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Motherboard

Cyber-Gotteskrieger wollen Sotschi angreifen

Wir haben uns mit Anonymous Caucasus über ihre Hacker-Angriffe auf Olympia unterhalten.

Anonymous Caucasus beim Verlesen ihrer Botschaft. Via YouTube.

Der einst beschauliche Kurort Sotschi an der kaukasischen Schwarzmeerküste wird ab morgen zum Austragungsort der zwölften olympischen Winterspiele. Und wenn es nach dem Hacker-Kollektiv Anonymous Caucasus geht, dann wird Sotschi auch die Kulisse einer neuen Cyber-Front in ihrem Kampf gegen den russischen Staat. Bis jetzt fanden ihre Aktionen vor allem im Verborgenen statt, doch die Olympiade bietet ihnen die glanzvolle Bühne, auf die sie lange gewartet haben.

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Während die USA vor Zahnpasta-Bombern warnen, und die verschiedensten Organisationen Sotschi für ihren Protest nutzen wollen, haben die selbsterklärten Cyber-Mudschahedin angekündigt, mit tatkräftigen Hacker-Aktionen die Spiele und den Alltag der russischen Gesellschaft zu sabotieren. Wir haben Anonymous Caucasus kontaktiert, um mehr darüber herauszufinden, warum sie meinen, mit virtuellen Attacken gegen die Olympiade kämpfen zu müssen.

Das Hacker-Kollektiv hat sich dabei keinen harmlosen Gegner ausgesucht, aber —wie sie uns erzählten—wird Allah sie vor dem mächtigen russischen Geheimdienst FSB beschützen. Sotschi wird während der Olympiade von einem engmaschigen Überwachungsnetz abgedeckt sein, dem keine auch noch so private SMS oder E-Mail der internationalen Athleten entgehen wird. Der FSB benutzt die Überwachungsprogramme SORM 1, SORM 2 und SORM 3, um wortwörtlich die gesamte Telefon-und Internetkommunikation sowie Unmengen von Metadaten aller Besucher der olympischen Spiele aufzuzeichnen.

Das Interview mit Anonymous Caucasus findet ihr auf Motherboard.

Anonymous Caucasus: Protest gegen den Genozid an den Tscherkessen. Via Facebook.