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Hangover-News, 14. Dezember 2015

Ein Angriff auf die deutsche Facebook-Zentrale in Hamburg, ein Ziegenbock, der ein Polizeiauto ausknockt, ein (vielleicht) historisches Klimaabkommen und ein Überfall auf einen Geldtransporter mit einer Panzerfaust.

Während derzeit nur wenige Flüchtlinge kommen, wird der Grenzzaun gebaut und an der Grenze demonstriert

Flüchtlinge am Wiener Westbahnhof im Sommer. Foto von Christopher Glanzl.

Aufgrund des Wintereinbruchs sank in den vergangenen Wochen die Zahl der Flüchtlinge, die die Grenze nach Österreich passieren. Auch nach Deutschland sind an diesem Wochenende nur 27 Flüchtlinge die Grenze in Freilassing überquert, trotzdem demonstrierten dort am Samstag zirka 300 Menschen gegen die Flüchtlingssituation.

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Währenddessen wird an der Grenze zu Slowenien der Zaun aufgestellt, der die ankommenden Flüchtlinge an einem (unkontrollierten) Grenzübertritt hindern soll. Der hat nicht nur für Aufsehen gesorgt, weil er 10 Millionen Euro kostet und ein riesiges Loch hat, sondern auch, weil er Österreich in einem halben Jahr 330.000 Euro Miete kostet. „Der eigentliche Zaun wird gemietet, wofür für ein halbes Jahr rund 330.000 Euro an Kosten entstehen."

Auf die deutsche Facebook-Zentrale in Hamburg wurde mit Steinen, Farbe und einer Rauchgranate ein Angriff verübt

Auf das Gebäude wurde „facebook dislike" gesprayt. Foto: Sean MacEntee | Flickr | CC BY 2.0

„Wir haben das ,Portal' von Facebook Deutschland ,gehackt'. Als größere Gruppe selbst gewählter Freund*innen haben wir gestern am frühen Samstagabend mit reichlich Steinen und Farbe in der Hamburger Innenstadt (Caffamacherreihe 7) die Glasfront der Deutschlandzentrale von Facebook ,zerhackt'. Mit Rauch haben wir die Cops der nur 70 Meter entfernten Polizeiwache im Nebel gelassen." So fängt das 2.024 Wörter lange Bekennerschreiben an, das von einer anonymen Gruppe auf der Seite linksunten.indymedia.org am Sonntag veröffentlicht wurde. Mitverantwortung am zunehmenden Diktat der Technokratie, die Verfolgung von Fluchthilfe in Kollaboration mit Europol sowie noch eine Menge anderer im Bekennerschreiben nachzulesender Gründe sind die Motive der Gruppe von 15 bis 20 Personen, nach denen die Polizei nun Ausschau hält.

Lehrerin verbietet Schweizer Traditionshemd

Foto von: Flickr | Kanton Glarus | CC

An einer Zürcher Schule hat eine Lehrerin zehn Schülern das Tragen von Edelweisshemden verboten. Sie forderte einen sofortigen Kleiderwechsel der Schüler. Das traditionelle Schwinger-Outfit sei rassistisch und ausländerfeindlich, begründete die Erzieherin.

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Zuvor kam es öfter zu Spannungen zwischen Schweizer Schülern und Schülern aus dem Ausland. Der Schulleiter Patrick Perenzin hat gegenüber der SonntagsZeitung mitgeteilt, dass die Hemden nicht gegen den Dresscode der Schule verstossen und die Lehrerin überreagiert habe. Die betroffenen Schüler fühlen sich nicht verstanden: „Ein Kopftuch darf man in der Schule tragen, aber mit einem Edelweisshemd kriegt man einen Anpfiff. Das verstehen wir nicht." Die junge SVP reagiert umgehend mit einer neuen Kampagne: „Zeig au du Edelwiis!" Und fordert Schüler dazu auf, nächste Woche mit einem Edelweisshemd in die Schule zu gehen.

