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Sex

Hat Amerika das Rennen um Sex im All verloren?

Dieser dreckige alte Weltraumnarr Keith Olbermann hat vor kurzem seine eigene Sendung benutzt, um die ewige Frage zu stellen
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von Mira

Dieser dreckige alte Weltraumnarr Keith Olbermann hat vor kurzem seine eigene Sendung benutzt, um die ewige Frage zu stellen: machen Astronauten oben eigentlich genau das selbe wie wir, nur eben schwerelos? Sein Gast Derrick Pitts, Astronom des Franklin Institutes, wies zwar darauf hin, dass die Chancen für Zweisamkeit dort oben eher gering sind, aber definitive existieren, vor allem im russischen Flügel der weitläufigen ISS.

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Das führt uns dann aber zu der Frage, „Haben wir das Rennen um Sex im All verloren?"

NASAS Zimperlichkeit und Verschwiegenheit über dieses Thema erstaunt nicht. Es lässt jedoch darauf schließen, dass die Russen sie überholen (die haben sogar schon Vodka mit hoch gebracht). Selbst in den intimeren Bereichen haben sie uns also wahrscheinlich schon lange besiegt. Alan Poindexter, Kommandeur des Witness STS-131 Shuttle, antwortete auf eine Frage über persönliche Beziehungen im All letzte Woche in Tokio: „Wir haben keine und wir werden keine haben," und fügte hinzu, „Wir sind eine Gruppe Profis."

Wenn wir jedoch das eigentliche Ziel, die Kolonisierung anderer Planeten, wie den Mars, betrachten, dann sollte doch neben den professionellen und technischen Aspekten auch das erkunden des Null-G Spots aufgeführt werden, oder? Das ist doch reine Logik. Obwohl es zwar schon einige Gerüchte gab, sowie Falschmeldungen bezüglich eines kleinen, liebevollen Gerangels in der Schwerelosigkeit, gibt es keine dokumentierten Fälle.

Das russische Weltraumprogramm hat für seinen Teil, nachdem Gerüchte über sexuelle Beziehungen zwischen ihren Kosmonauten auf der ehemaligen MIR schon seit Jahren herumfliegen, jede Art von Beziehungen vehement zurückgewiesen.

Warum es bis jetzt (vielleicht) noch nicht passiert ist

Von einem praktischen Standpunkt aus, ist es eher unwahrscheinlich. Neben den wohlbekannten physikalischen Schwierigkeiten des Weltraumsex, wurde von einigen auch auf die ethischen Probleme hingewiesen die aufkommen würden, wenn ein Kind im All geboren würde. Man wüsste einfach nicht genau, was die Schwerelosigkeit oder Strahlung für Auswirkungen auf den Embryo haben könnten.

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Und lassen wir uns noch mal vor Augen führen, was für ein Menschenschlag Astronauten sind. „Es sind Menschen die professionell sehr motiviert sind, ihre Ziele vor Augen haben und daher Sex nicht als emotionalen Ausgleich brauchen," erklärt Lyubov Serova, eine Forscherin des Institute of Biomedical Problems (IBMP), einem führenden russischen Institute auf dem Feld der Weltraum Biologie und Medizin, bei Space.com. Personen, die solche Probleme des emotionalen Ungleichgewichts vielleicht spüren werden, sind unerfahrene Passagiere auf einem Raumschiff⎯ein Journalist, ein Politiker oder ein Tourist."

Das würde heißen, dass dieser spezielle Weltraumrekord für den kommerziellen Flug ins All reserviert ist, wirft gleichzeitig ein ganz anderes Licht auf den Namen „Virgin Galactic".

Solomissionen und Astronautenpaare

Für diejenigen die dort oben arbeiten, gibt es auch nicht besonders viel Zeit für Sex. Astronauten sind eigentlich immer damit beschäftigt die Station zu leiten, aus dem Fenster zu schauen, oder in ziemlich engen Räumen Experimente durchzuführen.
Gleichzeit fragt man sich auch, warum denn keine sexuellen Experimente, wenn auch nur informelle? Astronauten sind Menschen, und im All leben kann stressig und langweilig sein. Sogar wenn Sex nicht lebensnotwendig ist, beinhaltet ihr Leben dennoch intensive Beziehungen und Kooperation miteinander für eine lange Zeitspanne. Für das Mars 500 Projekt, welches mit einem halben dutzend Männer unter Isolation die Fahrt zum Mars simuliert, haben die Forscher Frauen verboten. Doch auf der ISS ist ein städiges Zusammenleben zwischen Frau und Mann schon Alltag. Im April waren mehr Frauen an Bord der ISS als je zuvor, und das wegen der Ankunft der STS-131 Crew (geführt von Poindexter). Und schau wie fröhlich sie sind.

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Wenn sie dann mal ein bisschen Ruhe und Intimsphäre bekommen, dann gebietet es einem eigentlich die Vernunft, dass man zumindest etwas an sich selber rumspielt. Ein Flugarzt hat einmal der Apollocrew geraten, es sich selbst zu machen, um einer Prostatainfektion zu entgehen. Ein von Mary Roach interviewter Kosmonaut erklärte die Sache so, wie es bei Boing Boing erwähnt wird. „Mein Freund fragte mich, 'Wie macht ihr das eigentlich mit dem Sex im All?', ich sagte dann, 'Mit der Hand!'"

Und wenn sie dann mal nicht im All sind, finden sie genug Wege, sich zu einem Rendezvous zu verabreden wie man es im Fall der Astronauten Bill Oefelein und Lisa Nowak gesehen hat, die probierte Oefeleins Freundin zu kidnappen.

Ich konnte leider nirgendwo die Benimmregeln der NASA nicht auftreiben - die gibt anscheinend seit 2007 als Reaktion auf Nowaks Irsinn - aber hier ist zumindest ein Poster:

„Wir werden einen professionellen Standard…in unseren Beziehungen beibehalten", dass ist alles, was es dazu gibt. Keine anderen Weltallregeln, selbst das U.N. Weltall Gesetz, haben irgendwelche besonderen Bestimmungen bezüglich Sex.

Verheiratete oder „befreundete" Astronauten wären somit unsere beste Chance um endlich den Zero G-Spot zu entjungfern, aber seit die Astronauten N. Jan Davis und Mark C. Lee kurz vor ihrem Flug mit der STS-47 im Jahr 1992 heirateten (sie sind wieder geschieden) hat die NASA es verboten verheiratete Paare auf die selben Missionen zu schicken. Davis und Lee haben immer noch nicht gesagt, was sie oder was sie alles nicht alles gemacht haben.

Doch mit NASAs Unentschlossenheit mit dem kosmischen Beischlaf liegen unsere größten Chancen und Hoffnungen auf den anderen Astronauten auf der Station, die aus Ländern kommen wo triebhafte Impulse häufiger vorkommen: den Russen, den Italienern und den Japanern. Wenn sie nicht wären - angetrieben von unserem wunderschönen Geiste der Zusammenarbeit, der nach dem Kalten Krieg entstanden ist - würde die Hoffnung auf das Fortbestehen unserer Rasse im All wohl langsam verblassen.