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Sex

Ich ficke Essen

Rob Delaney tut das natürlich nicht wirklich, aber er stellt es sich sehr gerne vor. Er ist von Essen besessen.
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Rob Delaney ist Komiker und lebt mit seiner Familie in Los Angeles am Strand. Als er sich vor einigen Jahren bei einem Autounfall schwer verletzte, war das der Moment, in dem er seine Alkoholkrankheit und seine Depressionen zu bekämpfen begann. Seine Tweets sind legendär und verhalfen ihm zum ersten offiziellen, an einen Comedian vergebenen Twitter-Award vor einigen Monaten. Der Mann hat kein Problem mit schonungsloser Ehrlichkeit, und deshalb himmeln wir ihn an. Ein Comedian ist nur dann wirklich überzeugend komisch, wenn er keine Rolle spielt, sondern er selbst ist. 

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Manchmal tue ich so, als ob mein Mund eine nasse enge Muschi wäre und ein Bic Mac oder ein Löffel Ben & Jerrys Chocolate Fudge Brownie ein steifer, pulsierender Schwanz, den ich hineinzwänge, als wäre ich mein eigener Gesichtsvergewaltiger. Nur, dass ich es mag. Was ich damit sagen will, ist: Was ich da tue, ist ekelhaft und offensichtlich nicht OK, aber es macht mich total an. Gott, die Natur und alle rufen: „Neeeiiin!“ Aber ich rufe:„Jaaaaaa! Rein damit! Rein in meine gierige Mund-Muschi und hinunter mit Tonnen Litern glitschiger, grausam-leckerer Essenswichse in meine Gedärme, bis ich explodiere und aussehe wie ein gekidnappter Student, der tot und aufgebläht unter einer Autobahnbrücke liegt und der irgendwann mal sexy war, bevor er eines Tages zum Junkfood-Junkie wurde und von da an alles—ALLES—für eine Portion tat, inklusive der Dinge, bei denen du ermordet und unter einer Autobahnbrücke geworfen wirst.“

So denke ich über Essen. Ich will es in mir spüren. Auch grauenhaftes, grottenschlechtes Essen, wohlgemerkt. Ich spreche hier nicht vom Brokkoli, es sei denn, dieser wurde geröstet und anschließend in Olivenöl, Salz und Parmesan gewendet. Ich spreche von Drive-in-Müll—die Scheiße, über die sie Filme machen. Filme darüber, wie schlecht es für dich ist, für die Erde und die Zukunft der ganzen Menschheit. Essen, von dem du einen Kater wie von Bourbon und Kokain bekommst. Vielleicht empfinde ich deshalb so für Essen, weil ich ein seit Jahren trockener Alkoholiker bin, der unter den Einflüssen der mentalen Prozesse eines Süchtigen Lust dabei verspürt, mit Essen zu „fixen“. Oder aber, was auch sein kann, wenn du lang genug lebst, um der Dinge überdrüssig zu werden, die dich schnell umbringen können, dann ersetzt du sie lieber mit den Dingen, die dich nur langsam umbringen, wie beispielsweise Donuts oder Auto-Softeis. Ein Auto-Softeis ist ein Softeis, verspeist von dir (mir) in deinem (meinem) Auto. Ich tue das nicht häufiger als dreimal pro Woche. Fick dich. Verurteile mich nicht. Du hast keine Ahnung, womit ich jeden Tag zu tun habe! Du bist nicht meine Mama! Oder meine Frau. Da du wirklich nicht meine Frau bist, hättest du vielleicht gern eine Affäre mit mir? Keine Sex-Affäre, sondern die Art Affäre, für die wir uns heimlich treffen, um dann nur abscheuliche, widerliche, magische Nahrungsmittel zu uns zu nehmen und mit unverdünnter Coca Cola runterzuspülen. Wenn du mir irgendwie eine Schale oder eventuell sogar einen Eimer voll stark fructosehaltigem Maissirup besorgen kannst, werde ich das trinken. Wir können es zusammen in einem alten Schuppen im Wald machen, irgendwo außerhalb der Stadt. Diese Art zu essen, wie ich sie betreibe, sollte wirklich nur auf Parkplätzen und in Gassen am Stadtrand stattfinden, wo die guten Menschen leben. Es sollte ein beschämender Akt sein.

Ich habe immer ein Glas Erdnussbutter in meinem Handschuhfach.

Ich hätte lieber, dass meine Frau meine Browser-Chronik sieht als die Zahl meiner McDonald's-Besuche auf meiner Kreditkartenrechnung.

Neulich musste ich an den Rand fahren und mich übergeben, weil ich zu viel Käse und Gebäck gegessen hatte, bei einem Meeting, wo es kostenlos Käse und Gebäck gab, DRAUSSEN, UNTER FREIEM HIMMEL, EINFACH SO, UNBEWACHT, WÄHREND WIR VERSUCHTEN, GESCHÄFTE ZU TÄTIGEN. Ich habe von allem so unglaublich viel gegessen. Eine Frau hat mich bei dem Meeting so dermaßen angewidert angekuckt, wie ich ausschließlich Leute ansehen würde, die ihre Kinder im Einkaufszentrum schlagen.

Wenn ich den Nahrungsmittel-Spiegel meines Magens ausreichend stark anreichere, dann fühlt es sich an, als würde mich jemand umarmen, und zwar von innen. Wie als wenn ich mich selbst umarmen würde. Es ist nur eine lausige Kopie dessen, wie ich wahrscheinlich fühlen würde, wenn ich glücklich und zufrieden mit mir selbst wäre. Es ist widerlich. Und ich tue es die ganze Zeit. Ich tippe das hier gerade mit einer Käsestange.