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Es gibt endlich wieder ein 'Teenage Mutant Ninja Turtles'-Game, auf das man sich freuen kann

Der neue Titel von PlatinumGames sieht so aus, als könnte er es mit dem alten Arcade-Klassiker von damals aufnehmen.

Screenshot via YouTube

Als ich noch ein Junge war und des Sonntags meine Limo im Jugendclub durch einen Strohhalm schlürfte, gab es eine Sache, der meine ungeteilte Aufmerksamkeit gewiss war: der einzige Arcade-Automat, der dort an eine Wand gelehnt stand und schon fast den Zugang zum Billardtisch versperrte. Und für kurze Zeit, zwischen RoboCop und was auch immer danach kam, gab es darauf Konamis unvergleichliches Multiplayer-Prügelspiel: Teenage Mutant Ninja Turtles.

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Ich erinnere mich daran, als sei es gestern gewesen, und nicht—ach du Scheiße—mehr als 25 Jahre her. Stage Eins, den Foot Clan in einem brennenden Gebäude bekämpfen, wobei riesige Bowlingkugeln völlig grundlos Treppen hinunterpoltern, und dann der Endkampf gegen den gehörnten Rocksteady. Stage Zwei, auf dem Weg zum Endkampf mit dem schweinischen Bebop den Gullydeckeln der New Yorker Straßen ausweichen. Stage Drei, runter in die Kanalisation. Ich glaube nicht, dass ich es jemals an Stage Drei vorbeigeschafft habe, zumindest nicht mit der Kohle, die einem 10-Jährigen vom Zeitungsaustragen zur Verfügung steht.

Das Spiel wurde auf das NES portiert, das bereits einen ausgezeichneten Turtles-Titel hatte, doch ich war damals ein Sega-Kind, also beziehen sich meine Erinnerungen ausschließlich auf das Arcade-Original. Und diese Erinnerungen sind unbezahlbar. Das Spiel war schnell und spannend, es erinnerte an die Zeichentricksendung, die ich aus dem Fernsehen kannte, und die Optik war so wunderbar farbenfroh.

Ein paar großartige 16bit-Turtles-Spiele, nämlich Back From the Sewers und The Manhattan Project, folgten, doch seit der SNES-Ära hat es sehr wenige interaktive Abenteuer für Schildkrötenfans gegeben. Hast du Out of the Shadows von 2013 gespielt? Das Game hat erstens kaum funktioniert, und wenn du es geschafft hast, über die Bugs hinwegzusehen, dann war es als Beat 'em up etwa so sinnvoll wie Schildkrötensuppe als Brotbelag. „Die Turtles haben etwas Besseres verdient", schrieb Polygon und hatte damit alles über Red Fly Studios armseligen Versuch gesagt, wieder ein wenig Turtle-Power unter die Leute zu bringen.

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Doch Gamer, die den gepanzerten Helden nachhängen, haben nun vielleicht Grund, sich zu freuen. Der Ankündigungstrailer für das neue Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutants in Manhattan von Activision ist vor ein paar Stunden erschienen (siehe oben), und er enthält drei Hauptgründe, warum ich glaube, dass darin die Großartigkeit des Arcade-Spiels wiederauferstehen wird.

Erstens: Mutants in Manhattan wird von PlatinumGames aus Osaka entwickelt. Dieses Studio steckt schon hinter modernen Action-Klassikern wie Vanquish und Bayonetta. Ja, OK, The Legend of Korra war Müll, und das bald erscheinende Star Fox Zero sieht alles andere als überzeugend aus, aber Platinum hat mit Transformers: Devastation 2015 das beste Transformers-Spiel in einem Jahrzehnt abgeliefert. Damit hätte der Developer bewiesen, dass er glattes Gameplay mit ausreichendem Fanservice kombinieren kann. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass dem bei Turtles nicht aus so sein wird.

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Zweitens: Das Spiel scheint rein gar nichts mit dem Turtles-Film zu tun zu haben, der diesen Sommer in die Kinos kommt, Teenage Mutant Ninja Turtles 2. Denn wenn dieser Film genauso ein Genuss wird wie der von Michael Bay produzierte Teenage Mutant Ninja Turtles von 2014, dann handelt es sich um einen ziemlich sicheren Kandidaten für eine Goldene Himbeere oder vier.

Drittens: Sieh es dir doch nur mal an. Es sieht geil aus, mit demselben Cartoon-Look der schon Devastation zu einem solchen ästhetischen Triumph gemacht hat. Ich bin mir nicht sicher, aber angesichts der Szenen, in denen die Turtles gemeinsam Special Moves ausführen, nehme ich mal an, dass es einen Multiplayer-Modus geben wird. Der Online-Modus ist garantiert, und ich hoffe doch mal, dass der auch eher kooperativ ausfallen wird. (Und wäre ein Open-World-Manhattan nicht abgefahren? Ich wette jetzt nicht darauf, aber ein paar der Achievements in dem Spiel beziehen sich auf die zurückgelegte Strecke.) Die atemberaubende Geschwindigkeit der Kampfszenen trägt ganz deutlich den Platinum-Stempel, und die altbekannten Antagonisten (und vor allem der Zeichenstil, in dem sie gehalten sind) legt nahe, dass das Game mehr an den alten Comic und die Zeichentrickserie anknüpft als an die neueren Live-Action-Filmfiguren. Das ist der Shredder meiner Kindheitserinnerungen, und nicht dieser Haufen Dreck.

Was ich damit sagen will: Mich hält es kaum noch auf meinem Sitz. Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutants in Manhattan kommt diesen Sommer auf den Markt, rechtzeitig zum Start des neuen Films. Ich weiß schon, wofür ich mein Geld ausgeben werde, und es sind ganz sicher keine Kinokarten.