: Im Prozeß gegen Monree´ Haarmse a.k.a. der Samurai Schwert Killer hast du die Aussagen geliefert. Denkst du, dass Slipknot´s Musik ihn dazu bewegt hat auf seine Kumpel einzuschlagen und mit einem Kitana zu zerstückeln? Dazu trug er auch noch eine dieser Masken.

Dr. Kobus Jonker: Ich sagte: „du kannst nicht Heavy Metal dafür verantwortlich Machen, wenn Menschen anderen Menschen Köpfe abhacken. Früher habe ich auch Heavy Metal gehört. Ich bin immer noch so wie ich bin und kein Satanist geworden.“ Ich töte keine Leute, nur weil ich diese Musik höre, es hat etwas mit deiner mentalen Verfassung zu tun. Wenn du denkst dass es falsch für dich ist, warum tust du das auch? Du hast die Wahl es zu lassen. Neunundneunzig Prozent der Menschen hören diese Art von Musik und bringen niemanden um.

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Wahrscheinlich mehr als Neunundneunzig Prozent.

Das gleiche geschieht in Afrika mit der Band Fokofpolisiekar. Es ist nicht so dass du ihre Musik hörst und plötzlich denkst, dass du einen Geistlichen umlegen willst. So arbeite ich nicht. Die Menschen haben eine Wahl und manchmal treffen sie eine falsche.

Jemand hat versucht mich zu überreden, dass Heavy Metal dabei eine Rolle spielt. In meiner Aussage habe ich gesagt, dass man Slipknot nicht dafür dafür beschuldigen kann, auch wenn sie ihre Masken anhaben. Vielleicht hat es nur eine kleine Rolle gespielt, aber nicht die Ganze. Dabei ertappte ich Monré: Er hatte ein Tagebuch  wo er solche Sachen reinschrieb wie: „heute müssen wir es planen“ und „an diesem Tage müssen wir Folgendes ausführen: Schwerter, Bomben“ was auch immer. Er hat es auf den Teufel in ihm geschoben. Er hat die Musik verantwortlich gemacht und die teuflische Seite von den Dingen. Dies ist Unsinn, weil der Teufel keine Pläne schmiedet. So macht es der Teufel nicht. Wenn der Teufel Überhand nimmt, hast du keine Kontrolle über dein Leben.

Erzähl mir von deiner Arbeit, die mit der Erforschung okkulter Fälle zu tun hat

Erstens, wenn ich über die Kulterforschung spreche, rede ich nicht über Heiden, weil sie keine Satanisten sind. Es ist ein großer Unterschied zwischen Teufelsanbetern und Esoterikern. Wenn gewöhnliche Menschen einen Typen mit schwarzen Klamotten sehen, denken sie gleich dass er ein Satanist ist. Und das ist nicht wahr. Ich mag selbst schwarze Klamotten. Schwarz ist meine Lieblingsfarbe. Wenn ich Schwarz trage, möchte ich nicht, dass mich Menschen als Satanisten bezeichnen. Weißt du was ich meine?

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Klar

Überall versuchen die Leute den Teufel zu sehen und das ist falsch. Dies kann sogar sehr gefährlich sein. Die „Cult Unit“ hat sich nur mit okkulten Verbrechen beschäftigt. Meistens waren Kult-Anführer darin verwickelt, die an sich sehr charismatisch waren. Sie betreiben satanische Sekten und sagen ihren Mitgliedern, dass sie Gräber entweihen und Menschen zum Opfer bringen sollen.

Was ist mit Sagromas?

Es gibt verschiedene Arten von Sagromas. Ich kenne das ganze System. Die meisten Sagromas sind keine Teufel, es sind keine schlechten Menschen. Aber da gibt es Baloyi. Die nutzen menschliche Körperteile für ihr Teufelswerk. Es sind Meister der schwarzen Magie. Sie sind wirklich teuflische Menschen. Manchmal werden Sangomas mit Baloyi verwechselt, was nicht richtig ist. Zwischen den Beiden müssen die Menschen eine Linie ziehen.

Dr. Jonker mit einem Inchoba-Zaubertab, angefertigt aus einem Kuhschwanz.

Baloyi töten Menschen. Was machen sie dann mit ihren Penissen?

Für was sie die Penisse brauchen? Die haben nur einen Zweck: sie bringen Glück bei Pferderennen. Zum Glück funktioniert das Lottospielen nicht nach dem selben Prinzip. Wenn jemand in Südafrika sagt: „Ich spiele jetzt Lotto und gehe nun zu Sangoma um etwas Muti zu bekommen, das mir zu Gewinnen hilft…“ Wenn dieser Typ dann gewinnt, dann würden alle männlichen Sudafrikaner anfangen Keuschheitsgürtel zu tragen.

