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The Humongous Fungus Among Us Issue

The Humongous Fungus Among Us Issue: Front of the Book

Das große Schweinesterben in den USA, warum der deutsche Index eine Lachnummer ist, nackthalsige Hühner gegen den Klimawandel und eine Menge anderes Zeug—Kurzmeldungen aus den internationalen VICE Büros.

Der halbtote Index

In Zeiten des Internets ist die Bewahrung unserer Kinder und Jugendlichen vor den Hässlichkeiten dieser Welt keine einfache Mission. Die Bundesprüfstelle jugendgefährdender Medien (BPjM) jedoch verspricht mit mehreren Indexen Ordnung in den Jugendschutz zu bringen und verschickt URL-Listen an Routerhersteller und Suchmaschinen, damit diese den Zugang zu nicht jugendfreiem Material sperren und die Suchergebnisse unsichtbar machen.

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Welche Websites betroffen sind, ist seit 2003 geheim. Anfang Juli hat ein Hacker nun die rund 3.000 indizierten URLs öffentlich gemacht. Für das BPjM ist der Leak doppelt peinlich: Ihre Verschlüsselungsverfahren wurden geknackt, und es zeigte sich, dass die Listen nicht mehr auf dem neuesten Stand in Sachen Gewaltverherrlichung und Jugendgefährdung sind. Laut dem anonymen Leaker fallen sie in die Kategorien: „Normale Pornografie, Tierpornos, Kinder- und Teenpornografie, Gewalt, Nazis und Magersucht.“ Wie mir der Leaker er­klärte, seien allerdings über die Hälfte der gelisteten Websites überhaupt nicht mehr aktiv, und insgesamt decke die Liste ohnehin nur rund ein Prozent der verfügbaren pornografischen Inhalte ab.

Die Behörde hat die Echtheit der Liste inzwischen bestätigt und nicht nur Strafanzeige gegen den unbekannten Leaker gestellt, sondern auch darüber berichtenden Journalisten mit Klage gedroht. Da im Extremfall empfindliche Strafen für das Bereitstellen von Kinderpornografie drohen, haben auch wir uns gegen eine Nennung der Website entschieden. Der Hacker sieht in den Drohungen der BPjS einen weiteren Beleg dafür, wie die Arbeit der Behörde insgesamt deutlich zu kurz greift: „Die Erstsemesteraufgaben eines Informatikstudenten sind einfacher. Wirklich schlimme Inhalte wie zum Beispiel Kinderpornografie sollten gelöscht werden. Aber einfach nur eine unsichere schwarze Liste zu erstellen reicht nicht.“

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Die Jahresberichte der BPjM selbst belegen dabei, dass die Löschung von Kinderpornografie durchaus gut funktionieren kann. Warum dennoch eine intransparente Liste betrieben werden muss, deren Porno-Pages teilweise „aus den 1990ern stammen“, wollte mir die Behörde leider nicht erklären. Mehrere Anfragen für unsere Berichterstattung blie­ben unbeantwortet. Die Seite des Leakers mit seiner Hack-Anleitung ist auch heute noch abrufbar.

MAX HOPPENSTEDT

Kalifornien trocknet aus

Es ist ein paar Monate her, dass Gouverneur Jerry Brown in Kalifornien wegen der anhaltenden Dürre den Notstand ausgerufen hat, und seither ist noch immer kein Regen gefallen. Laut Schätzungen des Department of Water Resources des Bundesstaates sind die Wasserspeicher Kaliforniens mit wenigen Ausnahmen nur noch bis maximal zur Hälfte gefüllt, damit weit unter den historischen Durchschnittswerten. Die natürliche Vegetation des Staates ist in Gefahr. Die landwirtschaftliche Industrie, die 85 Prozent des Wassers verbraucht, ist in Panik. Vereinzelte Farmer waren schon im März so verzwei­felt, dass sie „Hexer“ beauftragten, mit Wünschelruten nach Quellen zu suchen, und die wenigen Bezirke oder Landbesitzer, die über einen Wasserüberschuss verfügen, haben sich bei Auktionen eine goldene Nase ver­dient. Die einzige gute Nachricht ist, dass diesen Winter El Niño ansteht. Fällt er stark aus, hoffen die Bewohner, dass er dem „Ridiculously Resilient Ridge“ entgegenwirken könnte—dem „Unverständlich unverwüstlichen Hochdruckkeil“, wie man das Hochdrucksystem vor der Küste nennt, das den Regen fernhält. Im Winter 1997/98 sorgte El Niño in vielen Gegenden Kaliforniens für Rekordniederschläge.

