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ARD und ZDF setzen auf einen fetzigen Jugendkanal und das Ende des Internets

Es scheint, als hätten die Öffentlich-Rechtlichen das Internet endlich verstanden.

Es gibt eine Phase, in der das Sandmännchen langweilig und Bernd das Brot uncool geworden ist. (Ja, wir wissen, Letzteres ist eigentlich unmöglich, aber fragt mal 12-Jährige.) Wer denkt, er wäre bereit für die Erwachsenen-Sendungen von ARD und ZDF, stößt auf Dinosauriertum: Dort laufen Rosamunde Pilcher und Tatort.

Aber weil junge Menschen im Gegensatz zu Rosamunde Pilcher-Fans noch sehr lange fernsehen werden, sind sie wichtig. Sie nutzen aber ja dieses ominöse Internet, ein Fakt, bei dem vielen linearen Fernsehredakteuren die Lesebrille von der Nase rutscht.

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Lange Zeit hatte man das Gefühl, sie überlassen das Anbandeln mit der Jugend einfach uns. Mit einem neuen Video scheinen die öffentlich-rechtlichen Sender aber nun zu versuchen, den ganzen Staub mit ausgekotzten Regenbögen wegzuspülen.

Der Facebook-Post einer Werbeagentur beweist: Hinter dem Spot, der das Ende des Internets prophezeit, steckt das neue Jugendprogramm von ARD und ZDF. Schon seit Jahren arbeiten die Sender daran, immer mal tauchte das Vorhaben wie der Yeti in den Nachrichten auf, nur um auf unbestimmte Zeit wieder zu verschwinden. Nun aber kommt das Programm, über das kaum etwas nach außen drang, noch nicht mal der Name. Doch jetzt kennen wir ihn: FUNK.

Eine Werbeagentur mit jungen Menschen und ein Video mit Money Boy, Grumpy Cat und dem Technoviking, das funktioniert. Zwar fragen einige Kommentatoren auf YouTube, wo Hans ist (Hoch die Hände Wochenende!), oder kündigen an, wegen der Katze im Mixer bei PETA anzurufen. Aber das Video zeigt doch einen eleganten Zusammenschnitt der Netzkultur.

Auf der Website funk.net finden sich weder ein Impressum noch Hinweise auf ZDF oder ARD, aber mit einem Countdown wird dramatisch dem Moment entgegenfiebert, in dem "das Internet vorbei" sein wird. Starttermin von Funk ist der 1. Oktober. Das Programm wird es nur im Netz geben, aufzurufen wohl über eine App.

Screenshot: funk.net

Die Kollegen der Tagesschau hingegen haben gleich mal gezeigt, dass sie das Internet doch noch nicht ganz verstanden haben. Wenn man schon einen Fehler macht und zu früh ins Netz schreit, wie die Seite heißen wird, sollte man den Post einfach stehen lassen und nicht wieder löschen.