Wir waren etwas überrascht, als wir letztens die Coca Cola-Modekollektion entdeckt haben. Aber nichts aus dem Bereich der Kollektionen von multinationalen Konzernen schlägt diese sensationellen Klamotten von Apple aus dem Jahr 1986. Es waren damals ein paar ereignisreiche Jahre im Apple Hauptquartier: die Einführung des kultigen Macintosh Computers — die mit einer 1,5 Millionen Dollar teuren Fernsehwerbung, bei der Ridley Scott Regie führte, angekurbelt wurde und John Scullys Eintritt in die Firma und dem daraus resultierenden Bitchfight mit Steve Jobs, der diesen 1985 dazu veranlasste, zu kündigen.
Ohne Jobs schienen die Jungs um Scully alle Scham zu verlieren und begannen eine Orgie der Kreativität zu feiern.
Stellt euch folgende Szene vor: Heather Locklear hat gerade eben Tommy Lee geheiratet, die gute alte Dolly Parton hat ihren Themenpark eröffnet und Ricky Branson hat gerade irgendeinen Luxusrennboot-Weltrekord gebrochen; die Welt rockte damals in den 80ern noch und zwar im lässigen Komfort von leger sitzenden, grell gefärbten Katastrophen.
Die Kollektion schreit „deprimierter Banker“ und „lebensmüde Hausfrau“ lauter als Van Halen Jump rufen kann. Die 80er haben der Welt ein paar echte Style-Highlights gegeben und diese Kollektion ist keine Ausnahme. Sämtliche Tabuthemen der Mode sind mit dabei: von süßen, mit Logo versehenen Visor-Kappen (Katalogüberschrift „Jemand Lust auf Tennis?“) und Headwraps passend zu seinem, ihrem oder des Sprösslings Jogginganzug. Bedauernswerterweise gibt es keinen Job'schen schwarzen Rolli im Angebot, aber wir bezweifeln, dass sein nüchterner Style wirklich zu dieser peppigen Kollektion passen würde, deren Philosophie lautete: „Nach einem anstrengenden Tag Windsurfen ist das Apple Sweatshirt genau das Richtige“. Hä? Wofür? Um das Brett abzuwischen?
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