Martin Schulz
Still aus dem YouTube-Video "Martin Schulz wirft Eleftherios Synadinos aus dem Europäischen Parlament!"

FYI.

This story is over 5 years old.

News

Held der Woche: Martin Schulz

Der SPD-Politiker warf einen griechischen Neonazi-Abgeordneten aus einer Sitzung des Europaparlaments.

Dass die unmittelbaren Nachbarn Griechenland und Türkei aufeinander nicht gerade gut zu sprechen sind, weiß die Welt spätestens seit dem Griechisch-Türkischen Krieg von 1919. Immer mal wieder gibt es zwischen beiden Ländern Reibungen, was aber am Mittwoch während einer offiziellen Sitzung im Europaparlament der griechische Abgeordneten Eleftherios Synadinos in Richtung der Türken blies, erreichte eine neue Dimension der Beleidigung.

Es ging um die Frage, ob die EU in der Flüchtlingspolitik die Kooperation mit Ankara verstärken solle. Als im Laufe der Debatte Synadinos, Mitglied der griechischen Neonazi-Partei Goldene Morgenröte (Chrysi Avgi), das Wort ergriff, gab er Folgendes zum Besten: „Wie osmanische Wissenschaftler geschrieben haben: Die Türken sind geistige Barbaren, gottesverachtend, Schwindler und schmutzig. Der Türke ist wie der Hund, der den Wilden spielt, aber wenn er gegen den Feind zu kämpfen hat, davonläuft. Der einzige effektive Weg, mit den Türken umzugehen, sind die Faust und Entschlossenheit."

Für den SPD-Politiker und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz war das zu viel. Er zitierte die Passage vor dem gesamten Plenum nochmal, erklärte darauf, dass eine solche Äußerung für ihn eine „schwerwiegende Verletzung der Werte und Grundsätze der Union" darstelle und schmiss den Neonazi vor versammelter Mannschaft und unter Beifall raus.

Für ihn sei diese „Grundsatzentscheidung" nötig gewesen, denn immer mehr Abgeordnete im Europaparlament würden systematisch versuchen, „rote Linien zu überschreiten, um den Rassismus solonfähig zu machen. Ich habe ihnen schon gestern gesagt: Mit mir nicht!"

Dem ist nichts mehr zuzufügen.