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Sex

Mein Dinner mit Bonnie Rotten

Ich habe mich mit Bonnie Rotten über Nekromantik, Squirting und den Geschmack von Drogen im Sperma unterhalten.
bonnie rotten
Alle Fotos: Nadja Stäubl​

Bonnie Rotten ist die neue Königin des amerikanischen Pornos. Sie ist die AVN Performerin des Jahres, hat den AVN Award für die beste Gruppensexszene eingeheimst und von XRCO den schmeichelhaften Titel „Superslut" verliehen bekommen. Das alles in diesem Jahr. Selbstredend hatte ich mir im Vorfeld ein paar Filme reingezogen—Recherche halt. Kurz nach unserem Treffen sollte ich sie sogar bei einem Dreh besuchen dürfen, doch dazu ein anderes Mal.

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Die Filme, die in den letzten Jahren aus Amerika kamen, wurden schrittweise gekünstelter: Surreale, fast zusammengebastelte Darsteller, die sich in sportlichen Höchstleistungen gegenseitig die Organe aus der Bauchhöhle rammeln (oder aus dem Hintern). Aber umso umwerfender war jedenfalls der Effekt, den die wirklich existierende Bonnie Rotten auf mich hatte. Eine ausnehmend zufrieden wirkende Person, sehr freundlich und begeisterungsfähig.

Sie nahm sich beim Kommen ein Bier aus meinem Kühlschrank und zeigte mir dann lächelnd ihre Brüste, damit ich meinen Jungs auch was zu erzählen habe. Ja, das habe ich jetzt—danke Bonnie! Danach sind wir aufs Dach, haben Bier getrunken und ein paar Fotos gemacht.

Wenn man mit einer der begehrtesten Frauen auf dem Planeten ein Date hat, sollte man sich nicht lumpen lassen. Hat mir mein Vater mal erzählt, brüllt mir aber auch die Vernunft wütend durch meine Gehirnwindungen. Also habe ich sie in das so ziemlich beste Restaurant Zürichs eingeladen: Ins Maison Manesse. Das Dinner war etwas ernüchternd, denn Bonnie hat von den sieben Gängen, von denen jeder für sich eine kulinarische Offenbarung war, keinen einzigen aufgegessen. Aber immerhin hat sie jeden Gang probiert.

Obwohl sie nach eigenen Angaben einen mörderischen Hunger hatte. Sie fand sich selbst schrecklich und erklärte sich damit, dass sie sich seit frühester Kindheit nur von Fastfood ernährt habe und mit derart feiner Küche kaum was anfangen könne. Ich hatte ein bisschen Mitleid, als ich ihren Teller auch noch verschlang, aber wenigstens die Drinks haben ihr geschmeckt.

Bonnie hat ihre Karriere bei einem Magazin namens Girls and Corpses begonnen. Das ist ein ziemlich schräges Heft, in dem nackte Schönheiten mit Leichen abgebildet sind. Das führte mich zu meiner ersten Frage:

VICE: Rotten als Nachname, Bilder mit Leichen als Karrierestart—hast du Nekromantik gesehen?
Bonnie Rotten: Ja, habe ich, ich habe diesen Film geliebt! Er ist so schrecklich schräg, insbesondere die Szene, in der sie den Schwanz des Typen in ein Rohr klemmt und dann ein Kondom darüberstülpt. Oh my God, ich denke immer wieder an diesen Film. Ganz allgemein sind 80er-Horror-Flicks mein Lieblingsgenre. Vor allem die Sachen von Dario Argento und Lucio Fulci. Suspiria ist mein absoluter Lieblingsfilm.