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Was überhaupt noch an Regen auf den kalifornischen Boden fällt, verdunstet entweder sofort oder fließt in den Ozean—und die extreme Dürreperiode hält inzwischen schon so lange vor, dass es etwas naiv wäre, zu hoffen, dass eine Klimaveränderung den Staat retten könnte. Daniel Swain, der seine Doktorarbeit an der Stanford University schreibt und für WeatherWest.com bloggt, ist nicht optimistisch. Ende Juni schrieb er: „Selbst ein überdurchschnittlich regenreicher Winter wäre mit großer Sicherheit nicht ausreichend, um die unglaublichen Wasserdefizite ausgleichen zu können.“

Es deutet immer mehr darauf hin, dass die Rekordhitze des Sommers 2014 keine anormale Ausnahmesituation darstellt, sondern die neue Normalität.

MIKE PEARL

Amerikas Schweine sterben aus

Auf Schweinefarmen in den USA werden die Fleischproduzenten im Moment von einer Infektionswelle mit dem Porcine Epidemic Diarrhea Virus (PEDV) überrollt, dem, seit die Krankheit 2013 zum ersten Mal festgestellt wurde, bereits etwa sieben Millionen Jungschweine zum Opfer gefallen sind, und die sich bis letzten Monat be­reits auf 31 Bundesstaaten und 5000 Farmen ausgebreitet hat. Das Virus infiziert die Darmschleimhaut und führt zu schwerem Durchfall und Erbrechen. Es breitet sich ra­sant in den Herden aus, vermutlich über oralen Kontakt mit infiziertem Kot. Laut Angaben des National Hog Farmer könnte ein einziger Fingerhut mit infiziertem Schweinekot ausreichen, um jedes einzelne Schwein des Landes zu infizieren. Wissenschaftler glauben nicht, dass das Virus für Menschen oder andere Tiere eine Gefahr darstellt, aber das Massensterben der Jungschweine hat verheerende Folgen für die milliardenschwere Schweinemastindustrie. Im Juni verlängerte die Regierung eine vorläufige Lizenz für ein Impfmittel, dass das Immunsystem der Schweine gegen das Virus stärkt. Landwirtschaftsminister Tom Vilsack gab bekannt, dass 26,2 Millionen Dollar bereitgestellt werden, um die Krankheit zu erforschen. Nichtsdestotrotz tauchen in den infizierten Herden ständig neue Stämme des Virus auf, und es scheint, dass die amerikanischen Farmer noch eine ganze Weile mit Bergen toter Schweine zu kämpfen haben werden.

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GRACE WYLER

Puerto Rico Wird von Seinen Schulden Erdrückt

Puerto Rico taumelt dank finanzieller Misswirtschaft, äußerer ökonomischer Zwänge und der unsäglichen Angewohnheit seiner Regierung, ihre Tagesgeschäfte über den Verkauf von Kommunalanleihen zu finanzieren, schon seit einiger Zeit am Rande des ökonomischen Abgrunds. Die Krise erreichte ihren Höhepunkt, nachdem die US-Ratingagentur Moody’s das Kreditrating des Landes im Februar auf die Stufe „Non Investmentgrade Speculative“ (Spekulative Anlage) herabsetzte und dann im Juni erneut senkte. Das macht es dem Land quasi unmöglich, neue Schulden aufzunehmen. Jetzt lebt das Land von geborgtem Geld, ohne dass ein Weg in Sicht wäre, wie es in absehbarer Zeit seine Schuldner auszahlen und die Versorgung seiner 3,7 Millionen Einwohner mit den wichtigsten Grundleistungen sicher­stellen soll. Weil Puerto Rico ein Außengebiet der Vereinigten Staaten ist, können seine Regierung und Staatsunternehmen noch nicht einmal in Insolvenz gehen. Wenn es nicht zu Hilfszahlungen seitens der Amerikaner kommt, steht Puerto Rico wohl mit dem Problem alleine da.

