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Sex

Skinema—Dress-up Dolls

„Ja, ich habe ein Ku-Klux-Klan-Outfit—na und?"

Regie: Kevin Moore
Bewertung: 8
evilangel.com

„Ja, ich habe ein Ku-Klux-Klan-Outfit—na und?“

So hatte ich eigentlich meine Kritik beginnen wollen. Aber um ehrlich zu sein, hasse ich dieses Ding und würde es nur allzu gerne loswerden. In meinen bisher acht Jahren als Hausbesitzer habe ich mich ständig bemüht, irgendwelchen dubiosen Scheißkram loszuwerden, der mir zu Rezensionszwecken zugesandt wurde.

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Auf der örtlichen Müllkippe fiel mir der Boden eines Waschmaschinenkartons voller alter VHS-Pornokassetten durch die Arme. Ich habe die Müllcontainer kleiner Shops vollgestopft mit Taschen voller transsexueller DVDs, die ich nicht tauschen und auch nicht an Passanten auf der Straße abgeben mochte. Ich habe ganze Beutel voller abgenutzter und/oder geschmolzener Silikon-Dildos Autobahnüberführungen hinuntergeworfen, um zu verhindern, dass die Müllabfuhr hinter das wahre Ausmaß meiner sexuellen Devianz kommt. (Seither frage ich mich, warum übereinandergelagerte Dildos miteinander verschmelzen.) Doch die alte gelbe Plastiktüte anzufassen, in der sich das KKK-Outfit seit zehn Jahren befindet, habe ich bisher nicht über das Herz gebracht.

Nur fürs Protokoll: Auch wenn ich noch so gern mal ein Hitlerbärtchen trage und Witze auf Kosten des alten Gröfaz mache, war ich doch niemals auch nur das Geringste am KKK interessiert, noch nicht mal, um Witze darüber zu reißen. Wie jeder vernünftige Mensch hasse ich die Weißen. Jedenfalls mehr als jede andere Rasse. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie das verdammte Ding überhaupt in meinen Besitz gelangt ist. Es wurde online erworben und von meinem guten Freund und ehemaligen Kollegen Dave Carnie für das Foto links getragen. Das Foto erschien in einer als „White Issue“ betitelten Ausgabe des mittlerweile nicht mehr existenten aufrührerischen Skateboardmagazins Big Brother, in der es um das Rassenthema ging. Ich tippe mal darauf, dass es 2004 bei mir landete, als Larry Flynt dem Magazin den Todesstoß versetzte, und wir 24 Stunden bekamen, um unsere Büros zu räumen, und unser Hab und Gut in einem gewaltigen Chaos wahllos in Kisten verpackten, die dann unseren diversen Adressen zugestellt wurden.

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Wir lieben es, uns Zuhause zu verkleiden. Wir haben kistenweise Masken, Kostüme und Perücken und so, aber nichts in der Art eines Klan-Gewandes mit Kapuze. Es ist einfach nur böse. Wie der böse Ring im Hobbit lag es viele Jahre lang irgendwo verborgen … bis wir in unser Haus zogen und meine Frau es beim Auspacken entdeckte. Mein erster Impuls bestand natürlich darin, sie zum Aufsetzen der Kapuze zu bewegen, um ein paar sexy Fotos zu machen, aber darauf wollte sie sich absolut nicht einlassen. Ich setzte mir die Kapuze auf, nur um sie Sekunden darauf auf den Boden zu schleudern, als hätte ich mir das Gesicht verbrannt. Ich hatte das Gefühl, darunter nicht atmen zu können, als laste mir das Gewicht von 150 Jahren dummer Rednecks auf der Brust, um mich in einer flachen Pfütze aus Mondlicht zu ertränken. Aber ich wusste nicht, was ich damit machen sollte; keinesfalls wollte ich sie jedoch in den Müll werfen, wo sie meine afroamerikanischen Müllmänner finden würden. Also brachte ich das Paket wieder auf den Dachboden, bis mir etwas Gutes einfallen würde, um es loszuwerden.

Ich dachte oft daran, Fotos von zwei Schwarzen im Black-Panther-Outfit zu machen, die abgesägte Schrotflinten auf jemandem in dem Klan-Outfit richten, der zwischen ihnen auf dem Rücksitz meines 1960er Cadillac DeVilles sitzt, und dann die berühmte Skateboard-Zeichnung von Jim Thiebaud mit dem aufgehängten Klansman nachzustellen, aber ich konnte mich nicht überwinden, jemanden zu bitten, das Gewand anzuziehen. Irgendwann dachte ich mal, ich könnte ihm vielleicht seine Macht nehmen, wenn ich es in Regenbogenfarben färben würde. Aber dann entschied ich mich gegen diese Option, aus Angst, das Böse könne Besitz von meinem Kochtöpfen ergreifen.

Das Problem ist kürzlich wieder akut geworden, als meine Schwester vorbeikam, um sich mein Hühnerkostüm auszuleihen. Ich führte sie zu den Kostümkisten, um sie danach suchen zu lassen. Fünf Minuten später stürmte sie wütend heraus, warf mit dem Klan-Outfit nach mir, verfluchte mich und warnte mich davor, was geschehen würde, wenn meine Kinder es fänden.

Ich habe wirklich versucht, das Ding loszuwerden. Ich glaube, wenn der Boden im Frühjahr auftaut, werde ich es in der hintersten Ecke des Gartens vergraben, da, wo mein Hund immer hinscheißt. Ich hoffe nur, er buddelt es nicht wieder aus und schleift es durch die Vorgärten meiner Nachbarn, und zwingt mich damit, seinen rassistischen Arsch vor den Bus zu werfen.

Noch mehr Bescheuertes findet ihr auf ChrisNieratko.com und twitter.com/Nieratko