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Lutz Bachmann nahm sich Geld aus den Spendenkassen, um seine privaten Ausgaben zu zahlen

Er zahlte 5.000 Euro private Gerichtskosten aus der Kasse von PEGIDA. Läuft bei dir, Lutz.

PEGIDA-Gründer Lutz Bachmann (dieses Bild wurde bearbeitet, Lutz Bachmann trug bei der Aufnahme keine Krone, keinen Orden und keinen Diamantring. Es flogen auch keine Geldbündel herum) | Foto: imago | Robert Michael

Spätestens jetzt müsste jeder Pegida-Anhänger dieselbe Frage an Lutz Bachmann stellen, wie Johnny Depp an seinen abgefeimten Geschäftspartner Derek Foreal im Film Blow: "Ich frage, ob mir mein Lippenstift steht. Wenn ich schon gefickt werde, will ich wenigstens gut dabei aussehen."

Wir dachten ja, dass Bachmann seine Anhängerschaft kaum noch mehr verarschen kann als mit der Verlagerung seines Lebensmittelpunkts auf die Sonneninsel Teneriffa. Schön auf PEGIDA-Demos "Wir sind das Volk!" heraus posaunen, von den Kameraden Zusammengehörigkeitsgefühl erwarten, aber sich nach den Auftritten in einen Flieger setzen und im spanischen Domizil eine ruhige Kugel mit Cocktails und Paella schieben.

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Doch nein, es kommt noch besser: Neben dem ideologischen Verrat kommt jetzt auch ein materieller hinzu. Bachmann hat für private Zwecke kräftig in die Spendenkasse von PEGIDA gegriffen. Der Wahlinsulaner hat gut 5.000 Euro genommen, um zwei verlorene Gerichtsprozesse zu bezahlen. Verursacht hatte er sie selbst durch Posts auf Facebook.

Die beiden Bürgermeister der Ortschaften Margetshöchheim und Kirchheim zeigten Bachmann nämlich wegen Beleidigung an. In einem Zeitungsartikel der Main-Post-Zeitung waren beide Männer abgelichtet, wie sie Flüchtlingen halfen, ihre Koffer zu tragen, nachdem diese aus ihrer Notunterkunft in eine Turnhalle umziehen mussten. Bachmann postete den Online-Artikel am 7. September 2015 auf seiner privaten Facebook-Seite und kommentierte ihn: "So sieht die Dankbarkeit der Asylforderer aus. (…) Hauptsache es hing ein Willkommensbanner über dem Eingang und die beiden Bunt-Bürgermeister-Deppen haben fein pressewirksam Koffer geschleppt."

Den Kommentar fanden die "Bunt-Bürgermeister-Deppen" dann doch eher uncool. Zwar löschte Bachmann den Beitrag von seiner Pinnwand, doch gab er keine Unterlassungserklärung ab, wie vom Landgericht Würzburg gefordert.

Gut 5.000 Euro sollte Bachmann bezahlen. Das tat er auch, aber das Geld kam nicht von seinem Privatkonto, wie der Anwalt der Bürgermeister gegenüber der Sächsischen Zeitung berichtet. Es stammte vom Konto des PEGIDA-Fördervereins bei der Ostsächsischen Sparkasse.

Und was euch, liebe PEGIDA-Sympathisanten, anbetrifft: Wenn der Lutz zu alldem schweigt und euch eure Frage nicht beantworten will, dann übernehmen wir das gerne für ihn: "Ja, der Lippenstift steht euch ausgezeichnet."