GRACE WYLER

Simbabwe vs. Einen Facebook-whistleblower

Am 21. Juni wurde Edmund Kudakwashe Kudzayi, der Herausgeber des simbabwischen Magazins Sunday Mail, verhaftet, weil er angeblich die Regierung stürzen wolle. Sein schreckliches Vergehen? Er unterhalte, so warf man ihm vor, unter dem Decknamen Baba Jukwa eine Facebook-Seite. Seitdem der heute 90-jährige Robert Mugabe in Simbabwe das Ruder in der Hand hat, ist Politik in Simbabwe ein gefährliches Spiel. Aber dieser eine Facebook-Feed—der, seit die Seite Anfang 2013 erstellt wurde, 400.000 Mal geliked worden ist—ist dem Establishment ein Dorn im Auge, weil er Klatschgeschichten und Intrigen an die Öffentlichkeit bringt, die anscheinend einen erstaunlich hohen Wahrheitsgehalt haben. So kam der Politiker Edward Chindori-Chininga kurze Zeit, nachdem es auf der Seite geheißen hatte, er sei ein „gezeichneter Mann“, bei einem mysteriösen Autounfall um. Am Tag nach der Verhaftung Kudzayis und seines Bruders Phillip, postete Baba Jukwa ein seltsam wirres Statement, das „für die Aufdeckung weiterer Missetaten und verborgener Tricks“ betete. Dann versiegten die Postings auf der Seite bis zum 3. Juli, als sie wenige Stunden nachdem Kudzayi auf Kaution freigelassen worden war, zu neuem Leben erwachte und seine Freilassung forderte.

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Dennoch ist Simukau Tinhu, ein in England lebender simbabwischer Experte für afrikanisches Zeitgeschehen, der Meinung, dass Kudzayi nicht hinter Baba Jukwa steckt. „Meine Theorie ist, dass es wahrscheinlich ein Ausländer oder eine Organisation außerhalb des Landes ist, die in der Lage ist, Telefonate und Textnachrichten abzufangen“, sagte er. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Simbabwer den Mut hätte, ein derart hohes Risiko einzugehen.“

MATT TAYLOR

Garth Brooks vs. Irland

Countrylegende Garth Brooks ist in Irland, wo in den 90ern eine Welle der Countrybegeisterung grassierte, so beliebt, dass er, als er Anfang des Jahres gleich fünf Konzerte in Dublins Croke Park Stadium hintereinander ankündigte, 400.000 Tickets verkaufte. In einem Land mit unter fünf Millionen Einwohnern ist das eine Menge.

Aber die Dubliner Stadtverwaltung erteilte nur für drei der Konzerte eine Genehmigung, um Nachbarn entgegenzukommen, die sich wegen des Lärms und der zu erwartenden Menschenmassen sorgten, woraufhin Brooks beschloss, dass er, wenn er nicht alle fünf Konzerte spielen dürfe, eben keins spielen würde.

Das führte in Irland dann fast zu einer politischen Krise. Fans und Politiker forderten die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung, damit Brooks alle fünf Konzerte doch noch spielen konnte, aber Premierminister Enda Kenny weigerte sich, diese Option in Betracht zu ziehen. Am Ende konnte man sich auf keine Lösung einigen, und am 14. Juli sagte Garth die Shows offiziell und endgültig ab. In einem Statement an die Käufer der Tickets (die ihr Geld zurückerhielten) sagte er: „Ich liebe euch. Das habe ich immer getan, und werde ich auch in Zukunft immer tun.“

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HARRY CHEADLE

Die Zukunft der Hühner

In dem Maße, wie die Welt immer heißer wird, werden sich die Menschen auf unterschiedlichste Weise auf das veränderte Klima einstellen müssen. Dasselbe gilt auch für unsere Hühner. Der Genetiker Carl Schmidt sagt, dass unser Lieblingsgeflügel in Gefahr ist, durch die massiven Hitzewellen, die uns in Zukunft bevorstehen, dahingerafft zu werden, besonders in den beliebten Geflügelzuchtgebieten an der Ostküste der Vereinigten Staaten.

Schmidt, dessen Recherchen vom Landwirtschaftsministerium der USA gefördert werden, versucht, ein nackthalsiges Huhn zu entwickeln—eine Züchtung, die hässlich aussieht, aber besser gegen Hitze gewappnet ist. „Im Moment“, sagte er mir, „kann man die nackthalsigen Hühner noch nicht auf eine Größe mästen, wie sie bei kommerziellen Masthähnchen üblich ist. Wenn wir bis 2050 eine Produktivität erreichen wollen, mit der man neun Milliarden Menschen ernähren kann, muss man die Gene identifizieren, die die Tiere weniger anfällig gegen Hitze machen, und muss diese Arten dann auf die Größe heranzüchten, die bei modernen Masthühnern üblich ist.“

