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Musik

Musikreviews

Hier sind unsere Reviews zu CHRIST, CHARLIE ALEX MARCH, SCUMBUCKET und THE SLEW

CHRIST
Distance Lends Enchantement to the View
Benbecula/Broken Silence

ChrisT. war früher bei den Boards of Canada, jenem Kollektiv also, das wie kein zweites dafür berüchtigt ist, das Gefühl unendlicher Langeweile präzise in Klangfrequenzen zu übersetzen. Ich weiß, sie haben viele treue Fans, aber mal ehrlich, gegen ihre Platten klingen doch selbst Walgesänge oder das Brummen eines Dieselmotors wie auditive Psychothriller. Mit diesem Solowerk verhält es sich leider ähnlich unaufregend. Als die CD vorbei war, hab ich erstmal fünf Minuten überhaupt keinen Unterschied gemerkt. Vielleicht waren auch nur die Schallwellen auf dem Weg zu meinem Ohr nach und nach eingeschlafen.

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PARAPPA THE RAPPER

CHARLIE ALEX MARCH
Home/Hidden
LoAF Recordings/alive!

Was war Charlie aufgeregt. Endlich war es ihm gelungen, Richard D. James und Michael Nyman zu einem gemeinsamen Jam einzuladen. Jetzt durfte nichts schief gehen. Die Bude war halbwegs aufgeräumt, die Geräte aufgebaut, das Bier kaltgestellt. Doch als dann bei der Generalprobe die Sicherungen des Drumcomputers in einer schwarzen Rauchwolke verpufften, stand der arme Kerl kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Jetzt würden sie den ganzen Abend ohne Beats auskommen müssen! Zum Glück erinnerte sich Charlie noch rechtzeitig an die im Keller gebunkerten Ketamin-Notfallreserven und so wurde es dann doch noch eine rundum gelungene Session.

MICHAEL KEETON

SCUMBUCKET
Heliophobia
Noisolution

Außer ein paar auf ihrem großen Bruder hängen gebliebenen Heten-Freaks wird das hier keinen unter 30 interessieren, und die, die so was vor zehn Jahren gemocht haben, sind inzwischen alle Lehrer, Sozial- oder Sacharbeiter, Versicherungstypen oder arbeiten im Callcenter. Hättet ihr Metal gehört, hättet ihr wenigstens was Richtiges gelernt, ihr Bubis.

LABRUCE CAPTURES MEYER

THE SLEW
100%
Ninja Tune

Gerade im Ninja-Tune-Umfeld gab es hin und wieder schon zaghafte Versuche, Turntablism und Rockmusik zusammenzubringen, aber selten klang das bisher so konsequent und abgezockt wie dieses fruchtbare Meeting von Kid Koala mit Wolfmothers Rhythmusabteilung. Der charmante Groove der frühen Beastie Boys trifft auf eine pralle Samplebibliothek und das ganze wird unterlegt von Beats, die klingen, wie DJ Shadow heute klingen würde, wenn er nicht…äh, wenn er nicht…was ist aus dem Typ eigentlich geworden?

PANDA BARE