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The Outta My Way, I’m Walking Here Issue

Kanadische Seen verwandeln sich in Gelee

Ein Wasserfloh erobert die Süßwasserseen Kanadas und macht sie zu schleimigen Kloaken.

Ein Wasserfloh erobert die Süßwasserseen Ontarios, in denen aufgrund des sauren Regens der Kalziumgehalt gesunken ist. Holopedium ist ein winziges Lebewesen, das sich mit einer zehnmal so großen Gallerthülle umgibt, um sich vor Fressfeinden zu schützen. „Zooplankton, Wasserflöhe, sind im Nahrungsnetz der Fische sehr wichtig", erklärte Norman Yan, Professor mit dem Forschungsgebiet Holopedium an der York University in Ontario. „Allerdings ist der Mineraliengehalt gerade bei diesen Tieren wesentlich niedriger als bei denen, die es verdrängt." Das bedeutet für planktonfressende Fische, die sich von dem Krebstier in Aspik ernähren, dass sie mit 20-mal weniger Kalzium und nur der Hälfte Phosphor vorliebnehmen müssen als beispielsweise bei der Daphnie. Für das Nahrungsnetz ist das eine gefährliche Entwicklung. Anhand von Proben aus Seen im Süden und im Zentrum Ontarios stellte Yans Team fest, dass die „Jellification" durch das Zooplankton in 25 von 31 untersuchten Seen zugenommen hat.

Mangelernährte Fische sind nicht das einzige Problem: Die Glibberschicht um das Holopedium kann auch Sandfilteranlagen verstopfen. Yan weist darauf hin, dass Orte mit saurem Regen und für schildartige Formationen typischen Dränagesystemen (wie beim Kanadischen Schild in Ontario) anfällig für Holopediumplagen sind. Skandinavien und Schottland sollten ihre Industrie- und Umweltgesetzgebung also lieber auf Zack bringen—sonst quellen ihre Seen bald über von Schwärmen glibberiger Krebstiere.