Mehr Freiheit als Armut – Fotos vom Wagenplatz „Gänseblümchen“

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Mehr Freiheit als Armut – Fotos vom Wagenplatz „Gänseblümchen“

Jenseits der Seestadt Aspern, in einer Gegend, die eher an Steppe als an Großstadt erinnert, haben sich Aussteiger ihre ganz eigene Form von Zuhause geschaffen.

Am 18. Februar erscheint die erste Folge von VICE Alps Season 2, in der wir uns mit Armut in Wien beschäftigen und unter anderem die Wagenburg „Gänseblümchen" besuchen. Hier seht ihr schon mal den Trailer.

Im vergangenen Herbst haben wir Wiener begleitet, die in den unterschiedlichsten Formen von Armut leben. Während der Dreharbeiten sind wir eher zufällig auf Oliver getroffen, der uns erzählte, dass er sich ganz bewusst für ein Leben in—per Definition—ärmlichen Verhältnissen entschieden hat. Er selbst würde sich aber viel weniger arm, sondern in erster Linie frei fühlen. Und er bot in Folge ziemlich unverhofft an, uns mit zu dem Wagenplatz zu nehmen, an dem er lebt.

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Jenseits der neu entstandenen Seestadt Aspern im 22. Wiener Gemeindebezirk, in einer Gegend, die mehr nach Steppe als nach Großstadt aussieht, liegt die Wagenburg „Gänseblümchen". Sie ist einer von mehreren Wagenplätzen in Wien. Einige davon sind genehmigt und legal, andere nicht—Gänseblümchen gehört zur ersteren Sorte. Seit drei Jahren haben die Bewohner hier einen Platz gefunden, um ihre ganz persönliche Form von Freiheit zu leben. Einige von ihnen sind Künstler und Studenten. Oliver hingegen lebte schon zuvor auf der Straße.

Am Wagenplatz wohnen sie in umfunktionierten LKWs, Linienbussen und anderen Fahrzeugen—was aber nicht bedeutet, dass sie die Absicht haben, sich mit diesen in irgendeiner Weise fortzubewegen. Ganz im Gegenteil. Der Großteil dieser Fahrzeuge benötigt die Unterstützung eines Traktors oder ähnlicher Geräte, um überhaupt bewegt zu werden. Praktisch alles, was sich die Bewohner aufgebaut haben, ist improvisiert und selbst zusammen konstruiert. Strom kommt aus Batterien, Wasser müssen sich die Bewohner in Kanistern anschaffen. Ein Aufwand, den sie für dieses Leben ihrer eigenen Aussage nach aber gerne in Kauf nehmen.

Mehr Fotos von Robert gibt es auf seiner Facebook-Seite.