Vegetarier lehnen Forschungen ab, die auf der Vorstellung basieren, dass in Zukunft jeder Fleisch essen wird, und, wie Schmidt sagte, haben sie nicht Unrecht, was die Energiekosten der Zucht von Tieren für den Verzehr betrifft. „Es wäre sehr viel einfacher, wenn die menschliche Bevölkerung kein Fleisch mehr äße“, sagte er. „Aber du wirst die Welt nicht davon abhalten können, Fleisch zu essen, wenn du es nicht superteuer machst, und des­halb verstehe ich die vegane/vegetarische Perspektive auch nicht.“

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WENDY SYFRET

Fünf französische Städte, die von der extremen Rechten regiert werden

2014 fuhr der Front National erst in Frankreichs Kommunalwahlen Rekordergebnisse ein und kam dann bei den Europawahlen auf scho­ckierende 25 Prozent. Siegestrunken—und getragen von einer PR-Kampagne der Ikone der Partei, Marine Le Pen—nutzen die neuen Amtsinhaber ihre Posten dafür, Gesetze zu erlassen, die gegen Immigranten, Minderheiten und die Armen gerichtet sind. Hier ein paar Kostproben:

MARSEILLE Im Juni erließ der Bürgermeister des siebten Arrondissements der Stadt eine Anweisung, nach der es nun verboten ist, in den Gemeindezentren eine andere Sprache als Französisch zu sprechen—eine Entwicklung, die Le Monde als ein „offensichtliches Zeichen des Rassismus, in einer Gegend, in der viele Menschen aus Nordafrika kommen“, bezeichnet hat.

LE PONTET Die Stadtregierung des kleinen südfranzösischen Städtchens hat beschlossen, die kostenlosen Mittagessen für die ärms­ten Kinder der Region abzuschaffen. Der Front-National-Bürgermeister Joris Hébrard begründete das damit, die „Stadt müsse Geld sparen“, aber laut Nonna Mayer, einer Soziologin, die die extreme Rechte Frankreichs untersucht, „sind die Einsparungen absurd ge­ring“—sie belaufen sich auf lediglich 29.000 Euro im Jahr, „was einen verschwindend kleinen Teil des Budgets der Gemeinde“ ausmacht.

MANTES-LA-VILLE Cyril Nauth, der neugewählte Bürgermeister dieses dörf­lichen Vororts, hat den Verkauf eines Gebäudes untersagt, das als Gebetsraum für die örtliche muslimische Gemeinde genutzt werden sollte.

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BÉZIERS Seit er zum obers­ten Politiker der Stadt gewählt worden ist, hat Robert Ménard beschlossen, dass arbeitslose Eltern ihre Kinder nicht mehr vor Schulbeginn in der Grundschule abliefern können, obwohl arbeitenden Eltern dieses Privileg erhalten bleibt.

VILLERS-COTTERÊTS Franck Briffaut, der von Front National gestellte Bürgermeister dieses nordfranzösischen Dorfs weigerte sich, am 10. Mai den Jahrestag der Abschaffung der Sklaverei in Frankreich zu feiern. Er sagte der Zeitung L’Express, dass „diese Feier eine Folge der Schuldgefühle sei, die in den letzten Jahren populär geworden seien“.

CAMILLE FRILLEY

Diese Puppen sind Illegal

Im Juni wurde in der Präfektur Kyoto in Japan ein Chinese verhaftet, der angeblich Figuren mit ausziehbarer Kleidung verkauft hatte, die der Figur der Boa Hancock aus der Mangaserie One Piece nachempfunden sind—und das nicht wegen der einigermaßen grotesken Proportionen der Puppe, sondern weil er, indem er sie verkaufte, auf unerlaubte Weise Profite mit dem urheberrechtlich geschützten Aussehen der Figur erwirtschaftet hat.

Liegt die 50 Jahre alte marxistische Rebellion in olumbien in den letzten Zügen?

