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Lutz Bachmann sieht sich selbst als moderne Sophie Scholl

Der ehemalige Wurstverkäufer und Pegida-Gründer glaubt jetzt, er stehe vor dem Volksgerichtshof der NS-Zeit.

Foto: imago | epd

Lutz Bachmann ist bereits vorbestraft wegen Diebstahls, Drogenhandels, Körperverletzung, und er wurde außerdem verurteilt, weil er nicht genug Unterhalt für seinen Sohn gezahlt hat. Aber weil ihm das wohl nicht reicht, machte er einfach mit seinen Bachmann'schen Ausfällen weiter und bekam von einem Gericht im Mai ein weiteres Mal eins auf den Deckel. Er wurde in einem Prozess wegen Volksverhetzung schuldig gesprochen, bleibt zwar auf freiem Fuß, aber soll 9.600 Euro Strafe zahlen. Bachmann hatte auf seiner Facebook-Seite Flüchtlinge als "Dreckspack", "Viehzeug" und "Gelumpe" bezeichnet.

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Also eigentlich war Lutz Bachmann das nicht selbst. Er wurde nämlich gehackt. Sagt er jedenfalls. Ach so.

Bachmann sieht sich jedenfalls als Opfer eines gigantischen Justizskandals und postete gestern auf seinem Facebook-Profil:

Lutz Bachmann ist also die selbsternannte Sophie Scholl des 21. Jahrhunderts. Der ehemalige Wurstverkäufer kämpfe doch nur gegen die "Merkel-Diktatur", und dann posten gemeine Hacker auch noch solch vollkommen untypische Behauptungen bei Facebook. Und was macht die Justiz? Sie glaubt ihm nicht und verurteilt ihn. Es ist wirklich exakt ganz genauso wie in der NS-Diktatur.

Ganz klar ist Bachmanns Argumentation eher nicht. Geht es ihm jetzt um Meinungsfreiheit, Zensur oder Hacker? Sicher ist nur eins: Bachmann ist das Opfer und alle anderen Nazis.

Und ein Richter, der ihn verurteilt, muss deswegen ganz klar ein direkter Nachfolger von Freisler sein, dem wahrscheinlich berüchtigtsten Richter des Nationalsozialismus. Darunter macht es ein Lutz Bachmann nicht.