Ziegenbock auf der Flucht haut mit einer Kopfnuss ein Polizeiauto k.o.

Foto: A.M.D. | Flickr | CC BY-ND 2.0

Der Ziegenbock erhielt seine prächtigen Hörner von Mutter Natur nicht etwa dafür, dass die Spieler des 1. FC Köln mit ihm als Wappentier auf dem Trikot eine bella Figura machen können, sondern primär dafür, dass er grundsolide Kopfnüsse verteilen kann, wenn ihm etwas nicht passt. Am Wochenende passte einem freilaufenden Ziegenbock in Deutschland die Polizei nicht, die ihn bei seiner Erkundungstour auf Bahngleisen und Straße zu stören versuchte. Als Quittung erhielt der Streifenwagen aus vollem Lauf eine Kopfnuss ans Rad, was das gesamte Gefährt manövrierunfähig machte.

Vor diesem Hintergrund wäre es gut möglich, dass ein im österreichischen Mölbling von der Fahrbahn abgekommene und sich überschlagene Polizeiauto ebenfalls einem schlecht gelaunten Ziegenbock zum Opfer fiel. Der Polizist wurde nur leicht verletzt, wollte aber keinen Alkoholtest nach dem Unfall machen, was gesetzmäßig dann mit 1,6 Promille gewertet wurde.

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196 Länder einigen sich auf ein (vielleicht) historisches Klimaabkommen

Foto: Imago | Cordon Press

In Paris haben sich alle 196 am Klimagipfel teilnehmenden Ländern auf ein Abkommen geeinigt. Für die Menschheit könnte dies einen historisch bedeutenden Moment darstellen, sofern die vereinbarten Ziele von allen Ländern tatsächlich eingehalten werden würden. Sicher ist das nicht; eines der Ziele sieht zum Bespiel eine jährliche Zahlung von 100 Milliarden vor, die die vom Klimawandel bedrohte Regionen von den Industrieländer erhalten sollen—und auch das Abkommen selbst ist noch nicht in trockenen Tüchern: Die Vertragsunterzeichnung soll von allen Staatschefs am 22. April 2016 in New York stattfinden und verbindlich wird sie ohnehin nur, wenn mindestens 55 Staaten, die für mindestens 55 Prozent des globalen Treibhausausstoßes verantwortlich sind, ihre Siegel auf das Papier setzen.

Russischer Zerstörer feuert Warnschüsse auf ein türkisches Fischerboot ab

Foto: Imago | ITAR-TASS

Spätestens seitdem die Türkei vor wenigen Wochen einen Kampfjet Russlands über der türkisch-syrischen Grenze abgeschossen hat, können die Beziehungen zwischen beiden Ländern als ,angespannt' bezeichnet werden. Nun ereignete sich wieder ein Zwischenfall, diesmal auf dem Ägäischen Meer. Der russische Zerstörer Smetlivy sah sich nach Angaben des eigenen Ministeriums genötigt, mit Warnschüssen einem türkischen Fischerboot zu entgegnen. Dieses war ohne Funkkontakt und jegliche Reaktion auf die Leuchtsignale des russischen Kriegsschiffs auf Kollisionskurs; erst bei einer Entfernung von 600 Metern und dem eröffneten Feuer sei es beigedreht.

In Russland verbrennen 21 Menschen bei einem Brand in einer psychiatrischen Klinik

In einer psychiatrischen Klinik im russischen Woronesch hat sich ein tragischer Unfall ereignet. Wie die Nachrichtenagentur Ria-Nowosti meldet, ist in der Nacht zum Sonntag ein Feuer ausgebrochen, bei dem 21 Menschen ums Leben gekommen sind. Viele der Opfer waren bettlägrig und konnten somit den Flammen nicht entkommen. Über 440 Feuerwehrleute und Rettungskräfte konnten die Lage schließlich unter Kontrolle bringen. Als Grund für das Feuer wird ein Kurzschluss in den veralteten Stromleitungen vermutet.