Polizei-Großeinsatz: Als IS-Kämpfer verkleideter Gymnasiast bringt den Terror nach Hameln

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Polizei-Großeinsatz: Als IS-Kämpfer verkleideter Gymnasiast bringt den Terror nach Hameln

Im Terror-Outfit mit gezogenen Knarren aus dem Beifahrerfenster durch Hamelns Innenstadt cruisen: Kann man machen, muss man aber nicht.

Berühmte Personen der deutschen Stadt und des Kreises Holzminden: Erwin BöhmeJagdflieger im 1. Weltkrieg mit 24 Luftsiegen und Träger des Ordens Pour le Mérite, Nicolas KieferTennisspieler mit null gewonnenen Grand-Slam-Titeln und Jyhan ArtutDartspieler. Nun gesellt sich zu dieser illustren Runde auch noch ein 18-jähriger Maturant hinzu, der verkleidet als IS-Kämpfer waffenschwingend in einem Auto durch das deutsche Hameln und Umgebung tourte—Name unbekannt.

Die Waffen waren natürlich nicht echt, berichtet die Welt. Bei der Pistole und dem Maschinengewehr handelte es sich um Soft-Air-Geräte, aber vom Straßenrand aus betrachtet, hätte den Unterschied bestenfalls ein Profi wie Rambo oder Günther Oettinger erkannt.

Dagegen muss sich wohl der gewöhnliche Passant beim Anblick der dunkelhaarigen und bärtigen IS-Attrappe am Dienstag in Hameln vor Schreck in die Hose gemacht haben. Der Gymnasiast zog seine Nummer auf dem Beifahrersitz ab, ein Kumpel lenkte. Die Bewohner bekamen es mit der Angst zu tun, Anrufe bei der Polizei gingen ein, was schließlich zu einem Großeinsatz samt Verfolgungsjagd führte. Den Beamten gelang es erst in Hehlen, dem Wohnort des Schülers, das Spaßmobil zu stoppen. Offensichtlich nahm der Abiturient seine Performance sehr ernst, die im Rahmen des selbst verantworteten Schulprojekts zum Thema „Gut und Böse" erdacht worden war.

Zugegeben, um das Böse darzustellen, hätten es eine Verkleidung als Teufel oder Donald Trump auch getan, warum es unbedingt ein bewaffneter Kämpfer der IS-Terrormiliz sein musste, wissen wir nicht—vielleicht wollte er den totalen Superlativ. Die Polizei wiederum weiß nicht, ob sie es bei einem Strafverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens belässt oder dem Gymnasiast auch noch die Kosten für den Großeinsatz in Rechnung stellt.