Danke für die Hinweise. Bist du immer noch mit den Ermittlungen zu okkulten Verbrechen beschäftigt?

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Ich trainiere Polizisten, die sich mit muti Morden beschäftigen.

Sind ausländische Satanisten anders als die in Südafrika?

Während meiner Zeit an der Reading Univerity in England habe ich herausgefunden, dass Satanisten in Europa sich von den in Südafrika unterscheiden. In Südafrika begehen Satanisten mehr gewöhnliche Verbrechen. Mit den Britischen und Amerikanischen Sekten verhält es sich anders. Sie beschäftigen sich mehr mit La Veys Lehren und der religiösen Seite des Glaubens.

Warum glaubst du, dass es so ist?

Ich glaube, dass unsere Sozialen Strukturen abhanden gekommen sind. Das ist das Hauptproblem. Es gibt keine Normen mehr, welchen die Leute in Süd Afrika folgen. Die Eltern kümmern sich nicht mehr um ihre Kinder, und es gibt Väter, die ihre Familien im Stich lassen und nie da sind. Ich nenne die Kinder in der Grundschule „Sleuthouers“ (Schlüsselhalter) da sie von der Schule mit einem Schlüssel um ihren Hals nach Hause gehen, dem Schlüssel ihres Zuhauses. Die Mutter ist nicht da, weil sie arbeitet. Der Vater ist auch bei der Arbeit, dass heißt es ist niemand zu Hause und sie können machen was wie wollen.

Das war auch die Situation beim „Samurai Killer“, oder?

Ja genau—er hatte einen Schlüssel für sein Zimmer und niemand durfte rein. Es ist genau die selbe Geschichte wie in Ost London als ein Typ einem anderen den Kopf abhackte, weil er ihn für Halloween brauchte. Es fängt alles mit dem Vater an. Diese Menschen hatten nie eine richtige Beziehung mit ihren Vätern und das verursacht dann Probleme in ihren Herzen, es lässt Leute Dinge tun, die sie nicht tun sollten.

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Warst du jemals in Kontakt mit jemandem, der besessen war?

Ja schon oft. Es ist real. Auch wenn du über schwarze Hexerei sprichst, vor allem im „Sangoma“ findest du viele Aspekte. Die Art wie schwarze Hexerei funktioniert scheint unmöglich zu sein, wie zum Beispiel: Ich wurde einmal von einem schwarzen Priester nach Kwazulu Natal gerufen weil es dort ein elf jähriges Mädchen gab, dass für eine Woche bei einem Sangoma gelassen wurde um der Familie Glück zu bringen. Irgendwann war das Kind besessen und die Eltern merkten: „Irgendetwas stimmt hier nicht,“ und haben das Kind zu einem Priester gebracht, der dann mich geholt hat. Ich bin dann, richtig sauer über die Situation, runtergeflogen. Als der Priester gebetet hat, kamen neben den zahlreichen Stimmen die aus ihrer Kehle auch Blut aus ihren Brüsten gespritzt und ich konnte fast nicht glauben was ich da sah. Als er dann mit dem Beten fertig war sprach er zu einer der vielfältigen Persönlichkeiten und plötzlich kamen Ameisen aus ihren Brüsten hervor.

Ameisen?

Ja, Ameisen. Doch das hörte dann plötzlich auf. Neben dem Pastor waren noch andere Pastoren und Therapeuten herum und haben zugeschaut, wie sich die Ereignisse entfalteten. Doch plötzlich kam eine kleine Schildkröte aus dem Bauchnabel des kleinen Kindes gekrabbelt. Eine kleine Schildkröte! Als sie das sahen sind alle sofort abgehauen und haben uns drei im Zimmer alleine gelassen. Kein Mensch sieht so etwas jeden Tag. Wenn du mir diese Geschichte erzählt hättest dann hätte ich dir gesagt „Hör auf mit diesem Schwachsinn“, da ich ein Mensch bin dessen Gedanken auf der Realität basieren. Doch so etwas zu sehen ist etwas ganz anderes. Es war Hexerei und es gibt sie wirklich, sie ist Real.

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Und du hast dich mit solchen Sachen auf einer regulären Basis rumgeschlagen?

