FYI.

This story is over 5 years old.

News

Free Böhmi!

Auf Change.org könnt ihr seit gestern eure Stimme für Pressefreiheit und gegen ein Strafverfahren gegen Jan Böhmermann abgeben.

Schon knapp 100.000 Menschen haben die von Netz-Aktivistin Christine Doering am Sonntag gestartete Kampagne „Freiheit für Böhmermann" unterschrieben, damit wird die Petition an die Bundesregierung geschickt. Initiatorin Doering erklärt: „Die verletzten Gefühle eines Herrn Erdogan dürfen keinen Einfluss auf die Pressefreiheit in Deutschland haben. Er hat bereits versucht, Einfluss auf die Pressefreiheit bei extra 3 zu nehmen, bei Böhmermann könnte es ihm nun gelingen. Deswegen fordere ich Freiheit für Böhmermann und eine deutliche Ansage an Erdogan darüber, dass hier Pressefreiheit herrscht, auch wenn man nicht immer mit den Inhalten der Medien übereinstimmt!" Auch auf Twitter findet die Kampagne Unterstützung. Unter dem Hashtag #freeboehmi wird die Petition verbreitet und User solidarisieren sich und fordern, dass die Türkei von einer Strafverfolgung absehen solle.

Anzeige

Doch einer stellt sich öffentlich gegen Jan Böhmermann. Rapper Fler postete auf Instagram einen Screenshot eines Artikels vom Focus über das angedrohte Verfahren. Vom Jäger zum Gejagten, schrieb er da und trat noch mal nach, hieß Böhmermann im „Club der Kriminellen" willkommen. Der Rapper und der Satiriker führen seit Jahren einen öffentlichen Streit. Alles hatte damit angefangen, dass Böhmermann in seiner Sendung Neo Magazin Royale Flers Song „Mit dem BMW" aufs Korn nahm. Das fand Fler nach eigenen Angaben sogar noch lustig, als Böhmermann ihn aber immer wieder verarschte, dazu aber keine Einladung in die Sendung folgte, wurde Fler sauer. Er nannte Böhmermann gegenüber Bento einen Möchtegern-Jimmy-Fallon. Gipfel des Streits war dann „Ich hab Polizei", den Fler auf sich bezog und als persönlichen Angriff wertete.

Im Laufe des Tages will die deutsche Bundesregierung bekannt geben, ob sie einem Strafverfahren gegen den Comedian zustimmt oder nicht. Das ist bei Beleidigungen ausländischer Staatsoberhäupter zur Einleitung eines Verfahrens erforderlich. Im Falle einer Verurteilung drohen Böhmermann bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe.


Foto: imago | Thilo Schmülgen