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Mindestens 19 Tote bei Messerattacke auf ein Behindertenheim in Japan

"Es ist besser, wenn die Behinderten verschwinden", soll der Tatverdächtige gesagt haben.

Amoklauf im Behindertenheim in Sagamihara | Foto: imago | Kyodo News

Der Blick aufs Handy, auf Twitter und Facebook sagt: jeden Tag dasselbe, jeden Tag ein Massaker. Das ist nicht ganz richtig. Es passiert nicht jeden Tag dasselbe, es gab in den letzten Tagen und Wochen eine Häufung sehr unterschiedlicher Taten. Jede auf eine andere Weise furchtbar.

In der japanischen Stadt Sagamihara tötete ein 26-Jähriger in der Nacht zum Dienstag in einem Heim für Behinderte mindestens 19 Menschen. Das berichten japanische Medien, die sich auf die örtliche Polizei berufen. Weitere 26 Menschen wurden verletzt, 20 von ihnen schwer.

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Der Tatverdächtige ergab sich und wurde verhaftet. Er soll das Verbrechen auf einer Polizeistation gestanden haben. "Ich habe es getan", wird der Mann zitiert. "Es ist besser, wenn die Behinderten verschwinden." Er habe eine Tasche dabei gehabt, voll mit teils blutverschmierten Messern und anderen scharfen Werkzeugen.

Er habe angegeben, dass er früherer Mitarbeiter der Einrichtung war. Das Heim kann bis zu 160 Menschen aufnehmen. Ende April lebten dort nach japanischen Medienangaben 149 Bewohner im Alter zwischen 19 und 75 Jahren.

Japan hat eine der niedrigsten Gewaltstatistiken weltweit. 2006 wurden dort gerade mal zwei Menschen erschossen.

Auf Twitter versuchen die Menschen mit dem mittlerweile allzu vertrauten Hashtag, ihre Bestürzung auszudrücken— #PrayForJapan.

Hab mittlerweile schlechtes Gefühl dabei in die Twittertrends zu schauen. Jeden Tag passiert was grausames 25. Juli 2016

Wie kann nur in so wenigen Tagen so viel grausames passieren? Unglaublich traurig… #PrayForJapan
— Pat (@CraftingPat) 26. Juli 2016

Messerattacke in einem Behindertenheim
Mir fehlen die worte#PrayForJapan
— Franzi❥ (@Bee_Franzii) 25. Juli 2016