Die Rebellen der FARC in Kolumbien haben ihren jahrzehntealten bewaffneten Kampf für die Errichtung eines Paradieses der Arbeiter immer noch nicht aufgegeben. Eine Studie von 2013 ergab, dass der Konflikt seit seinem Beginn 1958 auf ­beiden Seiten an die 200.000 Menschenleben gekostet hat, davon 80 Prozent Zivilisten. In letzter Zeit liegt aber Hoffnung auf eine friedliche Einigung in der Luft: Präsident Juan Manuel Santos hat gerade die Wahl gewonnen, vor allem auch, weil er versprach, einen Deal mit den Aufständischen auszuhandeln. In der Vergangenheit scheiterten die Verhandlungen zwischen der Regierung und den Militanten an der Frage des Landbesitzes: Die Rebellen fordern ein Recht darauf und haben es satt, dass der Aufbau von Infrastruktur im ländlichen Raum ausländischen Firmen überlassen wird. (Guerillaaktivitäten der letzten Zeit richteten sich gegen Energieversorgungsanlagen, statt gegen militärische Einrichtungen. 2013 gab es 259 Anschläge auf Ölförderanlagen.) Obwohl sich die Intensität der Kämpfe kaum vermin­derte, tastete man sich im letzten Jahr immerhin zu einer gemeinsamen Landreform vor.

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Es deutet einiges darauf hin, dass die Militanten müde sind. Santos ließ ein Hotel zu einem Wohnheim für Ex-Rebellen umbauen. Laut der Washington Post können „Kämpfer vor den Streitkräften kapitulieren und drei Monate Volleyball spielen, Fußball schauen und so viel Eis essen, wie sie nur wollen“. In anderen Worten: Die Regierung lockt die Rebellen mit dem Kapitalismus, in der Hoffnung, dass sich genug überzeugen lassen, ihren langen Kreuzzug aufzugeben.

MATT TAYLOR

Nikasitimos War Hier und Hat Timiona Bestiegen

Diese auf der entlegenen Insel Astypalaia in einen Felsen geritzte 2.500 Jahre alte Inschrift wurde letzten Monat von einem Archäologen entdeckt und gilt ­seither als das älteste erotische Graffiti der Welt.

Vier „Disruptive“ Technologieinnovationen, die ganz nebenbei das Gesetz brechen

Alles worüber man im Moment in der coolen und tugendhaften Welt des Silicon Valley sprechen möchte, sind die neuen Produkte der Disruptiven Technologien und wie diese die tradierten Weisen, Dinge zu tun, „unterbrechen“ oder verdrängen: Amazon hat die Bücherläden verdrängt, Netflix das Fernsehen, … ihr versteht das Prinzip. Manchmal führen neue Technologien tatsächlich dazu, dass alte Industriezweige obsolet werden, aber oft heißt „Disruption“ auch einfach nur: „Wir brechen die Gesetze und schauen mal, was passiert.“

UBER UND LYFT
Diese „Taxi/Mietwagen“-Apps helfen Leuten, die irgendwo hin wollen, sich mit Leuten in Verbindung zu setzen, die Autos haben, und machen es daher für potenzielle Fahrer einfacher, sich als Taxifahrer zu verdingen, ohne sich mit den Bestimmungen, die für Taxiunternehmen gelten, auseinandersetzen zu müssen. Die Firmen werden inzwischen von Taxiunternehmen in den USA und Europa verklagt.

AEREO
Ist es legal, Fernsehsendungen aufzunehmen und diese den Leuten dann online über einen Cloudserver für eine monatliche Gebühr zugänglich zu machen? Das Verfassungsgericht der USA hat diese Frage mit einem eindeutigen Nein beantwortet, und ­dieses einst hochgehandelte Start-up hat bis auf ­Weiteres die Segel gestrichen.

MONKEYPARKING
In San Francisco ist es so schwer, auf den Straßen einen Parkplatz zu finden, dass diese App es Leuten ermöglicht, die gerade genutzte Parklücke zu versteigern, bevor sie losfahren. Allerdings ist es gesetzlich verboten, für Parkplätze am Straßenrand Geld zu verlangen, und so forderte die Stadt Monkey­Parking auf, die Geschäfte einzustellen—ein schwerer Schlag für das ehrenhafte Bemühen der Firma, den Gutbetuchten das Leben noch ein wenig leichter zu gestalten.

HARRY CHEADLE

Kalifornienfoto von Justin Sullivan/Getty Images; Schweinefoto mit freundlicher Genehmigung der Waterkeeper Alliance; Foto von Garth Brooks von Ethan Miller/Getty Images; Hühnerbild mit freundlicher Genehmigung von Carl Schmidt; Boa-Hancock-Foto von The Asahi Shimbun/Getty Images; Foto von Jean-Marie Le Pen von Guillaume Souvant/AFP/Getty Images; Kolumbienfoto von César Mariño García/Pacific Press/LightRocket über/via Getty Images; Graffitiillustration von Anya Davidson; Foto des Lyft-Autos von Justin Sullivan/Getty Images