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Können Seifenblasen die Niederlande vor Fracking bewahren?

Bemüht, die letzten Gasvorkommen aus der Erde zu quetschen, ohne auf Fracking zurückgreifen zu müssen, setzen die Niederlande jetzt auf ein neues, seifenbasiertes Verfahren.

Bemüht, die letzten Gasvorkommen aus der Erde zu quetschen, ohne auf Fracking zurückgreifen zu müssen, setzen die Niederlande jetzt auf ein neues, seifenbasiertes Verfahren. Erdgas, das mit Fracking abgebaut werden könnte, ist vorhanden, aber das umstrittene Verfahren stößt—kaum überraschend—auf Widerstand.

Die Wirtschaft der Niederlande ist schon seit Jahrzehnten auf Erdgas angewiesen. Schätzungen zufolge wird das Land gegen 2025 von einem Export- zu einem Importland für Erdgas werden. Mit den aktuellen Bohrverfahren lassen sich die meisten Gasvorkommen anzapfen, doch bleiben dabei Hohlräume zurück, die sich mit Wasser füllen, wodurch die restlichen 15 bis 20 Prozent unerreichbar werden. Ein neues Verfahren soll dieses Wasser mit einer Seifenlösung versetzen, wobei sich das verbleibende Gas den Wissenschaftlern zufolge in Schaumblasen einfangen lässt, die an die Oberfläche treiben. Dort können Seife und Wasser entfernt und die Versorgung niederländischer Haushalte mit billigem, einheimischem Erdgas für fünf weitere Jahre gesichert werden.

Französische Erdgasunternehmen setzen die Seifenmethode bereits ein und behaupten, dass sie weder Bodenschäden noch schädliche Rückstände verursache. Die gewonnene Galgenfrist von ein paar Jahren ermöglicht es den Niederlanden, die Entscheidung, ob sie letztendlich doch auf Fracking zurückgreifen müssen, zu verschieben. Laut einer unabhängigen Forschungsorganisation birgt das Seifenverfahren keinerlei Umweltrisiken.

Lediglich eine Umweltgruppe namens Stop Groningen Gas Extraction aus dem Norden der Niederlande ging gegen die Pläne vor. Aber deren Sorgen gelten ebenso Chemtrails und „Energiefeldern", und ihre Facebook-Seite wurde in der Zeit, als dieser Artikel entstand, auf privat gesetzt.

Illustration von Ole Tillmann