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Jemand versucht, ein Bier aus Vagina-Bakterien zu crowdfunden

Es könnte sich hierbei um die schlechteste Crowdfunding-Kampagne aller Zeiten handeln.

Screenshot via IndieGoGo

Bier lässt sich—wenn man das altehrwürdige deutsche Reinheitsgebot mal außer Acht lässt—aus so gut wie allem herstellen. Barthefe, Mondstaub, Weihrauch und Myrrhe … das Leben ist voller Möglichkeiten und Nachfrage nach seltsamen Getränken.

Ein Pole namens Wojciech Mann ist jetzt allerdings auf eine Biersorte gekommen, welche „die Essenz der Weiblichkeit" vermitteln soll. Er hat eine IndieGogGo-Kampagne für seine Firma The Order of Yoni gestartet, um seine mutige Innovation zu finanzieren. Sie heißt Bottled Instinct, und wenn er die gewünschten 150.000 Euro zusammenkriegen sollte, dann wäre dieses Gebräu das erste Bier aus den Milchsäurebakterien „von Vagina einer besonderen Frau". Die IndieGoGo-Seite sowie die Website von The Order of Yoni sind beide in schlechtem und teilweise hochpoetischem Englisch sowie Deutsch geschrieben („Diese Bakterien, Lactobacillus, übertragen weibliche Eigenschaften, den Reiz, die Grazie, die Eleganz und ihre Instinkte auf Bier und andere Produkte und somit verwandeln sie diese in einen Tanz mit dem Engel.)

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Die erwähnte besondere Frau ist ein tschechisches Model namens Alexandra Brendlova. Über sie heißt es auf der Website: „Es ist eine Frau, deren Pheromone noch eine Woche nach dem Treffen in der Luft schweben."

Man muss Herrn Mann allerdings zugutehalten, dass er sich schon gedacht hat, dass dieses Projekt Fragen aufwerfen würde, und diese in einem praktischen FAQ beantwortet hat. Ja, versichert er potentiellen Trinkern von Bottled Instinct, das Produkt ist absolut sicher. Was die „Vergangenheit" des Models angeht, sagt Mann: „Ich weiß, was du meinst. Ja, jedes Modell in diesem Projekt muss einen Vertrag unterschreiben, der eine Reihe von hohen Strafen für Arbeit in der Porno- und Erotik-Industrie, Prostitution usw. in der Vergangenheit oder in der Gegenwart enthält."

Und wenn du dir Sorgen machst, dass das Bier—dessen Hauptverkaufsargument ist, dass es einmal Kontakt mit den Genitalien einer Frau hatte—irgendwie eklig ist, so will Order of Yoni dich wissen lassen, dass die Firma sich keinerlei Gedanken über „den Angriff der Feministinnen" macht (in der deutschen Version heißt es leider nur „keine Angst vor Feministinnen"):

„Erstens, Yoni ist der heilige indische Name für Vagina, was unser Respekt für Vagina als Sacrum symbolisiert. In vielen Kulturen ist Sexualität, darunter die Vagina, ein Teil des Sacrum. Zweitens, die vaginalen Lactobacillus-Bakterien werden bei der Geburt von der Vagina der Mutter auf das Kind übertragen und werden ein Teil seines Immunsystems. Somit wird das Bier eine Ehrerbietung für das Leben und Gesundheit, für unsere Mütter und für den Akt der Geburt selbst. Für uns hat es mit Respektlosigkeit nichts zu tun."

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Der „Orden" rechnet damit, dass sein erstes Produkt ein Hit wird, und hat bereits Pläne für zukünftige Biere erwähnt, darunter „BDSM — saures Bier mit geräucherten Pflaumen und einer Brünette oder einem rothaarigen Model"und ein „saures Urweizen-Ale mit Rosen", das die Firma „Isis" nennen will.

Bisher hat die IndieGogo-Kampagne 173 Euro in 7 Tagen eingenommen. Mann rechnet allerdings offensichtlich noch mit ziemlich großen Spenden: Die Belohnung für eine Zahlung von 10.000 Euro ist ein Bier aus den Vaginabakterien deiner Freundin (Herr Mann hat gleich so viel Respekt, dass Frauen mit ihren heiligen Yonis wohl nicht selbst spenden dürfen).