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Bayerischer Drogenschmuggler stirbt durch aufgeplatzte Crystal-Meth-Päckchen im Körper

Und alle, die ihm hätten helfen können, ließen ihn im Stich.

Die sichergestellten Bodypacks | Foto: Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberfranken

Bayern hat schon seit Jahren ein Crystal-Meth-Problem. Der Freistaat grenzt an die Tschechische Republik, wo die Droge auch extra für den deutschen Markt in illegalen Laboren gekocht wird. Immer größere Mengen werden ins Bundesland geschmuggeltallein von 2007 bis 2015 hat die Polizei 52 Kilogramm der Droge sicherstellen können. Das ist aber nur ein winziger Bruchteil der in Bayern konsumierten Menge.

Auch das oberfränkische Bamberg bleibt von dem Problem nicht verschont, wie der jüngste Todesfall eines Bodypackers zeigt. Der 37-Jährige wollte mit seinem Komplizen eine größere Menge Crystal für den Weiterverkauf beschaffen. Am 3. September machten sie sich dann mit dem Zug auf den Weg nach Tschechien, wo sie rund 80 Gramm der Droge kauften. "Um weniger aufzufallen, nahmen sie einen weiteren Mann mit seiner 13 Jahre alten Tochter mit. Die größere Menge Bargeld versteckte einer der Beteiligten unauffällig in Kleidungsstücken an seinem Körper", heißt es in der Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberfranken.

In einem angemieteten Hotelzimmer teilten die beiden Komplizen das Crystal in Bodypacks auf, wovon der 37-jährige Bamberger den Löwenanteil schluckte. "Am Abend trafen sich die Tatverdächtigen mit Bekannten in einer Wohnung in Bamberg. Im Verlauf der folgenden Stunden ging es dem 37-Jährigen gesundheitlich zunehmend schlechter", so die Polizei. Einige der Bodypacks waren offenbar undicht, weshalb das Rauschgift in den Kreislauf des Schmugglers gelangte. Erst als der 37-Jährige kollabierte, rief einer der Anwesenden den Notruf. Tragischerweise war niemand klug, mutig oder auch empathisch genug, um die Rettungskräften über die Drogenpäckchen zu informieren. Kurze Zeit später starb der Mann im Krankenhaus.

Im Rahmen des Rettungseinsatzes nahmen die angerückten Polizeibeamten die Wohnung des Todesopfers unter die Lupe, wo sie kleine Mengen an Crystal sowie Rauschgiftutensilien sicherstellten. Zudem durchsuchten sie die Wohnräume des Komplizen: Auch dort fanden die Beamten geringe Mengen der Droge sowie einen Elektroschocker. Die Kriminalbeamte haben ihn festgenommen. Kripo und Staatsanwaltschaft prüfen außerdem, ob der Verhaftete wegen unterlassener Hilfeleistung gegenüber seinem verstorbenen Schmugglerkollegen zur Rechenschaft gezogen werden kann.

Wie schon die Mutter von Forrest Gump sagte: "Dumm ist der, der Dummes tut."