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Microsoft X VICE präsentieren: 8 Lives mit Sebastian Binder

SEBASTIAN BINDER ist die Personifizierung von DIY und boardet seit seinem 12. Lebensjahr. Wir haben den Skater und Videofilmer mit einem Windows 8-Device ausgestattet und einen Tag bei der Arbeit lang begleitet.

SEBASTIAN BINDER ist die Personifizierung von DIY, weshalb er permanent sein ganzes Büro im Rucksack dabei hat. Das ist vor allem dann sehr praktisch, wenn man so viel herumkommt wie er. Seit seinem 12. Lebensjahr reist er meistens auf einem kleinen Brett mit vier Rollen und das Skateboard bildet auch oft den Mittelpunkt seiner Arbeit. Wartet … Skaten IST Sebis Arbeit, denn er wird dafür von Nike, dem Stil-Laden und Cliché mit Sponsorings überhäuft. Steht Sebi nicht selbst auf dem Board, fotografiert oder filmt er andere Fahrer, schneidet anschließend die Videos selbst und stellt das vollendete Werk auch gleich online.

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Zirka hier kommt dann auch Microsoft ins Spiel. Denn genau wie der Software-Gigant ist auch Sebastian Binder immer gerade dabei, sich neu zu erfinden. Und das macht er auf der Spielwiese seiner Arbeit, die dort entsteht, wo sich Kreativität und Technik zu superguten Videos von noch besseren Skate-Tricks verbinden. Weil Sebi damit dieselbe Leidenschaft und den gleichen Ehrgeiz wie wir (an einem guten Tag) an den Tag legt, haben wir beschlossen, ihn mit einem Windows 8-Device bei seiner Arbeit zu unterstützen.

Als einen von 8 Künstlern in Österreich haben wir gemeinsam mit Microsoft dafür gesorgt, dass Sebi ein brandneues Dell XPS 12 bekommt. Das Gerät eignet sich ideal, um auch auf Tour oder abends im Hotel nach einem Dreh direkt an Videos zu schneiden, Bilder zu bearbeiten und keine Pause einlegen zu müssen.

Dafür hat er uns einen Arbeitstag lang neben sich geduldet, obwohl wir ihm wie die Stasi mit der Kamera direkt auf den Fersen waren. Herausgekommen sind einige spannende Einblicke in die Arbeit eines frischen, jungen Artists. Und ein Interview über seine Leidenschaften: Skaten, Filmen und DIY.

VICE: Hallo Sebi! Na, wie geht’s? Alles gut?

Sebastian Binder: Alles ok. Danke der Nachfrage. Bei dir?

Ja, läuft. Ich wollte mich heute mit dir treffen, weil ich nach den vielen Jahren, die wir jetzt schon gemeinsam zu tun haben, endlich einmal über die gute alte Zeit reden wollte, als wir uns noch nicht kannten. Erzähl uns doch über deine Anfangstage als Skater.

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Das muss jetzt 13 oder 14 Jahre her sein. Damals gab es sogar in Österreich einen totalen Skateboom und ich als wagemutiger 12-Jähriger hab natürlich mitgemacht. So wie eigentlich alle in meiner Klasse, mit dem kleinen, aber sehr wichtigen Unterschied, dass ich zwei Jahre später als einziger noch immer gefahren bin.

Das heißt, du warst damals der einzige, der bei dir zu Hause im Burgenland durch die Straßen gerollt ist?

Nein, denn obwohl in meiner Schule fast alle wieder zu Fußball und Skifahren zurückgegangen sind, hat sich in Eisenstadt eine kleine Crew an Skatern gebildet. Der Großteil der Leute von damals sind noch immer Hawerer, aber wie das so ist, wenn man älter wird, hab ich zu manchen auch den Kontakt verloren.

