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Mittlerweile hatte ich die App auch so eingestellt, dass ich bei jedem Knopfdruck "100 Prozent" abbekam, d.h. 340 Volt in fünf Stößen. Zum Vergleich: ein Taser hat 50.000 Volt. Schließlich fasste ich den Entschluss, mich dem ultimativen Feldversuch zu unterziehen: einer Party.Auf der Hausparty, die ich besuchte, floss der Alkohol natürlich in Strömen. Zwischendurch drückte ich immer wieder auf den Knopf an meinem Handgelenk und versetzte mir einen elektrischen Schlag, während meine Freunde neben mir verantwortungsvoll ihre alkoholischen Getränke genossen.Die meisten Menschen reagierten mit totaler Ablehnung, als ich ihnen den Pavlok zum Ausprobieren anbot. Ein paar Gleichgesinnte fand ich dann aber schließlich doch. Ich probierte das Armband an zehn Menschen aus. Ein Mädchen bat mich sogar darum, es ihr um den Hals zu legen (was ich tat), nur um mich dann zu fragen, ob ich es schon mal an meinem Schwanz ausprobiert hätte (ja, hatte ich).Und dann, mitten in der Party und erst in der dritten Woche meines Experiments, quittierte mein Pavlok plötzlich seinen Dienst.Ich versuchte, ihn zu Hause wieder aufzuladen, stellte ihn auf die Werkseinstellungen zurück, probierte sämtliche Problembehebungsmaßnahmen aus, aber nichts funktionierte. Bei Pavlok ging man davon aus, dass sich innerhalb des Moduls irgendetwas gelöst haben musste, und sie versprachen mir, mir ein neues Modell zuzuschicken. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten dauerte es dann aber über zwei Wochen, bis das Gerät bei mir ankam.
Als ich es dann in meinen Händen hielt, erschien mir das Armand geradezu überflüssig. Meinen Alkoholkonsum hatte ich erfolgreich reduziert und der kalte Entzug von dem Armband selbst hatte auch mein Verlangen nach Elektroschocks zum Erliegen gebracht.Ich zog den Pavlok ein letztes Mal an und drückte den Knopf bei voller Leistung. Der Schock fühlte sich irgendwie anders an—irgendwie weniger intensiv—, als hätte man mir eine gezähmte, harmlosere Version des Geräts geschickt.Ich glaube nicht, dass mein Interesse für Elektrizität jemals gefährliche Ausmaße angenommen hätte, aber es war nichtsdestotrotz beruhigend, dass mein neues Hobby durch den Versorgungsengpass zwangsweise ein Ende gefunden hatte. Und der Pavlok hatte meinen Alkoholkonsum tatsächlich verringert. Mein Experiment war also erfolgreich gewesen. Bevor du jetzt allerdings auf dieses neustes heiße Device zurückgreifst, um dein sündiges Verhalten im Zaum zu halten, bedenk dabei bitte, dass du—wenn du auch nur ein kleines bisschen so bist wie ich—das eine Laster vielleicht einfach nur durch ein anderes ersetzt.MOTHERBOARD: Dieser Bluetooth-Tampon ist angeblich der smarteste, den du die einführen kannst