Oh ja. Ich wurde vor ungefähr acht Jahren einmal auf eine Farm einer sehr reichen Familie in Venda geschickt wo ein sogenannter „Tokoloshe“ (ein kleiner Dämon aus Afrikanischen Mythen) jede Nacht ein kleines Mädchen vergewaltigte. Ich dachte mir: „An so einen Schwachsinn glaube ich nicht,“ aber der Auftraggeber schickte mich los und meinte, dass die echte Probleme haben. Alle Fenster der Farm waren zerbrochen. Vor der farm lagen überall verbrannte Kleidungsstücke, da jedes mal wenn das kleine Mädchen versuchte Kleider anzuziehen sie anfingen zu brennen. Steine flogen aus der Luft auf das Polizeiauto als wir ankamen. Der Bauer hatte schon einige „Sangomas“ gerufen um den bösen Geist zu vertreiben aber nichts hatte funktioniert. Was mir auffiel, war dass es keine Kühe, Oxen, Hunde, oder Vögel gab. Es war wie auf einem Friedhof. Ich ging also in das Haus und bat die Mutter alle „Sangoma“ Sachen zu entfernen und sagte: „Ich komme zu dir im Namen von des Christlichen Gottes, Jesus Christus,“ da ich sofort merkte dass dies ein spiritueller Kampf werden würde. Das Mädchen saß in der Lotusposition im Bett und aß eine Orange, und der Saft lief ihr an den Brüsten runter. Ich fragte sie, ob sie sich vom Bösen befreien will und als sie zustimmte fingen wir an zu beten. Nach ungefähr zwanzig Minuten öffnete sich plötzlich die Tür schlagartig und ein kleiner Mann, ein Zwerg kam auf mich zugerannt. Er war ein alter schwarzer Mann und schwitzte heftig. Es war eigentlich ein eher kalter Tag, doch er schwitze. Ich sagte: “Was willst du hier? Kann ich dir helfen?“ und er antwortet mir in einer rauen Stimme: „Ich bin hier um ihr zu helfen.“ Ich sagte dann zu ihm, dass wir beschäftigt waren und dass er gehen müsse. Er grunzte und ging. Niemand auf der Farm hatte den kleinen Mann jemals gesehen und niemand hat ihn je wiedergesehen.

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Und du glaubst, dass er ein Tokoloshe war?

Ich glaube er war der sogenannte Tokoloshe. Er hat genauso ausgesehen, wie sich die Leute einen Tokoloshe beschreiben¾er war aber ein realer Mensch, kein Geist oder Seele. Nachdem er aus dem Zimmer gegangen war ist er verschwunden und von dem Tag an haben auch die Angriffe aufgehört; keine Vergewaltigungen mehr in der Nacht. Eine Woche später rief ich ein Polizist aus der Gegend and und erzählte mir: „Du wirst es nicht glauben! Es gibt wieder Kühe, Schafe, alle sind zurückgekehrt, sogar die Hund sind wieder da.“ Es war ziemlich schräg.

Zurück zum Satanismus, was ist mit der ganzen „Foltern und Opfergabe von Katzen“ Sache?

Wir haben mal einen Menschen festgenommen der einer von Eugene Terre Blanches Body Guards war. Er war ein Satanist und Eugene wusste noch nicht einmal was davon. Dieser Typ saß also hinten in meinem Auto, beide Hände hinter dem Rücken mit Handschellen befestigt. Er ist ein großer, harter Typ. Wir fuhren gerade an einem Friedhof vorbei als eine Schwarze Katze vorbei lief. Wir mussten Gewalt anwenden um ihn im Auto zu lasen, da er plötzlich ausrastete. Ich fragte ihn: „Was ist den dein Problem?“ und er sagte: „Es ist die schwarze Katze. Hast du schon einmal ihr Blut probiert? Es schmeckt genauso wie Blei, es ist ein Tier dass wir sehr lieben,“ und dann fing er an uns zu erklären, was sie alles mit Katzen machen. Sie schnüren Stöcke zwischen die Füße der Katzen damit sie sich nicht bewegen kann. Dann stellen sie die Katze auf einen Altar wo sie von allen vergewaltigt wird. Einmal, in Port Elizabeth, über sechzig Katzen verschwanden in einer Gegend. Sie lieben die schwarzen Katzen, da die Bösartige Kraft auch schwarz ist und sie sich erhoffen dadurch die Fähigkeiten einer Katze zu erlangen.

Danke für das Interview.

Gerne. Lass mich wissen, wenn es rauskommt. Wenn nicht dann schick ich dir die Polizei zu Vordertür und an der Hintertür wirst du einen „Sangoma“ stehen sehen und zwar mit einem „Ichoba“— einer Art Zauberstab der aus dem Schwanz einer Kuh gemacht ist—und wenn dieser Typ an deiner Tür mit einem Speer in der einen und einem “Ichoba” in der anderen Hand steht, dann bist du in großen Schwierigkeiten.

Ich werde versuchen es mir zu merken.