Geht mir genauso. Man kann die alten Freunde oft in zwei Gruppen teilen: die, die den Absprung nach Wien schaffen und die, die am Land bleiben und mittlerweile ein Haus gebaut und zwei Kinder haben.

Ja, genau. Ich bin mit 17 in die Hauptstadt aufgebrochen und dort hat die Reise erst so richtig begonnen.

Also hast du in Wien auch angefangen Fotos zu machen und Videos zu drehen?

Fotografieren war schon früher ein Thema, weil mein Vater immer viel fotografiert hat. Im Haus meiner Eltern liegen auch stapelweise Fotoalben, also bin ich quasi mit dem Medium aufgewachsen. Das war dann auch beim Skaten cool, weil es ein Teil der Skatekultur ist, die eigenen Tricks festzuhalten. Vielleicht liegt das daran, dass man so den Beweis in der Hand hat, etwas wirklich geschafft zu haben. Und in dem Sinne war dann Fotografieren zwar wichtig und cool, aber das eigentliche Medium war Bewegtbild. Deshalb sind auf die Bilder bald Videos gefolgt.

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Eigentlich logisch, weils nicht nur um den einen Moment geht, sondern eigentlich um eine Aktion.

Für die Skatekultur war es am Anfang natürlich auch das Foto und die ganzen Skatemagazine, die alles weitergebracht und dokumentiert haben. Aber irgendwann in den 90er Jahren wurden Videokameras immer billiger und plötzlich konnten die Jungen ihre eigenen Videos drehen. Was uns natürlich extrem getaugt hat, weil der Style viel besser rauskommt. Wir waren ziemlich glücklich, als einer von der Partie das erste Mal eine Kamera mitgebracht hat – damals vom Cousin ausgeborgt. Ich war begeistert und hab gewusst, dass das genau meins ist und so hab ich mir selber eine Kamera zugelegt.

Ich nehm an, YouTube hat das ganze dann noch einmal revolutioniert, weil zuerst mit diesem Techniksprung jeder die Möglichkeit hatte, etwas aufzunehmen und dann ging es plötzlich auch supereinfach das fertige Material zu verbreiten.

Ja, es war alles plötzlich noch viel unmittelbarer. Wenn ich skaten gehe, hab ich mittlerweile mein ganzes Büro im Rucksack mit. Das ist einerseits sehr praktisch, wenn wir als Crew vereisen und in anderen Städten oder bei Contests fahren. Aber andererseits auch ganz einfach hier in Wien. Egal wo ich hingehen, ich kann nach dem Skaten sofort das Material auf den Computer überspielen, schneiden und online stellen. Für uns ist das schon ganz normal, aber eigentlich ist das ziemlich cool.

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Wenn mir am Karlsplatz ein besonderes Gustostückerl gelingt, kanns sein, dass drei Stunden später ein Typ aus Kalifornien das Video schon auf seiner FB Wall shared. Was natürlich nicht heißt, dass es auch cool ist mal zwei Jahre auf ein neues Video auf DVD zu warten, aber das ist auch eine ganz andere Geschichte.

Es ist auch für mich immer wieder faszinierend, dass das Internet abgesehen von Pornos und Katzenbildern auch echte Anwendungsmöglichkeiten besitzt.

Die digitale Revolution hat auf jeden Fall extrem viele gute Seiten. Mir haben sich so ganz neue Möglichkeiten geöffnet. Ich bin ein DIY Typ, das heißt, dass ich gerne alles selber mache. Ohne Computer wär das unvorstellbar.

Aber DIY beginnt ja sogar noch früher: Ihr baut auch eure eigenen Parks, oder?

Ja, genau. Wir betonieren ein bisschen, reißen ab und bauen neu auf, haha. Aber darüber will ich nicht zu viel reden, weil die Stadt Wien oft nicht ganz so glücklich darüber ist. Das können wir uns aber gerne einmal gemeinsam anschauen.

Ok, hört sich gut an. Ich nehm dich beim Wort. Danke!