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Mindestens 17 Menschen bei Massenschießerei auf Spielplatz in New Orleans verletzt

Mehrere Schützen haben aus bisher ungeklärten Gründen ein Straßenfest angegriffen. Die meisten Opfer waren minderjährig.

Bunny Friend Park, der Schauplatz der Massenschießerei | Screenshot via Google Streetview

Am vergangenen Sonntagabend versammelten sich etwa 500, manchen Berichten zufolge auch bis zu 700, Menschen auf einem Spielplatz in New Orleans: Es fanden dort sowohl ein Straßenfest als auch ein Musikvideodreh statt. Doch was als friedliche Veranstaltung begann, wurde kurz nach 18 Uhr beinahe zu einem Massaker. Schüsse fielen und mindestens 17 Menschen wurden verletzt. Es sind keine Todesfälle bekannt, doch zehn Opfer mussten ins Krankenhaus eingewiesen werden und es werden laut Lokalsendern nach und nach weitere Verletzungen berichtet. Zeugen zufolge eröffneten zwei Gruppen von Schützen aus bislang unersichtlichen Gründen das Feuer, was die Menschenmenge in panische Flucht versetzte. Unter anderem entkamen Besucher der nicht angemeldeten und somit auch nicht polizeilich gesicherten Veranstaltung, indem sie über einander und über einen Maschendrahtzaun kletterten. Augenzeugen berichten, es seien bis zu 50 Schüsse gefallen. Eine Parade in dem Viertel endete um dieselbe Zeit, was das Chaos verstärkte.

„Eine Gruppe von Individuen hat, ohne einen Gedanken an andere Menschen zu verschwenden, beschlossen, den Kampf mitten in eine Menschenmenge zu bringen und um sich zu schießen. Das ist purer Wahnsinn", sagte Mitch Landrieu, Bürgermeister von New Orleans dem Lokalsender WDSU. Ein Zeuge sagte dem Sender, die Szene sei „wie ein Krieg" gewesen.

Die Polizei bittet nun die Öffentlichkeit um Informationen: „Das hier ist ein klassischer Fall, in dem die Polizei die Hilfe der Bevölkerung braucht", sagte der Polizeipräsident von New Orleans, Michael S. Harrison, der Presse. „Unser dringendstes Anliegen ist es im Moment, dass Zeugen und Zeuginnen sich melden und uns erzählen, was sie gesehen haben." Bandengewalt ist als Motiv nicht ausgeschlossen worden. Die Polizei hat gestern eine Pressekonferenz abgehalten, bei der das Alter und die Wunden der Verletzten bekanntgegeben wurden. Bürgermeister Landrieu bezeichnete das Verbrechen als „Inlandsterrorismus" und betonte, dass eines der Opfer möglicherweise nie wieder gehen werde.

Die Massenschießerei kommt zu einer Zeit, in der New Orleans eine sinkende Mordrate verzeichnet. Allerdings sind viele Einwohner dennoch frustriert von der Gewalt, die afroamerikanische Viertel plagt, und die Mordrate ist für eine Stadt dieser Größe selbst gemessen am US-Standard immer noch hoch.

Die Stadt im Bundesstaat Louisiana wurde in derselben Woche von einer weiteren Schießerei erschüttert: Am Freitag zuvor war ein 25-jähriger Medizinstudent der Tulane University namens Peter Gold angeschossen worden, nachdem er Zeuge geworden war, wie eine Frau aus einem Geländewagen gezerrt wurde. Gold stieg aus seinem Auto und schritt ein, woraufhin der 21-jährige Euric Cain mutmaßlich mit vorgehaltener Waffe Geld von ihm forderte und ihm dann in den Bauch schoss. Cain versuchte außerdem, Gold in den Kopf zu schießen, doch die Pistole hatte eine Fehlfunktion, so die New York Times, die im Besitz von Überwachungsaufnahmen der Tat ist. Gold ist aktuell in kritischem Zustand.