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Reisen

In Moldawien standen 500 Soldaten einer mit einer AK-74 bewaffneten Braut gegenüber

Bei der Militärübung waren dazu noch eine Gruppe Hooligans und tanzende Hochzeitsgäste involviert.

Vor Kurzem haben die militärischen Streitkräfte der Republik Moldau eine „groß angelegte Militärübung" durchgeführt.

Für die Aktion wurden 500 Soldaten mobilisiert—was im Vergleich zu den Übungen der NATO- oder der russischen Streitkräfte natürlich zuerst einmal ziemlich belanglos klingt. Trotzdem ist der Ausdruck „groß angelegt" hier gar nicht mal so fehl am Platz, denn man muss bei der ganzen Sache bedenken, dass die gesamte moldawische Armee nur 6000 Mann stark ist.

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Selbst die Separatisten-Armee von Transnistrien ist ein bisschen größer—und dabei stellt sie derzeit die größte Bedrohung für Moldawien dar. Dazu kommen dann noch die russischen Streitkräfte, die immer noch auf moldawischem Boden stationiert sind und trotz mehrmaliger Gesuche der moldawischen Regierung nicht abgezogen werden.

Chișinăus politische und militärische Elite scheint sich jedoch irgendwie damit arrangiert zu haben, dass sich nur wenige Menschen um ihre Wünsche und Forderungen scheren. Deshalb wird auch so gut wie nichts unternommen, um sich auf irgendeine Art von bewaffneten Auseinandersetzungen vorzubereiten—der politischen Führung ist bewusst, dass sie jegliche Schlacht sofort verlieren würde. Allerdings hat Moldawiens Verteidigungsministerium jetzt ein Promo-Video veröffentlicht, das anscheinend während der oben erwähnten Militärübung aufgezeichnet wurde.

Braut vs. Soldaten, Runde 1

In dem Video ist zu sehen, wie 500 mutige Moldawier gegen eine mit Stöcken bewaffnete Gruppe Hooligans kämpfen. Die „Schlacht" findet dabei mitten auf einem Feld in der Nähe von Balti im Norden des Landes statt. Während im Hintergrund Panzerfahrzeuge vorbeifahren und dabei Autoreifen-Barrikaden niederwalzen, nähern sich die moldawischen Truppen ein paar Hochzeitsgästen, die scheinbar eine Bedrohung darstellen, weil sie einen einheimischen Volkstanz aufführen.

Aber genau an dieser Stelle folgt dann auch der große Plot-Twist: Die Braut scheint irgendetwas unter ihrem Hochzeitskleid zu verstecken. Und dabei handelt es sich nicht um ein Baby, sondern um ein AK-74-Sturmgewehr! Anscheinend sind betrunkene und bewaffnete Bräute eine ernsthafte Bedrohung für die nationale Sicherheit Moldawiens.

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Ich war von dem ganzen Szenario so verwirrt, dass ich unbedingt eine Erklärung dafür brauchte. Deshalb habe ich mich auch mit der Pressesprecherin der moldawischen Streitkräfte, Majorin Ala Diaconu, in Verbindung gesetzt, um sie zu fragen, ob die Übung wirklich von Quentin Tarantinos Film Kill Bill inspiriert worden war—das vermutete nämlich die Presse Moldawiens. Sie lachte nur und meinte, dass das nicht der Fall gewesen wäre. Laut Diaconu ist die Übung schon eine Art Tradition und man hat sie in der Vergangenheit bereits öfters durchgeführt. Sie sagte, dass der Zweck des Manövers darin bestünde, die Zusammenarbeit zwischen dem Verteidigungsministerium und dem Innenministerium Moldawiens zu unterstreichen. „Alternative Szenarien mit Rebellen-Angriffen und Erdbebenhilfe wurden auch schon in Betracht gezogen", fügte Diaconu noch hinzu.

Moldawiens Ministerpräsident Chiril Gaburici war bei der militärischen Übung ebenfalls präsent und trug dabei sogar eine Uniform. Laut der offiziellen Pressemitteilung „war der Ministerpräsident mit dem hohen Niveau des Truppenmanövers überaus zufrieden."