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Wer sich mit den Themen Street Art und Graffiti beschäftigt, kann über derartige Überlegungen eigentlich nur den Kopf schütteln. Banksy selbst ist dafür bekannt, die kommerzielle Vermarktung und Überhöhung seiner Kunst grundlegend abzulehnen. Er kommt, sprüht und verschwindet wieder in der Anonymität—wie der Großteil seiner Künstlerkollegen. Wenn der Künstler selbst so absolut gar kein Problem damit zu haben scheint, dass seine Werke abgewandelt, kopiert, übermalt oder neu interpretiert werden, warum schreiben es sich dann Außenstehende auf die Fahnen, eine schnelllebige Kunstform zum Museumsobjekt zu erheben? Hat die Spiegelberger Stiftung Street Art nicht verstanden oder geht es einfach nur darum, ein touristisches Highlight für urbane Kunstinteressierte zu erhalten?Auf Twitter vermuteten bereits mehrere Banksy selbst hinter der Tat. Tatsächlich kommt man nicht umhin sich zu fragen, ob es sich bei dem Graffiti wirklich um bösartigen Vandalismus handelt, oder das Ganze nicht eher als eigenständiges Kunststatement zu verstehen ist. Hier, das ist Graffiti, das ist Street Art, eine Art von Kunst, die bewusst nicht unantastbar im Louvre hängt, sondern mitten auf der Straße stattfindet. Erreichbar und einsehbar für jeden. Und wenn irgendjemand Unbeteiligtes eine Glasscheibe vor ein Bild hängt, weil es von einem Künstler stammt, aus dem andere mittlerweile erheblichen wirtschaftlichen Nutzen ziehen, während Pieces von anderen Writern in schöner Regelmäßigkeit als Sachbeschädigung bezeichnet werden, dann sprühen wir einfach obendrüber und lassen die Farbe unter der Schutzvorrichtung durchlaufen.Mittlerweile soll der blaue Schriftzug entfernt worden sein, das Dripping über Bomb Hugger scheint aber immer noch zu existieren. Die Frage nach dem Sinn und Unsinn der Restaurierungsaktion und „Vandalismus!"-Rufer bleibt ebenfalls bestehen. Besonders schön fasst es eigentlich Twitter-User oma_kazi zusammen: „glaube [sic!] banksy hat sich selbst zerstört, kunst im käfig—wollte der garantiert nie sein!"Folgt Lisa bei Twitter.Turner Prize für den
— Lars Weisbrod (@larsweisbrod)25. Februar 2015